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Das Laecheln der Menschen

Das Laecheln der Menschen

Titel: Das Laecheln der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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wischte sich der Alte über die Augen. Drüben, am Fuß der Berge, die sich unweit der Küste in den Himmel reckten, erhoben sich die merkwürdigen Bauwerke einer Zivilisation, die unsagbar fremdartig war. Der Alte konnte sich nicht vorstellen, dass diese Bauwerke von Menschen erbaut worden waren. Die Ästhetik, mit der sie angelegt waren, beschämten den alten Mann zutiefst, wenn er an die düsteren Betonschluchten der Großstädte dachte, die zu seiner Zeit existiert hatten.
    Als er dann den Strand entlangschaute, entdeckte er in der Ferne einige sich bewegende Gestalten. Hastig setzte er das mitgebrachte Fernglas an die Augen, um deutlicher sehen zu können. Waren dort Menschen?
    Der Anblick erschreckte und erschütterte ihn zutiefst. Diese Wesen waren nicht von dieser Welt!
    Musste die Menschheit untergehen, um einem Volk aus den Tiefen des Universums Platz zu machen? Waren die Menschen denn wirklich ein so großer Fehlschlag gewesen, dass die Natur sie bedenkenlos und unerbittlich fortwischte wie ein völlig misslungenes Experiment?
     
Resigniert und grenzenlos enttäuscht sank der Alte auf den grasigen Boden nieder, streckte sich ermattet aus und schlief einfach ein.
    Der Tod kam leise und sanft zu ihm - wie ein barmherziger Freund ...
     
     
    "Wie unsere Nachforschungen ergaben, war das Fremdwesen, dessen Hirnimpulse empfangen wurden und das kurz darauf tot aufgefunden wurde, das letzte überlebende Exemplar jener Intelligenzen, die einst diesen Planeten beherrschten. Unsere Archäologen entdeckten in der Nähe des Fundortes Kältetiefschlafkammern, die ähnlich wie die Kammern unserer Raumschiffe funktionieren und auf eine hoch entwickelte technische Zivilisation hinweisen. Das Fremdwesen muss in dieser Anlage mehr als hundert Umlaufzyklen überlebt haben.
    Mit dem Tod dieses Wesens, das nun konserviert im archäologischen Institut zu besichtigen ist, ging eine wahrscheinlich große Epoche dieser Welt zu Ende. Es war die Epoche einer intelligenten Spezies, die diese Welt bevölkerte, lange bevor wir sie entdeckten. Wir haben viele Spuren dieser untergegangenen Zivilisation gefunden und auch Hinweise darauf, dass eine gewaltige Katastrophe zu ihrem Untergang führte. Wir bedauern zutiefst, dass wir einander niemals begegnen und kennenlernen konnten ..."
     
Ende
     
     

Bunkerwache
     
    "Eigentlich sollten wir uns jetzt in den Armen liegen, heulen, jammern und fluchen. Aber was tun wir? Wir stehen hier herum, rauchen Zigaretten und schlenkern lässig unsere Maschinenpistolen. Verstehst du das?"
    "Tja, es ist schon merkwürdig - irgendwie. Ich hab' mir das auch ganz anders vorgestellt. Viel hektischer."
    "Eigentlich ging's ja richtig ruhig zu bei dem ganzen Massenandrang. Das hatte ich eigentlich gar nicht erwartet. Die Leute waren ja richtig diszipliniert und ruhig."
    "In dem Fall kannst du ruhig von dir selbst auf andere schließen. Die waren doch alle mit Beruhigungsmitteln vollgestopft. Genau wie wir. Und an uns beiden siehst du ja, dass diese Mittelchen wirken. Würden wir wohl sonst noch so ruhig hier 'rumstehen?"
    "Bunkerwächter ist jedenfalls gar kein schlechter Job, auch wenn er nicht lange dauert. Ich meine wegen der Autorität, die man dann hat. Die Leute sind unseren Anweisungen ohne jeden Protest gefolgt - so bin ich noch nie respektiert worden."
    "Die werden wohl eher Respekt vor unseren Maschinenpistolen gehabt haben."
    "Na ja, das ist schon möglich. Jedenfalls ist der Bunker jetzt gerammelt voll, und was die jetzt da unten machen, ist mir egal."
    "Willst du etwa hier draußen bleiben, wenn's knallt?"
    "Du etwa nicht? Sicher, wir als Bunkerwächter hätten zwar besondere Privilegien da unten, aber ich mach' mir da keine Illusionen. Jetzt beten sie noch und singen fromme Lieder, aber in paar Tagen geht's da unten schlimmer zu als bei hundert ausgehungerten Ratten, die man in einen Müllcontainer gesperrt hat. Nee, da bleib' ich lieber gleich draußen und hab' es dann schneller hinter mir."
    "Du hast schon recht - irgendwie. Wenn wir erst da unten eingesperrt sind, dann gnade uns Gott."
    "Ja, um Gott und das ganze religiöse Drum und Dran dreht sich wohl vieles in so einer Stunde wie dieser. Da sind wir uns wohl am besten selbst gnädig und meiden die Nähe unserer lieben Brüder und Schwestern."
    "Komisch, wie ruhig es hier ist. Wie in einer Kirche. Fast schon eine Idylle. Ich muss sagen, eigentlich habe ich 'was ganz anderes erwartet. Wo sind denn all die armen Schweine, die wir nicht mehr

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