Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)
ausgeschaltet und sich ermahnt, nicht schon wieder zu streiten.
»Entschuldige«, sagte sie zu Beate. »Ich bin . . . wohl etwas mürrisch gewesen. Tut mir leid. Es liegt wahrscheinlich daran, dass ich auch gern einmal wieder etwas Zeit mit dir verbringen würde. Ich meine: nach der Arbeit.«
»Aber das können wir doch«, meinte Beate unschuldig.
»Es ist dir vielleicht nicht aufgefallen, aber die letzten Tage wies dein Terminkalender leider keine Lücke für mich auf. Ich habe dich außerhalb des Büros kaum zu Gesicht bekommen.«
Beate zog die Augenbrauen hoch und tat erstaunt. »Oh.«
Cornelia trat näher an Beate heran. »Ich vermisse dich.«
»Jetzt übertreibst du aber«, meinte Beate.
Cornelia seufzte. »Ja, vielleicht. Ich fühle mich aber irgendwie so . . . so . . .« Sie brach ab.
»Wie?« fragte Beate sanft. Würde Cornelia zugeben, dass sie nicht damit zurechtkam, wenn nicht sie es war, die die Distanz zwischen ihnen bestimmte?
Cornelia kämpfte mit sich. »Ist . . . ist zwischen dir und Jana etwas?« fragte sie.
Beate zögerte. Das war eigentlich der Moment, auf den sie gewartet hatte. Ihr Plan ging auf. Sie brauchte jetzt nur noch eine entsprechende Bemerkung fallenzulassen, um Cornelias quälende Ungewissheit in eine noch quälendere Gewissheit zu verwandeln. Und dann musste Cornelia sich bekennen. Tu es, Beate. Was hindert dich daran? Beate schaute in Cornelias Gesicht. Cornelia litt seelische Tantalusqualen. Es tat Beate schon weh, diesen Schmerz zu sehen. Sollte sie da auch noch Öl ins Feuer gießen? Leicht fiel ihr das nicht. »Wir sind nur Freundinnen«, sagte sie. Mach dir einen Reim darauf.
Cornelia wusste, das konnte alles mögliche heißen. Ihr anhaltend gequälter Gesichtsausdruck zeigte es. »Ich dachte, ich wäre deine Freundin«, sagte sie leise.
»Und ich hoffte, du willst mehr sein.«
Cornelia seufzte. »Verstehe. Das ist eine Art . . . Erpressung.«
»Wenn du es so interpretierst.«
»Wie nennst du es?«
Beate schüttelte resigniert den Kopf. »Ich mache mir keine Sorgen um die Bezeichnung. Ich mache mir Sorgen um uns.«
»Aber mein Gefühl für dich hat sich nicht geändert. Ich . . . mag dich.« Cornelia quälte sich mit jedem Wort.
»Warum sagst du nicht gleich, du findest mich nett?« schlug Beate bitter vor. »Das wäre noch weniger verbindlich.«
»O bitte. Fang nicht wieder damit an!«
»Schon gut. Ich behellige dich nicht weiter. Gute Nacht.« Beate verließ den Raum, nahm ihre Sporttasche am Fuß der Treppe auf und ging hinauf in ihr Zimmer. Na, dann eben doch das volle Programm. Du willst es ja nicht anders!
»Du willst was ?« Jana traute ihren Ohren nicht.
»Du besuchst mich am Samstag, und wir machen uns einen netten Nachmittag – in ihrem Haus. Es gibt einen schönen Garten mit Minigolfanlage. Hat Arthur, ihr Gärtner, entworfen und gebaut.«
»Cornelia wird ausflippen.«
»Na hoffentlich.«
»Findest du nicht, das geht zu weit?« fragte Jana.
»Nein. Cornelia braucht eine Schocktherapie. Anders ist ihr nicht zu helfen.«
»Wenn du meinst. Du kennst sie schließlich besser als ich. Apropos. Cornelia neigt doch hoffentlich unter Stress nicht zu Überreaktionen? Ich stehe nämlich nicht auf ausgekratzte Augen. Das gibt so hässliche Löcher im Gesicht.«
»Keine Angst. In Cornelias Fall gilt: Hunde, die bellen, beißen nicht«, beruhigte Beate Jana.
»Sollte das mit euch beiden jemals klappen, werde ich nicht zu den Gartenpartys eingeladen«, beklagte Jana sich.
»Jammere nicht. Einer muss die undankbare Rolle der Rivalin nun mal spielen. Und ich kenne niemand, der besser dafür geeignet wäre. Was die Partys betrifft: Ich werde dich durch die Hintertür reinschmuggeln.« Beate grinste breit.
»Versprochen?«
»Versprochen.«
Cornelia öffnete die Tür – und blickte erstaunt auf Jana, die draußen stand.
»Hallo«, grüßte Jana fröhlich. »Ich bin mit Beate verabredet.«
Beate kam wie auf Stichwort die Treppe herunter, begrüßte Jana mit einem Kuss auf die Wange und zog sie in die Halle. »Wir wollen eine Runde Minigolf spielen«, wandte Beate sich an Cornelia. »Du hast doch nichts dagegen?«
Cornelia war so überrumpelt, dass sie nur mit dem Kopf schütteln konnte. Beate hakte sich bei Jana unter. Sie gingen in den Garten.
»Sie tut mir irgendwie leid«, sagte Jana draußen zu Beate. »Frag sie wenigstens, ob sie mitkommen will.«
»Nein.«
»Dann tu ich es.« Noch bevor Beate Jana davon abhalten konnte,
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