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Das Land am Feuerfluss - Roman

Das Land am Feuerfluss - Roman

Titel: Das Land am Feuerfluss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Arbeit zurück, wandte dem Feuer den Rücken zu und suchte den spärlichen Schutz eines Lasters auf, um der Hitze zu entkommen.
    »Ben Freeman«, meldete er sich angespannt.
    »Wir brauchen hier mehr Hilfe!«, rief Jake. »Das Farmgebäude ist hin, und das Feuer breitet sich Richtung Wilga aus. Es gibt bereits fünf Tote, und ich schätze, dass wir das Feuer nicht mehr lange aufhalten können.«
    »Hast du was von den anderen Feuerwachen gehört?«
    »Genau wie du haben sie Männer aus Quilpie, Charleville und Thargomindah, die im Süden des Brandes arbeiten – aber auf dieser Seite können wir es ohne weitere Hilfe nicht in Schach halten.«
    Ben schaute zu den fernen schwarzen Felsen von Morgan’s Reach hinüber, dann zurück über seine Schulter auf den Rauch und die Flammen, die gefräßig die letzte Baumreihe verschlangen. »Ich werde noch einmal nach Blackall, Barcaldine und Windorah durchrufen und mich erkundigen, was sie aufhält. Ich kann hier noch niemanden entbehren.«
    »Geht klar. Aber beeil dich, Kumpel!«
    Als Jake die Verbindung trennte, meldete sich Ben bei Emily, die noch immer am Funkgerät in Morgan’s Reach saß. »Irgendetwas gehört, wie bald wir mit Entlastung rechnen können?«
    »Sie sind unterwegs und dürften bald bei euch sein«, sagte die Lehrerin. »Ich habe ihnen gesagt, sie sollen sich aufteilen, damit beide Feuer gleichzeitig bekämpft werden können. Ich hoffe, das war richtig.«
    »Ja. Danke, Emily.« Er wollte den Anruf schon beenden, als ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoss. »Wo ist Django? Ist er mit Jake nach Carey Downs gefahren?«
    »Hm, er ist – Tja, er ist auf Fährtensuche«, antwortete sie vorsichtig.
    »Was?!« Bens Kiefer spannte sich vor Wut an.
    Emily räusperte sich. »Danny wird vermisst«, sagte sie hastig. »Niemand hat ihn seit heute Morgen gesehen. Becky ist außer sich vor Sorge.«
    »Verdammte Scheiße!«, zischte Ben. »Das hat uns gerade noch gefehlt.« Er holte tief Luft. »Halte mich auf dem Laufenden, Em – und wenn Django ihn findet, sperrt den kleinen Lümmel in Jakes Zelle, bis ich wieder da bin! Ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit dem Jungen reden.«
    »Das kann ich nicht«, schnaufte sie. »Becky würde einen Anfall kriegen.«
    »Im Augenblick muss ich mir über Wichtigeres Gedanken machen«, fuhr er Emily an und trennte die Verbindung, ohne auf ihre Antwort zu warten. Dann setzte er die Arbeit am Graben fort.
    Dass Becky sicherlich alle üblichen Stellen nach Danny abgesucht und ihn nicht gefunden hatte, bedeutete, dass sie inzwischen mit ihrem Verstand am Ende sein musste, und schon bedauerte Ben seine Übellaunigkeit. Django war einer der besten Fährtenleser im Distrikt und würde den Jungen bestimmt finden. Dennoch erfüllte Ben die Vorstellung mit Grauen, dass Danny allein da draußen war, während zwei Brände wüteten und der Tag zur Neige ging – so viele Gefahren, die auf den kleinen Jungen lauerten.
    Den Albtraum hatte er schon oft gehabt. Obwohl er sich verzweifelt bemühte, daraus zu erwachen, hielt der ihn gefangen – so wie er an jenem schrecklichen Tag ein Gefangener gewesen war.
    Es wurde ein Spähtrupp ausgeschickt, und als der einzige verfügbare Offizier war er damals von seinen üblichen Pflichten freigestellt worden, um ihn zu begleiten. Das einheimische Dorf lag tief im Dschungel verborgen, und er hatte sich mit seinen Männern behutsam genähert, denn bekanntermaßen waren die Japse in der Gegend und benutzten solche Dörfer oft als Falle. Aber alles wirkte ruhig und friedlich. Die kleinen braunhäutigen Männer und Frauen gingen ihren täglichen Pflichten nach, ihre Kinder planschten und spielten im nahen Fluss.
    Sie hatten im Flüsterton diskutiert, ob sie um das Dorf herumschleichen und sich direkt zum Hauptquartier des Bataillons aufmachen sollten, das noch zwei Tagesmärsche entfernt war, oder ob sie eine kurze Pause einlegen und im Dorf essen und trinken sollten. Sie waren bereits seit gut zwei Wochen in diesem Dschungel auf Patrouille, und alle litten unter der feuchten Hitze, den quälenden Moskitostichen, unter Platzregen und kalten, faden Rationen.
    Sie waren sich einig, dass die Einheimischen die Japse genauso hassten wie sie und sie mit offenen Armen empfangen würden. Allerdings würden sie eine durchaus reale Gefahr für das Dorf darstellen, sollte man sie dort entdecken. Die Japse hatten keine Bedenken, Frauen und Kinder zu töten und die Männer als Sklaven mitzunehmen.
    Er hatte

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