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Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Titel: Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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jetzt hatte Bell Pepper es offenbar gesehen. Bell, die Geistliche nicht mochte, hatte mitbekommen, dass Merrily nicht nur Pfarrerin, sondern auch noch Exorzistin war, und dass sie nicht Mary hieß. Jetzt war alles vollkommen klar, und die Situation hätte kaum schlimmer sein können.
    «Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich rauche?»
    «Ja, macht es», sagte Susannah. «Zigaretten sind widerlich. Und jetzt Schluss mit dem Blödsinn, ja? Was wollen Sie hier, und warum ziehen Sie meine Klientin da mit hinein? Und bedenken Sie bitte, dass ich mit George Lackland bereits gesprochen habe.»
    «In dem Fall wissen Sie ja, dass es George Lackland war, der sich an uns gewandt hat – an die Diözese.»
    «George ist ein altmodischer Mann», sagte Susannah. «Er denkt immer noch, die Kirche sollte an der Stadtverwaltung beteiligt sein, und er scheint auf das Märchen hereingefallen zu sein, dass der Tod von zwei Kindern und einer alten Frau Auswirkungen irgendeiner spirituellen Unpässlichkeit sind.»
    «Und da täuscht er sich?»
    «Er riskiert, sich zum Gespött zu machen.»
    «Also …» Jetzt, wo sie George Lackland in diese Sache hineingezogen hatte, brachte es nichts, irgendetwas zu verschleiern. «Viele Leute haben Bell mit Robbie Walsh zusammen gesehen, am Tag bevor er gestorben ist. Mit einer Frau, die bekanntermaßen vom Tod besessen ist. Heute Nacht hat sie mir erzählt, dass sie alles in die Wege geleitet hatte, um Robbie zu adoptieren, und das erklärt einiges. Können Sie das bestätigen?»
    «Ich muss Ihnen überhaupt nichts bestätigen», sagte Susannah. «Ihre lächerliche Funktion gibt Ihnen nicht das Recht, im Privatleben anderer Leute herumzuschnüffeln, weder juristisch noch moralisch.»
    «Ihre Entscheidung, Susannah, aber eine Adoption könnte jedenfalls erklären –»
    «Also gut, ja.» Susannah lehnte sich zurück und knöpfte ihren Blazer auf. «Es waren schon Vorbereitungen getroffen worden. Es ging um eine dauerhafte Regelung, und die Mutter hat mich ständig angerufen, um sicherzugehen, dass wir es uns nicht anders überlegt haben.»
    «Das passt.» Merrily dachte an das, was Mumford ihr über seine Schwester erzählt hatte: ihre Verbitterung der eigenen Mutter gegenüber, nachdem der Junge gestorben war. Viel Geld, vielleicht eine Summe, die ihr Leben verändert hätte, war einfach so den Bach runtergegangen.
    «Er wäre hierhergezogen», sagte Susannah, «und in Ludlow zur Schule gegangen. Und seine Großmutter – die er mochte, aber sie war immer weniger in der Lage, sich um ihn zu kümmern – hätte ihn noch öfter sehen können. Ich behaupte nicht, die Beziehung zwischen Bell und dem Jungen ganz begriffen zu haben. Aber in jedem Fall teilten sie dieselben Interessen, denen er zu Hause offenbar nicht nachgehen konnte.»
    «Und vielleicht brauchte sie eine Art Erben?»
    «Sie meinen für die neue
Palmers’ Guild
-Stiftung?»
    «Was genau ist denn das?»
    «Das ist kein großes Geheimnis. Der größte Teil von Bells Vermögen wird nach ihrem Tod in die Stiftung fließen, mit deren Hilfe das historische Erbe der Stadt erhalten werden soll.»
    Merrily nickte. «Zum Beispiel soll der Friedhof St. Leonard als Wildnis mit Leichen erhalten werden?»
    «Seien Sie versichert, dass ich und meine Nachfolger die Stiftung genau so führen werden, wie meine Klientin es wünscht.»
    «Und die Eiben sollen geschützt werden und das öffentliche Durchgangsrecht auf den Wegen, die mehrere heilige Stätten miteinander verbinden? Und vielleicht sollen auch bestimmte Aussichtspunkte erhalten werden, angesichts möglicher künftiger Entwicklungen?»
    «Die genauen Details müssen noch erarbeitet werden. Und Sie haben immer noch nicht gesagt, was Sie hier eigentlich machen.»
    «Ich versuche herauszufinden, wie viel Sie wissen und wie gut Sie Bells andere Pläne für die Zeit nach ihrem Tod verstanden haben», sagte Merrily.
    «Ich weiß nicht, was Sie meinen.»
    «Nein? Ich wollte sagen: Wissen Sie das tatsächlich nicht?»
    «Vielleicht sollten Sie es mir einfach erklären.»
    «Ich bin lieber vorsichtig», sagte Merrily. «Ich würde lieber mit ihrer Stieftochter als mit ihrer Anwältin sprechen. Ich meine, was sagt denn Ihr Vater zu alldem?»
    «Dad? Dad sagt, sei nett zu ihr, nutze sie nicht aus – und halte mich aus allem heraus.» Susannah kniff die Augen leicht zusammen. «Was wissen Sie über meinen Vater?»
    «Er ist Musikproduzent … war von Bells unleugbarem Charme bezaubert … mochte

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