Das Land am Feuerfluss - Roman
Wettbewerb daraus, wer am besten traf, lachten darüber und bewunderten ihr Werk, als die Flammen größer wurden und der schwarze Rauch sich über dem Laubdach des Dschungels erhob.
Er stöhnte im Schlaf, trat mit den Beinen um sich und verkrampfte die Hände ineinander. Er spürte diese festen Seile, die ihn zurückhielten, hörte die Frauen schreien, die ihre Kinder an sich drückten und um Gnade flehten, und er sah Hakim, der sich an seine Mutter klammerte, das kleine Gesicht vor Angst verzerrt, als sie sich aus dem Fenster lehnten und ihre neuen Freunde um Hilfe anflehten.
Er versuchte die Seile zu lösen und verfluchte seine Häscher. Doch die Fesseln waren zu fest, und weder er noch seine Männer konnten etwas tun. Er war nicht der Einzige, der vor Wut und Entsetzen weinte, als sie gezwungen wurden, dieses niederträchtige Abschlachten von Unschuldigen zu beobachten.
Das Langhaus ging in Flammen auf, die Schreie erstarben – und das Letzte, was er von Hakim sah, war sein erbärmlicher kleiner Arm, den er in einer verzweifelten Geste aus dem Fenster streckte. Dann war auch der verschwunden.
Der ekelerregende Gestank nach verbranntem Fleisch vermischte sich mit dem erstickenden Qualm und den Gerüchen des Dschungels – und in dem Augenblick wurde ihm klar, dass er diesen Geruch und die Erinnerungen an jenen Unglückstag niemals loswerden würde.
Plötzlich wachte er auf, richtete sich ruckartig auf und schnappte mühsam nach Luft. Tränen der Qual rannen über sein Gesicht. Noch immer gefangen in den dunklen Klauen seines Albtraums, suchte er blind nach Licht, Erlösung, Freiheit.
Aber das Licht war ein feuriger roter Glanz am sich verdunkelnden Himmel, Rauch drang in seine Nase, und er hörte noch immer die Schreie eines kleinen Jungen, der um Hilfe rief.
14
S al und Max waren stundenlang am fast ausgetrockneten Flussbett entlanggeritten; die Talhänge waren für die Ponys zu gefährlich. Sie hatten angehalten, um die Tiere an den seichten Pfützen in den tiefer, geschützter gelegenen Teilen des Flusses zu tränken, und sich ausgeruht, während die Ponys im Gras weideten, bevor sie weiterzogen.
Brandy lief problemlos an den steilen Ufern auf und ab, die Schnauze dicht am Boden; sein Schwanz bewegte sich wie eine Windmühle, während er den Gerüchen von Tieren folgte, die sich im Unterholz verbargen.
Max sah Sal an, dass sie ermüdete, aber sie war wie üblich unverdrossen und plapperte munter drauflos, um ihnen die Situation zu erleichtern und die Stimmung aufzuhellen. Doch er vernahm das Schwanken in ihrer Stimme, bemerkte, dass sie immer wieder einen prüfenden Blick über die Schulter warf, und erkannte, dass sie Angst hatte.
Auch er hatte Angst, aber aus einem anderen Grund. Sal baute darauf, dass er sie in Sicherheit bringen würde. Doch er war nicht ganz ehrlich gewesen, als er ihr sagte, mit ihm sei alles in Ordnung.
Jedes Mal, wenn er atmete, tat es weh, und er vermutete, dass er sich beim Sturz auf den harten Kies die eine oder andere Rippe gebrochen hatte. Sein Kopf hämmerte, alles verschwamm ihm vor den Augen, und wenn Betsy auf dem holprigen Schiefer ausrutschte, schoss ihm der Schmerz wie ein Pfeil durch das Bein. Er kämpfte gegen die Übelkeit und die zunehmende Dunkelheit in seinem Kopf an – und konnte sich kaum auf dem Rücken der Stute halten. Dennoch wusste er, dass er nicht aufgeben durfte. Er musste durchhalten, bis seine teure Sal in Sicherheit war.
»Max, sieh mal!«, sagte sie kurz darauf begeistert. »Da ist eine Senke im Steilufer.«
Er versuchte sich auf die Stelle zu konzentrieren, auf die sie zeigte, aber das Ufer schien zu schwanken, die Bäume verschwammen zu einem farbigen Kaleidoskop. »Du führst«, erklärte er leise. »Betsy wird Molly ohne Probleme folgen.«
»Max? Max, du siehst furchtbar aus. Was ist los?«
Er konnte es nicht ertragen, so viel Liebe und Fürsorge in ihren Augen zu sehen, und schaute rasch zur Seite. »Mir geht es gut«, sagte er barsch, blinzelte den kalten, stechenden Schweiß aus den Augen und packte den Halfterstrick noch fester.
»So siehst du nicht aus, folge mir, und sobald wir aus diesem verdammten Flussbett raus sind, ruhst du dich aus.«
Er konnte sich eine Pause nicht leisten, wagte nicht, sich hinzulegen und dem dringenden Bedürfnis nachzugeben, in die Bewusstlosigkeit zu sinken, die ihn zu übermannen drohte. Er senkte den Kopf und versuchte, tief und gleichmäßig zu atmen, um gegen die Ohnmacht
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