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Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Titel: Das Lächeln in deinen Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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was machen wir gerade? Über wen reden wir, selbst wenn sie nicht im Büro ist? Ich meine, ich bin nicht der eifersüchtige Typ. Wir sind uns einig, dass keine von uns der anderen etwas schuldig ist. Aber wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist vernarrt in die Kleine.«
    »Du spinnst!«
    »Fein! Worüber regst du dich dann so auf?«
    »Über die Aushilfe!« Cornelia schmiss den Hörer auf den Apparat.
    Kurz vor vier verkündete die Aushilfe Cornelia, dass sie Feierabend hatte. Cornelia winkte nur resigniert ab und ließ sie gehen. Es wäre ohnehin zu zermürbend gewesen, der Frau zu erklären, wie sie die Auswertungen abfassen sollte, oder gar mit ihr über flexible Arbeitszeiten zu diskutieren. Cornelia rief im Personalbüro an und bestellte die Frau für den nächsten Tag ab.
    »Soll ich Ihnen jemand anderen schicken?«
    »Bloß nicht«, wehrte Cornelia ab. Seufzend machte sie sich daran, die Unterlagen für den nächsten Morgen selbst zu erstellen.
    Kaum zu Hause, ging Cornelia als erstes trotz Verbot in die Küche. »Hallo Anna.«
    »Guten Abend.«
    »Was gibt es denn heute zu essen?«
    Anna zog verwundert die Brauen hoch. Normalerweise erkundigte sich Cornelia nie danach. Sie wusste, Anna kochte abwechslungsreich, und egal was es war, es schmeckte stets ausgezeichnet. »Eier in Senfsoße«, gab sie bedächtig Auskunft.
    »Ah, gut.«
    Doch statt nun zu gehen, drückte sich Cornelia immer noch in der Tür herum.
    Anna schaute sie fragend an.
    Cornelia schaute fragend zurück.
    Jetzt ging Anna ein Licht auf. »Frau Thiele ging es heute morgen leider noch nicht so gut«, beantwortete sie die unausgesprochene Frage. »Ich habe ihr ein Huhn abgekocht und daraus eine Fleischbrühe gemacht. Damit hat sie für heute und morgen erst mal etwas Leichtes. Es ist übrigens sehr rührend, dass Sie sich so um sie gekümmert haben.«
    »Rein egoistische Motive«, schwächte Cornelia ab.
    »Ja, das sagte Frau Thiele auch. Aber wir waren uns einig, dass Sie eigentlich ein netter Kerl sind. Bildlich gesprochen.«
    Cornelia brummte nur und ließ Anna wieder allein.
    Am nächsten Tag zögerte Cornelia bis zum Nachmittag. Schließlich rief sie Beate an. »Wie geht es Ihnen?«
    Beate war für einen Moment sprachlos, als sie Cornelias Stimme hörte, fing sich aber schnell. »Sie rufen doch nur an, um herauszufinden, wann ich wieder ins Büro komme«, mutmaßte sie mit unüberhörbarer Ironie in der Stimme.
    Cornelia schmunzelte. »Ja natürlich, warum sonst?«
    »Ich fürchte, morgen werden Sie in jedem Fall noch auf mich verzichten müssen. Aber nach dem Wochenende werde ich wohl wieder fit genug sein, um mich von Ihnen scheuchen zu lassen.«
    »Ich hatte gestern eine Aushilfe an Ihrer Stelle«, erzählte Cornelia zu ihrer eigenen Verwunderung gutgelaunt. Der Ärger des gestrigen Tages war vergessen.
    »Und heute liegt die Ärmste mit einem Nervenzusammenbruch in der Psychiatrie?« fragte Beate belustigt.
    »Im Gegenteil! Ich stand kurz vor diesem Schicksal.«
    »Niemals!«
    »Wenn ich es Ihnen doch sage. Die Frau hat mich fast in den Wahnsinn getrieben.«
    Beate kicherte. »Sie sind unmöglich! Was kann die Frau dafür, dass man es Ihnen nicht rechtmachen kann?«
    »Wollen Sie damit sagen, ich bin . . . schwierig?« tat Cornelia entsetzt.
    »Schlimmer noch. Sie sind eine Katastrophe!« Im Gegensatz zu dem, was Beate sagte, bekam ihre Stimme einen warmen Klang. »Man weiß bei Ihnen nie, woran man ist. Sie sagen, Sie sind eine Tyrannin. Und plötzlich, ohne Grund, machen Sie irgend etwas Nettes. Ich finde das ziemlich irritierend.«
    Cornelia schwieg zunächst verdattert, fing sich aber schnell. »Das äh . . . war mir gar nicht bewusst.«
    »Nun ja, Sie müssen sich keine Sorgen machen.« Beate fand zu ihrem vorlauten Spott zurück. »Die meiste Zeit sind Sie schon ziemlich unausstehlich. Werden Ihrem Ruf also durchaus gerecht.«
    Cornelia wusste nicht so recht, was sie darauf erwidern sollte. »Ich kann also am Montag wieder mit Ihnen rechnen?« flüchtete sie sich in geschäftsmäßigen Ton.
    »Ja, ich denke schon«, sagte Beate. Täuschte sie sich oder atmete Cornelia am anderen Ende erleichtert auf?
    »Gut.«
    Schweigen.
    Eigentlich kannst du jetzt auflegen, Cornelia! Sie kommt Montag wieder. Alles ist geklärt. »Soll ich Ihnen Anna morgen noch einmal vorbeischicken?« fragte Cornelia statt dessen.
    »Das ist wirklich nicht nötig.«
    »Mögen Sie ihr Essen nicht?«
    »Ich mag es mehr als mein eigenes,

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