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Das Land am Feuerfluss - Roman

Das Land am Feuerfluss - Roman

Titel: Das Land am Feuerfluss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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zu geben. »So«, sagte sie und rieb einmal fest über die Stelle, um den Einstich zu lindern, »das wird Ihre Übelkeit vertreiben.«
    »Ich hasse Spritzen«, knurrte Charley und zog sich die Schlafanzughose hoch. »Wann kann ich wieder gehen?«
    »Vorerst noch nicht. Das Medikament muss erst Wirkung zeigen.« Sie goss ein Glas Wasser aus dem Krug ein, der auf dem Tisch zwischen ihm und Bert stand. »Trink möglichst viel davon, Charley. Das reguliert deinen Wasserhaushalt.«
    Er betrachtete das Wasser, als sei es reines Gift. »Kann ich stattdessen nicht ein Bier haben?«
    »Nein«, sagte sie mit Nachdruck und reichte ihm das Glas. Sie wartete, bis er es ausgetrunken hatte, und schenkte ihm nach. »Ich will den Krug in den nächsten beiden Stunden geleert sehen, Charley«, ordnete sie an, um Strenge bemüht. Er war der größte Mann in Morgan’s Reach, benahm sich aber wie ein trotziger Dreikäsehoch.
    Beim Geräusch schwerer Schritte drehte sie sich um. Jake schlenderte auf sie zu, seine Miene war finster. Sie ahnte Schreckliches. »Du bist doch nicht etwa krank?«
    Er nahm den Polizeihut ab und schüttelte den Kopf. Sein Blick wanderte zu den Betten. »Ich bin in offizieller Mission hier. Ich muss ein Wörtchen mit Bert reden.«
    »Viel Glück. Der hat schon den ganzen Tag schlechte Laune.«
    »Die wird noch schlimmer, wenn ich mit ihm fertig bin«, sagte Jake.
    Rebecca und ihre Patienten beobachteten, wie Jake an Berts Bett trat. Das war offensichtlich kein Freundschaftsbesuch und könnte interessant werden. Bert war zwar mit der Wirtin des einzigen Pubs innerhalb von hundert Meilen verheiratet, aber nie beliebt gewesen – und nach der Episode mit den Pasteten war sein Ansehen in der Gemeinde schlechter denn je. Vielleicht sollte er ja eine wohlverdiente Strafe bekommen.
    »Bert!«, fuhr Jake ihn an. »Bert, tu nicht so, als würdest du schlafen, denn ich weiß, dass das nicht stimmt.«
    Bert schlug verschlafen ein Auge auf und verzog das Gesicht. »Was willst du?«
    »Ich bin hier, um dir mitzuteilen, dass ich das Pub bis auf Weiteres geschlossen habe. Die Küche ist ein Saustall, der größte Teil der Nahrungsmittel ist ranzig, und ich habe überall Tierkot und Ungeziefer gefunden.«
    Bert richtete sich ruckartig auf. Sein schäbiges Gesicht lief vor Wut rot an. »Du kannst mein Pub nicht zumachen«, schrie er.
    »Das habe ich bereits. Und solange du es nicht reinigst, bleibt es geschlossen.«
    »Das ist Sals Schuld«, brüllte er. »Wäre die Schlampe nicht durchgebrannt, hätte ich nicht allein klarkommen müssen.«
    »Du kannst so laut schreien, wie du willst. Aber der Laden bleibt geschlossen, bis du ihn wieder in Ordnung gebracht hast.«
    »Wie soll das denn gehen, wenn ich hier festsitze?«, jammerte er. »Was für ein Kumpel bist du eigentlich, dass du so was machst, wenn ein Kerl halbtot ist?«
    Jake betrachtete ihn angewidert. »Ich bin nicht dein Kumpel«, sagte er ruhig. »Und du bist ungefähr so tot wie die Maden, die ich in deinen alten Fleischpasteten gefunden habe. Wir können von Glück sagen, dass niemand gestorben ist.«
    Er schaute zu Rebecca und Jane und den anderen Patienten hinüber, die mit den Harper-Schwestern auf die Veranda gekommen waren, um diesem Wortwechsel zu lauschen. »Du hast zwei Wochen, Bert, und wenn es dann nicht in Ordnung ist, wird dir ein Verstoß gegen die Hygieneverordnung um die Ohren gehauen und das Pub wird ein für alle Mal dichtgemacht.«
    Von der Veranda kam leiser Protest, aber Jake achtete nicht darauf. »Ich verfüge das hier vor Zeugen und werde das Pub in zwei Wochen erneut inspizieren.« Mit diesen Worten setzte er den Hut auf, nickte Rebecca und ihrer Mutter zu und verließ die Veranda.
    »Ich werde Sal umbringen, verdammt, wenn ich sie zu fassen kriege«, knurrte Bert.
    »Wenn du sie auch nur anrührst, kriegst du es mit mir zu tun«, krächzte Charley Sawyer aus dem Bett nebenan.
    »Ja, mit dir und wessen Armee?«, brummte Bert mit zusammengekniffenen Augen.
    Charley richtete sich auf und ballte die riesigen Fäuste; die Muskeln in seinen Armen traten hervor. »Das ist alles, was ich brauche, du Bastard«, drohte er. »Und die lechzen danach, dir das blöde Grinsen von der Visage zu polieren.«
    Rebecca wechselte besorgte Blicke mit ihrer Mutter. Eine tätliche Auseinandersetzung war das Letzte, was sie noch brauchten. Doch bevor sie etwas unternehmen konnten, wurde der Augenblick von Danny und Billy Blue entschärft, die auf die Veranda

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