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Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Titel: Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Achtziger-Jahre-Ikone ist eine Quelle satanischer Bösartigkeit?»
    «Ehrlich gesagt – ich weiß es nicht. Wir wissen nicht, was sie über die Jahre so angesammelt hat.»
    «Keine goldenen Schallplatten jedenfalls», sagte Jane. «Nein, sorry.»
    Sie dachte an das letzte Mal, als sie so etwas getan hatten, vor der Kinderbischofs-Zeremonie in der Kathedrale von Hereford, als Mick Hunter Bischof war und Mom als Exorzistin anfing. Davor hatten sie ihren größten Streit aller Zeiten gehabt, es schien Ewigkeiten her, und es war ein gutes Gefühl, wie viel erwachsener sie jetzt beide mit solchen Dingen umgingen.
    «Hör zu», sagte Mom, «ich bin eigentlich nicht unsicher, weil ich dort eine Rolle spiele, die mein Christentum zugegebenermaßen … explizit verleugnet … falls du das denken solltest.»
    «Ich hab ja gar nichts gesagt.»
    «Okay …» Mom legte sich eine Hand an die Stirn. «Wahrscheinlich war das eine Lüge. Natürlich bin ich unsicher. Und ich weiß auch wirklich nicht, ob es gut ist, dich dabeizuhaben oder nicht.»
    «Ich kann ein bisschen auf dich aufpassen», sagte Jane. «Du kennst mich doch.»
    Mom rollte mit den Augen und zuckte bei dem Schmerz, den das offensichtlich verursachte, zusammen. Die Schwellung war etwas zurückgegangen, aber es war immer noch ganz klar ein blaues Auge.
    Das Telefon klingelte. Beide starrten es an.
    «Vielleicht Lol?», sagte Jane.
    Ganz gleich, wer es war, es war spät für einen Anruf. Als sich der Anrufbeantworter angeschaltet hatte, war eine Männerstimme zu hören, die Jane nicht kannte.
    «Mary … falls Sie noch wach sind … Mist … Ich hab hier ein Problem. Mit Bell. Ich wusste nicht, wen ich –»
    Mom nahm ab.
    «Jon?»
    Jane hörte einen erleichterten Laut und dann eine Menge Geplapper. Mom hörte zu, ihr Gesicht war vom Licht des Computerbildschirms ganz violett.
    «Was ist mit der Polizei?», sagte Mom. Und dann sagte sie: «Gibt es dort kein Landkrankenhaus oder so?» Und dann, nach ungefähr einer halben Minute, sagte sie: «In Ordnung, ich komme rüber», legte auf und stand einen Moment mit zusammengepressten Lippen da.
    «Was?», sagte Jane.
    Mom atmete hörbar aus. «Jon Scole, der Geistertouren-Typ. Sie ist vor ungefähr einer halben Stunde an seiner Tür aufgetaucht. Er hat über seinem Laden eine Wohnung, und da ist ein Weg und ein paar Stufen, und sie war auf allen vieren …»
    «Belladonna?»
    «Sie hat ihren … Gang gemacht, und die haben sie abgepasst, da, wo der Linney zu St. Leonard und dem Fluss hin abfällt. Dunkel, eng, einsam …»
    «Wer denn?»
    «Mädchen offenbar – Frauen. Sie haben sie abgepasst und ihr Beleidigungen an den Kopf geworfen. Und sie dann … einfach zusammengeschlagen.»
    «Die Frauen?»
    «Und sie wollte die Polizei nicht holen, und ihre Stieftochter ist übers Wochenende weg, und Jon Scole weiß nicht, was er machen soll.»
    «Fahren wir hin?»
    «Ich fahre», sagte Mom.
    «Was ist mit mir?»
    «Du schläfst ein bisschen. Ich komme so schnell wie möglich wieder. Und morgen fahren wir wieder hin.»
    «Es
ist
morgen», sagte Jane.
    Und sie spürte, dass alles total in die falsche Richtung lief.
     
    Als das Telefon wieder klingelte, keine fünf Minuten nachdem Mom gegangen war, traute Jane sich nicht mal, die Anrufbeantworter-Parodie zu machen.
    «Pfarrhaus Ledwardine.»
    «Spreche ich mit Mrs. Watkins?»
    «Sie ist … nicht zu sprechen. Hier ist Jane Watkins.»
    «Hier ist Gail Mumford. Die Frau von Andy Mumford.»
    «Oh, ja, ich weiß.»
    «Sie ist doch nicht wieder mit meinem Mann zusammen, oder?»
    Jane lächelte. Als hätten Mom und Mumford eine heiße Affäre.
    «Nein, ganz bestimmt nicht.»
    «Sie haben nicht zufällig von ihm gehört?»
    «Ich …» Jane bemerkte den ernsten Tonfall der Frau. «Nein, ich bin ziemlich sicher, dass wir nichts von ihm gehört haben. Ist er irgendwo unterwegs?»
    «Ich glaube, er war den ganzen Tag unterwegs. Ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Als er noch bei der Polizei war, war wenigstens klar … Ich weiß ja nicht, wie alt Sie sind –»
    «Alt genug», sagte Jane. «Also, Mom musste nach Ludlow fahren. Ich glaube nicht, dass sie davon ausgeht, Andy dort zu treffen, aber ich rufe sie an, und wenn …»
    Jane sah, dass Moms Handy noch auf dem Predigtblock lag. Mist.
    «… wenn ich sie ans Telefon bekomme, und sie weiß irgendwas, dann rufe ich Sie zurück. Sind Sie noch ein bisschen wach?»
    «Natürlich bleibe ich auf.»
    «Okay. Und falls wir

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