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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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weg.«
    »Lassen Sie mich kurz mit ihr allein.« Summerset berührte Roarke vorsichtig an der Schulter, als er den nackten Schmerz in seinen Augen sah. »Geben Sie uns ein paar Minuten Zeit.«
    »Also gut.« Trotzdem hielt Roarke sie noch einen Moment lang zärtlich fest. »Ich gehe runter in den Fitnessraum.«
    Als er sie zurück aufs Sofa drückte, rollte sie sich dort zusammen wie ein Fötus. Summerset setzte sich neben sie und wartete schweigend, dass ihr letztes Schniefen verklang.
    »Das, was er für Sie empfindet, überwältigt ihn«, setzte er schließlich zu seiner kurzen Rede an. »Es hat nie jemand anderen für ihn gegeben. Die Frauen, die er vor Ihnen kannte, waren immer nur vorübergehend von Interesse, sie haben vor allem der Ablenkung gedient. Er hat sie gern gehabt, denn trotz allem, was ihm angetan wurde, ist er ein äußerst feinfühliger Mann. Aber trotzdem hat ihm nie jemand so viel bedeutet wie Sie. Sehen Sie denn nicht, dass er, wenn es Ihnen schlecht geht, vor Sorge fast vergeht?«
    Sie streckte die Beine aus und fuhr sich mit den Händen durch das tränennasse Gesicht. »Das ist wirklich nicht nötig.«
    »Aber trotzdem ist es so. Sie brauchen Ruhe, Lieutenant, und vor allem endlich einmal ein paar Tage ohne Arbeit oder Stress. Und das braucht er genauso. Nur, dass er ohne Sie hundertprozentig keinen Urlaub macht.«
    »Ich kann nicht. Zumindest nicht jetzt.«
    »Sie wollen nicht.«
    Sie schloss unglücklich die Augen. »Gehen Sie rauf in mein Büro, gucken sich die Gesichter der toten Frauen, die dort an der Pinnwand hängen, an, und sagen Sie mir danach noch mal, dass ich Urlaub machen soll.«
    »Er würde Sie niemals dazu zwingen. Aber um zu tun, was Sie tun müssen, brauchen Sie Kraft, Energie und einen wachen Geist.« Er beugte sich ein wenig vor, nahm das Glas, in dem sich noch ein wenig Flüssigkeit befand, vom Tisch und drückte es ihr in die Hand. »Also trinken Sie das aus.«
    Sie runzelte die Stirn. Auch wenn sie es äußerst ungern zugab, fing das Zeug, was sie von ihm verpasst bekommen hatte, langsam, aber sicher an zu wirken. »Wahrscheinlich ist es Gift.«
    »Gift«, wiederholte er in amüsiertem Ton. »Warum bin ich darauf nicht früher gekommen? Nun, vielleicht beim nächsten Mal.«
    »Haha.« Sie hob das Glas an ihren Mund und trank es leer. »Es muss doch einen Weg geben, dieses Zeug geschmacklich so weit zu verändern, dass man nicht sofort Brechreiz davon kriegt.«
    »Den gibt es.« Er stellte das Glas zurück auf das Tablett und stand auf. »Aber auch ich habe ein Anrecht auf meine kleinen Freuden. Vielleicht dürfte ich Ihnen vorschlagen, behutsam ein paar erste vorsichtige Bewegungen zu machen.«
    Obwohl sie keine Zeit hatte, schleppte sie sich nun in den Fitnessraum zu ihrem Mann. Obgleich er nur sehr selten irgendwelche Geräte dort benutzte, lag er jetzt auf einer Bank und stemmte auf eine gleichmäßige, schweißtreibende Art Gewichte. Er hatte den Fernseher angestellt, aus dem die gleichförmige Stimme des Börsen-Berichterstatters ertönte.
    Sie merkte, dass sie die gesprochenen Worte ebenso wenig wie die eingeblendeten Symbole und Zahlenreihen verstand.
    Sie ging zu ihm und kniete sich neben seinen Kopf. »Es tut mir Leid.«
    Er fuhr mit seinem Training fort. »Und, fühlst du dich ein wenig besser?«
    »Ja. Roarke, es tut mir Leid. Ich war eine Idiotin. Sei mir bitte nicht böse. Ich glaube, damit käme ich zurzeit nicht klar.«
    »Ich bin dir nicht böse.« Er hob die Stange nochmals an, legte sie in den Halter und glitt darunter hervor. »Manchmal komme ich mit der Situation halt schwer zurecht.«
    »Ich kann nicht anders handeln. Ich kann mich nicht verstellen.«
    Er griff nach seinem Handtuch und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. »Ich würde gar nicht wollen, dass du etwas anderes machst oder jemand anderes bist. Nur schaffe ich es nicht, tatenlos mit anzusehen, wie du dich völlig fertig machst.«
    »Bisher hast du mich regelmäßig rechtzeitig davor bewahrt.«
    Er sah ihr ins Gesicht. Sie war noch immer kreidebleich, beinahe transparent. »Nur war ich diesmal offenbar nicht schnell genug.«
    »Flieg mit mir nach Mexiko.«
    »Wie bitte?«
    »Zu dem Haus in Mexiko.« Sie nahm an, wenn sie es schaffte, ihn zu überraschen, war es gar nicht so schlecht um sie bestellt. »Unser letzter Urlaub dort ist schon eine ganze Weile her. Warum fliegen wir also, wenn diese Sache abgeschlossen ist, nicht für ein verlängertes Wochenende hin?«
    Er packte beide

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