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Das Laecheln der Menschen

Das Laecheln der Menschen

Titel: Das Laecheln der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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Momente vergaß er die zerstörte Realität draußen vor der Wohnkuppel.
    Müdigkeit überkam ihn. Er begann sich nach Schlaf zu sehnen. Doch er riss sich ins Wachsein zurück und stand ächzend auf. Dann ging er in die unterirdisch angelegten Räume unter der Wohnkuppel, wo die leeren Tiefschlafkammern lagen.
    Er betrat eine der Kammern und tippte auf einige leuchtende Flächen auf einem kleinen Bildschirm. Mit dumpfem Summen erwachten die Aggregate zum Leben. Behutsam legte sich der Alte auf eine pneumatische Liege und schaute zu, wie sich die Tür der Tiefschlafkammer automatisch schloss. Er hörte noch das Zischen der Überdruckinjektion, danach hüllte ihn der Schlaf mit seinen sanften Fängen ein. Sein Schlaf war tief und traumlos - und sehr lang ...
     
     
    Inzwischen vergingen viele Jahrzehnte auf der Erde. Die Hitze der aufgeladenen Atmosphäre kühlte endlich ab; statt des radioaktiven "Fallouts" bedeckte wieder normaler Regen das Land. Nach mehr als einem Jahrhundert hatte sich die Natur selbst geholfen und begann sich zu regenerieren. Die Ozonschicht in der Stratosphäre bildete sich neu und ermöglichte es, dass sich Pflanzen und Tiere ihren einst von den Menschen geraubten Lebensraum zurückerobern konnten.
    Aus dem Ende entstand ein neuer Anfang, ein neuer Zyklus begann - ohne den Menschen.
    Seinen Platz sollte eine andere Spezies einnehmen ...
     
     
    Sie kamen von weither aus den Tiefen des Universums. Ihre Heimatwelt hatte nicht mehr genügend Lebensraum für ihre Rasse geboten, die sich immer schneller vermehrt hatte, ohne durch Kriege dezimiert zu werden. Doch ihre Art war anpassungsfähig, hochintelligent und besaß einen ungebrochenen Lebenswillen. Sehr früh hatten sie die Raumfahrt entwickelt, durch das Bevölkerungswachstum dazu gezwungen, und nichts hatte diese Entwicklung zurückgeworfen oder aufgehalten. Innerhalb eines einzigen Jahrhunderts menschlicher Zeitrechnung hatten sie alle Planeten ihres eigenen Sonnensystems kolonisiert und besiedelt. Und nun waren sie in gigantischen Raumschiffen über die Grenzen ihres Sonnensystems hinausgedrungen, auf der Suche nach neuen, bewohnbaren Welten.
    Auf ihren riesigen Sternenschiffen waren fast zwanzig Generationen geboren worden, aufgewachsen und gestorben, bevor sie einen blauen Planeten im Randgebiet der Galaxie fanden, der geeignet war, ihre lange Suche zu beenden.
    Sie landeten auf dieser Welt, stellten umfangreiche und genaue Untersuchungen an, wobei sie feststellten, dass es hier schon vor ihnen intelligente Wesen gegeben hatte, die durch eine schreckliche Katastrophe ausgerottet worden waren.
    Dann begannen die Neuankömmlinge diese Welt zu besiedeln und machten sich den herrenlosen Planeten untertan ...
     
     
    Allmählich verzogen sich die bunt und wirr durcheinanderwirbelnden Nebelschleier vor seinen Augen, und die Blicke des Alten begannen sich zu klären. Erstaunt sah er zum Überwachungscomputer hinüber, dessen blinkende Lämpchen das Halbdunkel der Überlebenskammer nur spärlich erhellten.
    Der Alte bemühte sich, seine Gedanken zu ordnen, während die Greifarme der Maschine die üblichen Prozeduren einer Tiefschlaferweckung an ihm vornahmen.
    Dann öffnete sich die Kammer, und die Maschine schaltete sich ab.
    Der Alte war allein.
    Er machte ein paar unbeholfene Schritte, wobei er sich abstützen musste, weil ihn ein heftiges Schwindelgefühl erfasste.
    Kalter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, und verzweifelt versuchte er seine Schwäche zu überwinden. Ihm wurde klar, dass der Kältetiefschlaf viel länger als beabsichtigt gedauert hatte. Seine biologischen Reserven waren zu stark angegriffen worden. Er wusste, dass er jetzt nicht mehr lange zu leben hatte. Doch er wollte noch ein einziges Mal die Erde sehen, wollte wissen, ob sie wieder Leben trug und ob es da draußen noch eine Menschheit gab. Einmal noch wollte er die Sonne sehen, bevor der Tod kam, der bereits wie ein unsichtbarer Schatten in seiner Nähe wartete.
     
     
    "ACHTUNG! Meldung an Z-O-R. Schalte deinen Tenec-Schirm ein!"
    "Hier ist Z-O-R. Was ist denn passiert?"
    "Hier ist das Bio-Zentrum. Nachricht vom telepathischen Überwachungsdienst. Es wurden die Hirnimpulse einer völlig artfremden Intelligenz empfangen. In DEINEM Sektor, Z-O-R! Die Impulse sind sehr schwach. Das Fremdwesen stirbt!"
    "Hier spricht Z-O-R. Ich werde Sucher entsenden, um mit der fremden Intelligenz Kontakt aufzunehmen."
     
     
    Ungläubig, mit einer zerfahren wirkenden Handbewegung,

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