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Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Titel: Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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dann kopfschüttelnd auf – Sandy Gee bedeutete ihm, nichts zu sagen.
    «Und er wollte, dass ich in den Osterferien komme», sagte Sam. «Mit dem Zug, er hatte schon alle möglichen Pläne für uns gemacht. Und dann kam Jemmie an: Oh, ich bin so deprimiert, du bist die einzige Freundin, die ich jemals hatte, warum fahren wir nicht zusammen weg?»
    «Das muss … schwierig gewesen sein.»
    «Manchmal hab ich die ganze Nacht vor dem Computer gesessen. Liebe Sam. Liebe Marion. Es war einfach …»
    «Und du hast niemandem davon erzählt?»
    «Nee. In der Nacht war ich echt müde, und ich hab Robbie zurückgemailt, dass er bitte aufhören soll, mir Sachen zu schicken, und dass ich Ostern nicht nach Ludlow kommen kann, weil wir nach Frankreich fahren und so … aber ich hätte es netter sagen können …»
    «Du warst übermüdet», sagte Sandy.
    «Ich hab’s am nächsten Tag nochmal gelesen und dachte, was hab ich getan? Also hab ich ihm wieder gemailt, ich hab geschrieben, dass es mir wirklich, wirklich leidtut, dass ich nur so müde war und Kopfschmerzen hatte. Aber er hat nie geantwortet.»
    «Wann war das?», fragte Lol.
    Das Gesicht des Mädchens war blass wie der Mond. «Zwei Wochen vor seinem Tod.»
    «Da besteht keine Verbindung», sagte Lol. «Das musst du verstehen.»
    «Er hat sich umgebracht! Sie sagen, es war ein Unfall, aber ich weiß, dass es keiner war. Er hat mir immer wieder geschrieben, dass er fühlt, dass sie … ich … sie … bei ihm ist. Er ist am Wochenende oft hergekommen, und er hat gesagt, er könnte … Und ich war wirklich –»
    «Sam …» Lol näherte sich dem Gerüst und fasste die Stäbe so an, dass Sam seine Hände sehen konnte und nicht vermuten musste, dass er irgendetwas probierte. «Was ist passiert, nachdem er gestorben war?»
    Sie gab lange keine Antwort. Gott sei Dank war es irgendjemandem gelungen, den Chor zum Schweigen zu bringen. Durch das untere Fenster konnte man den Fluss sehen, silbern und schwarz.
    «Ich konnte nicht schlafen», sagte Sam. «Ich hatte Albträume. In dem einen hab ich meinen Computer angemacht, und da waren all diese E-Mails, und alle Betreffzeilen hießen Liebe Marion, und ich hab hochgescrollt und hochgescrollt, und es hörte einfach nicht auf. Liebe Marion, liebe Marion, liebe –»
    Sie gab ein Geräusch von sich, das nach einem Gähnen klang und dann in eine Art verzweifeltes Fiepen überging.
    «Ich hol dir mal eine heiße Schokolade», sagte Sandy.
    «Neeeeein!»
    «Okay … in Ordnung.»
    «Was ist dann passiert?», fragte Lol.
    Ihm war klar, dass Steve Britton Merrily nicht gefunden hatte. Wo war sie denn? Das hier wurde langsam –
    «Ich hab’s meiner Freundin erzählt», sagte Sam. «In der Schule. Sie heißt Bex. Ich dachte jedenfalls, sie wär meine Freundin. Ich hab’s ihr erzählt – ich mein, im Vertrauen, eigentlich –, und sie so: Wow, dann war das bestimmt Marions Geist, der ihn geholt hat. Und dann hat sie’s den andern erzählt, und dann haben alle gesagt, du hast Robbie Walsh getötet, du hast Robbie Walsh getötet. Du bist bestimmt eine Hexe oder so.»
    Sandy Gee seufzte.
    «Und dann hab ich so getan, als wär ich krank, um nicht mehr zur Schule zu müssen, und mit meinen Eltern hab ich mich auch nur noch gestritten.»
    Lol sah Sandy an:
Es ist uns inzwischen gelungen, die Eltern zu finden. Wir bringen sie her, obwohl Sam sie auf keinen Fall sehen will
.
    «Und dann hab ich Jemmie Pegler in Ledbury gesehen, und sie hat mir von diesen ganzen Selbstmord-Websites erzählt, die sie entdeckt hat, wo’s darum geht, wie man sich mit einer Plastiktüte umbringt und so. Sie hat mir das abgeschrieben.»
    «Sie hat für dich Sachen von diesen Selbstmord-Websites abgeschrieben?»
    «Ich war ganz sicher, dass sie von mir und Robbie Walsh gehört hatte und einfach bloß gemein sein wollte – so war sie nämlich, echt. Ich war ziemlich wütend und hab ihr dann all das Zeug gemailt, das Robbie mir geschickt hatte, über Marion und den Henkersturm, nach dem Motto, warum versuchst du’s nicht damit statt mit einer blöden Plastiktüte, und …»
    «Ganz langsam, Sam», sagte Sandy. «Das ist sehr wichtig, was du uns gerade erzählst.»
    «Und dann hat sie angefangen, mich zu Hause anzurufen, auf dem Festnetz, und ich hab immer so getan, als wär ich nicht da, und dann hat mir jemand in der Schule erzählt, dass Jemmie jetzt eine Spritze hat und sich immer mal einen Schuss setzt, und ich hab gedacht … na ja, dass sie

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