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Das Lächeln der Kriegerin

Das Lächeln der Kriegerin

Titel: Das Lächeln der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pilipp Bobrowski
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Enttäuschung aß sie, ohne sich bewusst zu werden, ob ihr das Essen schmeckte. Sie mach te sich Vorwürfe. Sie war jetzt sechs Tage von zu Hause fort und Adar und Naneth mussten vor Sorge fast umkommen. Sie konnte doch jetzt nicht noch weiter nach Arminas rei ten. Sie musste zurück, was auch immer Ellian befohlen hatte. Schließlich war sie ihm nicht zu Diensten. Sie war die Tochter eines freien Mannes, selbst wenn er nicht von Adel war. Entweder verzichtete Ellian auf einen Mann, der die Botschaft weitertragen könnte, oder es würde sich in Iden jemand finden. Lothiel beschloss, noch einmal mit dem Freiherrn zu sprechen.
     
    Auf dem kleinen Platz vor der Zugbrücke sammelte sich eine Gruppe Bauern und Handwerker. Offenbar hatte Elli an einigen seiner Hörigen befohlen, ihm nach Iden zu folgen. Unter den Männern entdeckte Lothiel auch ein paar junge Burschen. Einen sah sie, der kaum älter sein konnte als Gilborn. Keiner der Männer war ein Krieger. Sicher brauchte Ellian sie für andere Aufgaben als den Kampf in der Schlacht.
    Wie ihr der Bewaffnete von der Zugbrücke sagte, war der Freiherr bereits nach Iden aufgebrochen. Also ließ sie sich zu Carroch führen und ritt ihm nach.
    Sie musste sich beeilen, wollte sie ihn noch einholen. Zwar konnte sie ihn und zwei weitere Reiter weit vor sich auf der ansteigenden Bhalstraße sehen, doch Ellian ritt schnell und sie musste Carroch zu einem scharfen Galopp antreiben. Den wenigen Menschen, die ihr entgegenkamen, konnte sie ansehen, dass Ellian sie bereits gewarnt hatte. Furcht spiegelte sich in ihren Gesichtern und trieb sie zur Hast. Nach Iden war kaum noch jemand unterwegs. Der Freiherr hatte die Kuppe des Hügels fast erreicht, als Lothiel endlich nah genug war, ihn anzurufen. Die Gruppe hielt und wendete die Pferde. Neben dem Ritter bestand sie aus einem Bewaffneten und einem jungen Knappen, der Ellians Streitross, einen kräftigen Braunen, am Zügel führte.
    »Solltest du nicht auf dem Weg nach Arminas sein?«, rief ihr der Ritter entgegen. »Die Brücke bei meinem Dorf wäre der schnellere Weg gewesen.«
    »Ich wollte Euch bitten, ob Ihr nicht doch einen anderen schicken könnt.« Lothiel ritt Ellian weiter entgegen. Sie konnte sehen, wie dem Freiherrn die Zornesröte ins Gesicht stieg.
    »Glaubst du wirklich, ich kann mich jetzt noch länger mit deinen Albernheiten befassen? Es gibt Wichtigeres zu tun!«
    Lothiel zügelte Carroch. »Ich kann meine Eltern nicht länger …«
    Sie wurde durch ein lautes Wiehern unterbrochen. Der Schimmel des Ritters stieg, sodass sein Herr den Halt verlor und zu Boden fiel. Das reiterlose Tier stürmte auf Lothiel zu. Als es an ihr vorbeipreschte, sah sie den Pfeil, der aus seiner Flanke ragte. Der Bewaffnete riss sein Pferd herum. Der Knappe schrie auf und sank kraftlos auf den Nacken seines Tieres. Dabei befreite sich das Streitross und galoppierte dem Reitpferd des Freiherrn nach. Ellian hatte sich inzwischen aufgerichtet und brüllte den Bewaffneten an, er möge ihm seinen Rappen überlassen. Der Mann hob sich bereits aus dem Sattel, blickte dann aber wieder in die Richtung, aus der die Pfeile gekommen sein mussten. Ohne weiter auf seinen fluchenden Herrn zu achten, wendete er sein Pferd zur Flucht.
    »Es ist zu spät!«, schrie er Lothiel entgegen. »Bring dich in …«
    Sein Kopf schnellte nach vorn. Blut strömte aus seinem Mund, sein Körper erschlaffte und als der Rappe auf Lothiels Höhe war, sah sie den Pfeil in des Mannes Hinterkopf.
    Lothiel starrte zu Ellian. Der sah sie an, Wut in seinem fordernden Blick, schien zu überlegen, dann schrie er: »Mach schon! Verschwinde!«
    Er drehte sich um und zog sein Schwert. Schon hörte Lothiel das Donnern vieler Hufe. Es kam von Iden den Hügel herauf. Sie erwachte aus ihrer Starre.
     
    Sie blickte sich noch einmal um. Von Ellian war nichts mehr zu sehen. Eben noch hatte er dort gestanden, groß, breitbeinig, das Schwert in der Rechten. Jetzt sah Lothiel nur noch die vielen Reiter in einer mächtigen Staubwolke, die den Ritter einfach umgeritten haben mussten und nun ihr folgten. Alle trugen die grässlichen Masken, die sie schon in Waldruh gesehen hatte. Aus der Nähe wirkten die in blutroter Farbe gezeichneten Grimassen noch furchterregender. Sie schmiegte sich enger an Carrochs Hals und hoffte, dass der Hengst noch über ausreichend Kraftreser ven verfügte. Die Menschen vor ihr hatten die Situation erkannt und flohen. Bald hatte sie die ersten eingeholt und nur wenig

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