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Das Land am Feuerfluss - Roman

Das Land am Feuerfluss - Roman

Titel: Das Land am Feuerfluss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Brandys Kopf. Er schaute Sal an und lächelte. »Du solltest lieber zusehen, dass du das Gewitter malst. Wenn es anfängt zu donnern, dann sollte man sich nicht oben auf den Felsen aufhalten.«
    Sie ergriff seine Hand. »Max, du hast mir noch nicht gesagt, warum der Besuch dieses Sam Butler auch mich betrifft.«
    Er runzelte die Stirn und trat von einem Fuß auf den anderen. »Er ist mir in den Schuppen gefolgt, in dem ich die Leinwände lagere, und hat deine Arbeiten gesehen. Er wurde ganz aufgeregt und wollte zwei davon mitnehmen. Aber ich habe es nicht erlaubt«, versicherte er ihr hastig. »Nicht, bevor ich mit dir gesprochen habe.«
    »Großer Gott!« Sie holte tief Luft. »Meine Sachen haben ihm gefallen? Wirklich?«
    »Ja, so ungefähr.« Er fingerte an seiner Hutkrempe herum. »Aber lass es dir nicht zu Kopf steigen, Sal! So was hat Folgen, und ich gehe nicht davon aus, dass du auf diese Art der Zurschaustellung vorbereitet bist.«
    Sals Puls raste, ihre Gedanken und Gefühle schlugen Purzelbäume. Sie wusste, dass Max recht hatte. Man musste tatsächlich vieles bedenken – denn sie hatte ihr Geheimnis im Laufe der Jahre sorgfältig gehütet, und ihr Werk, diese kostbaren und heimlichen Schätze, waren wie Kinder – nicht dazu bestimmt, sie mit Fremden zu teilen.
    »Ich habe doch das Richtige getan, Sal, oder?«, fragte er vorsichtig.
    Lächelnd nickte sie ihm zu. »Ich bin noch nicht so weit, um an die Öffentlichkeit zu gehen – und du, mein lieber Max, bist ein kluger Mentor und ein guter Freund. Ich weiß nicht, wie ich ohne dich überleben sollte.«
    Er wurde rot und steckte die Hände in die Hosentaschen. »Schon gut, Sal. Kein Grund für all das Gerede. Geh und mal dein Gewitter!«
    Sie hüpfte beinahe zum Schuppen, der hinten an der Hütte angebaut war. Ihr Geheimnis war bei Max sicher, bis sie bereit war, es aufzudecken – doch die Bestätigung, dass ihre Leidenschaft nicht töricht war, dass sie tatsächlich Talent besaß, das von einem Galeristen erkannt worden war, berauschte sie.
    Sie wurde von den wunderbaren Gerüchen nach Terpentin und Öl im Empfang genommen und suchte alles zusammen, was sie brauchte. Dann kletterte sie barfuß die Felsen hinauf, setzte sich und beobachtete das aufziehende Gewitter.
    Als sie sich sattgesehen hatte, begann sie, Farben auf ihrer Palette zu mischen. Erfüllt von der Majestät und Macht der Wolkenformationen, tauchte Sal schon bald in ihre eigene Welt ein, eine Welt, in der nur die Farben und die Energie eine Rolle spielten, die sie brauchte, um den Himmel auf der Leinwand zu festzuhalten.
    Unten auf der Lichtung nahm Max einen Skizzenblock und ein Stück Holzkohle zur Hand. Sal hockte oben auf dem Wasserfall, ihr Rock flatterte und entblößte lange gebräunte Beine, die Bluse rutschte von einer sanft geschwungenen Schulter herab, auf der ihre dunklen Locken, vom Wind zerzaust, lagen. Sein Herz klopfte schmerzhaft, als er bemerkte, wie die Sonne ihre Haut vergoldete und ihren Ohrringen und Armbändern ein feuriges Funkeln entlockte. In diesem Augenblick liebte er sie mehr denn je, denn sie war so schön und ungezähmt wie ihre Umgebung.
    Seine Hand zitterte ein wenig, als er versuchte, ihren Anblick auf das Papier zu bannen, denn im Grunde seines Herzens wusste er, dass diese Zigeunerin, die so unerwartet in sein Leben getreten war, für einen Mann wie ihn unerreichbar war, und niemals von seinen wahren Gefühlen für sie erfahren durfte.
    Die Nacht war schnell hereingebrochen, doch die Hitze ließ nicht nach. Das Summen der Mücken begleitete das leise Flattern von Motten an den Fliegengittern, welche die hintere Veranda schützten. Im Haus war es ruhig, da die anderen bereits schliefen.
    Rebecca saß neben ihrem Bruder, während sie ihre tägliche Zigarette rauchte, und sah in der Ferne einen Blitz niedergehen. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass du hier bist«, sagte sie. »Es ist so lange her, seitdem wir das hier gemacht haben.«
    »Eigentlich zu lange«, seufzte er. »Bis heute war mir nicht klar, wie sehr ich den Ort hier vermisst habe.« Er lächelte schief. »Wir alle kehren am Ende nach Hause zurück, nicht wahr?«
    »Das ist der Ort, an dem wir genesen«, meinte sie zustimmend. Sie schaute auf das Profil ihres Bruders, der im weichen Licht der Petroleumlampe gut aussah – und dennoch so müde. Sie ergriff seine Hand. »Sandra wird es besser gehen«, versicherte sie ihm. »Gib ihr einfach Zeit, sich einzuleben!«
    Er drückte ihre

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