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Das Lächeln der Frauen

Das Lächeln der Frauen

Titel: Das Lächeln der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Barreau
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nettes Brief zu
erhalten. Unglücklicherweise hat auch meine kleine Hund Rocky dem Brief gut
gefallen, besonders der Umschlag. Als ich das realisierte, war es leider schon
zu spät, und Rocky, dieser kleine gefräßige Ungeheuer, hatte der Umschlag mit
der Adresse schön geschluckt.
    Ich muß mich for meine Hund entschüldigen, er ist noch
sehr jung, und ich schicke meine Antwort an meine treuvolle Lektor André
Chabanais, der ihn Sie geben wird, hoffnungsvoll. Ich möchte Sie sagen, liebe
Mademoiselle Bredin, daß ich habe schon viele Fan-Post gekriegt, aber noch nie
ein so schöne und aufregende.
    Ich freue mich wirklich sehr, daß Sie meine kleine
Paris-Roman so sehr geholfen hat, in einer Zeit, wenn Sie so unglucklich waren.
So ist er doch zu etwas nutze gewesen und das ist mehr, als man von die meiste
Bücher sagen kann. (Ich hoffe auch, daß Sie der Police auf Dauer entronnen
konnten!) Ich glaube, ich kenne Sie gut verstehen. Ich habe auch lange
unglucklich gewesen und ich fühle mit Sie von meine tiefste Herz!
    Ich bin nicht der Kerl, der so gerne in Publikum ist, ich
bleibe lieber inkognito, und ich furchte, ich bin etwas langweilig, denn ich
liebe sehr gern in mein Cottage zu sein, in der Natur zu spazieren und an alte
Autos rumzureparieren, aber wenn Sie das nicht schreckt, nehme ich die
entzuckende Einladung in Ihre kleines Restaurant gern an, wann ich wieder nach
Paris komme.
    Mein nachstes Mal ist nur ganz kurz und fullgestopft mit
Termine, aber ich möchte kommen mit mehr Zeit, so daß wir uns nett und ruhig
unterhalten können. Ja, ich kenne Ihre Restaurant, ich habe mir auf den ersten
Blick darin verliebt, besonders in der rot-karierte Tischdecken.
    Danke sehr vielmals für das schöne Photo, was Sie mir
schickten. Darf ich sagen, daß Sie sind sehr sexy, ohne Ihre Intimitat zu
verletzen?
    Und, Sie haben naturlich recht - die Ähnlichkeit zwischen
Sophie und Sie, liebe Aurélie, ist erstaunend - und ich denke, ich schulde Sie
eine Erklärung von meine kleine Geheimnis! Nur soviel: Ich habe niemals in
meine kühnsten Erwartungen gedacht, ein Post von meiner Heldin aus dem Buch zu
erhalten - es ist wie ein Traum, der Wahrheit bekommt.
    Ich hoffe so sehr, daß Sie jetzt viel besser fühlen und
von Ihre Ungluck befreit sind. Ich freue mir so, Sie bald leibhaftig zu sehen!
    Verzeihen Sie mir, meine Französisch ist ein wenig arm,
leider! Aber ich wunsche mir sehr, Sie waren trotzdem erfreut, daß ich Sie
zurückgeschreibt habe.
    Ich kann nicht warten, in Ihre schone Restaurant zu
sitzen und endlich mit Sie zu sprechen über ALLES.
     
    Freundlich Wünsche und à tout bientôt!
    Sehr ergeben,
    Ihr Robert Miller
     
    »Haben Sie eine Gießkanne,
Mademoiselle?« krächzte es hinter mir.
    Ich fuhr
zusammen und drehte mich um.
    Vor mir stand
eine kleine alte Frau in einem schwarzen Persianermantel und mit dazu passender
Kappe. Sie hatte rot geschminkte Lippen und musterte mich neugierig.
    »Eine Gießkanne!« wiederholte sie ungeduldig.
    Ich schüttelte
den Kopf. »Nein, tut mir leid, Madame.«
    »Das ist
schlecht, ganz schlecht.« Sie wackelte mit dem Kopf und preßte ihre roten
Lippen ärgerlich zusammen.
    Ich fragte
mich, was die alte Dame mit einer Gießkanne wollte. Immerhin hatte es in den
letzten Wochen so viel geregnet, daß die Erde sicherlich feucht genug war.
    »Man hat mir
meine Gießkanne gestohlen«, klärte mich die Alte auf. »Ich weiß genau, daß ich
sie hinter dem Grabstein versteckt hatte«, sie zeigte auf ein Grab in der Nähe,
über dem ein alter Baum seine knorrigen Äste ausstreckte, »und nun ist sie
verschwunden. Überall wird gestohlen heutzutage - selbst auf dem Friedhof, was
sagt man dazu?«
    Sie kramte in
ihrer großen schwarzen Handtasche und zog schließlich ein Päckchen Gauloises
heraus. Ich staunte nicht schlecht. Sie zündete sich eine Zigarette an,
inhalierte tief und blies den Rauch in den blauen Himmel.
    Dann hielt sie
mir die Schachtel hin. »Hier, wollen Sie auch eine?«
    Ich schüttelte
den Kopf. Ich rauchte manchmal in Cafés, aber nie auf Friedhöfen.
    »Nun nehmen
Sie schon eine, Kindchen.« Sie wackelte mit der Schachtel vor meinem Gesicht herum.
»So jung kommen wir nicht mehr zusammen.« Sie kicherte, und ich hielt mir eine
Hand vor den Mund und lächelte verblüfft.
    »Also gut,
danke«, sagte ich. Sie gab mir Feuer.
    »Na, bitte«,
sagte sie. »Ach, vergessen wir die blöde Gießkanne. Die hatte eh einen Riß. Ist
es nicht schön, daß die Sonne scheint - nach

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