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Das Land jenseits des Waldes, Band I

Das Land jenseits des Waldes, Band I

Titel: Das Land jenseits des Waldes, Band I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benedikt Altmann
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Wappen. Sein Vollkornbrot mit Schinken brachte er dagegen aber nicht mehr runter. Keine Chance. Sein Körper sträubte sich schon wieder. So sehr, dass er es schließlich Jan überlassen musste, der seinem Zimmerkameraden im Gegenzug dafür reichlich Würfelzucker in die Teetasse schaufelte. Der Tee wurde so zur flüssigen Nahrung. Das ging erfahrungsgemäß immer.
    Den anstehenden Unterricht an diesem Vormittag stand Knars dann so gestärkt auch ganz gut durch. Auch wenn die Kurse hier in Lohenmuld sehr klein und damit sehr intensiv und anstrengend waren.
    Mittags reichte sein Appetit gerade für einen halben Teller Suppe. Danach ging er in sein Zimmer und legte sich auf sein Bett, wo er sofort einschlief. So gesehen war es ganz gut, dass auf seinem persönlichen Plan oben an der Pinwand zumindest für die ersten Tage keine zusätzlichen Pflichttermine an den Nachmittagen eingetragen waren. Er sollte sich langsam in das für ihn so vollkommen neue Leben hier in Lohenmuld hineinfinden.

    Herr Trietz ließ an diesem Nachmittag mit seinem Neuzugang erneut Milde walten. Eigentlich war es für die Mulder hier am Schloss streng untersagt, außerhalb der offiziellen Mittagspause im Bett zu liegen. Sie sollten ja abends zur rechten Zeit müde sein und schlafen und nicht tagsüber den Schlaf nachholen, den sie vorher in der Nacht verpasst hatten.
    Aber in diesem Fall war Herrn Trietz ein gut ausgeschlafener Westerholdt dann später zur Teepause doch lieber wie ein halbtoter Westerholdt, der jetzt den ganzen Nachmittag lang übermüdet, entwurzelt und reichlich durcheinander draußen auf dem Flur herumschlich. Und das womöglich wieder nur in seiner Unterhose, so wie heute am frühen Morgen. Eventuell musste man sich um den dann deswegen etwa gar auch noch in der Form von intensiven zeitraubenden Einzelgesprächen ganz besonders kümmern. Das machte zusätzliche Arbeit, die nicht sein musste. Die vermeidbar war. Und weckte dann am Ende nicht zuletzt möglicherweise auch noch die Eifersucht der anderen Mulder hier im Haus, die sich dann zurückgesetzt fühlten, weil ihr Hausvorstand im Dienstzimmer dauernd mit dem Neuen zusammen saß.
    Als Jan Knars dann später gegen fünf Uhr zur Teepause holen wollte, fand er seinen Zimmerkameraden immer noch im Tiefschlaf vor. Er ließ ihn weiter schlafen und ging allein hinüber in den Speisesaal.
    Als er zurückkam schlummerte Knars immer noch. Jan entschied, ihn dieses Mal solange schlafen zu lassen, bis er von selbst wieder aufwachte und setzte sich an seinen Zimmerschreibtisch, um die Aufzeichnungen der heutigen Unterrichtsstunden nochmals aufzubreiten.
    Wie völlig friedlich er doch schläft, dachte Jan dann, als er zu seinem neuen Zimmerkameraden auf Tischis altem Bett hinüber blickte. Trotz allem mochte er seinen neuen Mitbewohner, er mochte ihn wirklich, er mochte ihn sogar sehr. Obwohl er jetzt gerade mal den ersten vollen Tag hier war. Er war ein ganz und gar außergewöhnlicher, ein ganz besonderer Junge. Fast das völlige Gegenteil vom Tischi. Wären er und Tischi jeweils ein Stück von einer zerbrochenen Münze gewesen, sie hätten sich beide vollständig zu einem neuen nahezu perfektem Ganzen ergänzt. So unterschiedlich, aber auch so einzigartig waren sie. Jeder für sich.
    Die Zeiger der unbestechlichen Uhr über Herrn Trietz ’ Dienstzimmer bewegten sich allmählich schon bedenklich auf die Zeit des Abendessens zu, als Knars’ nachmittäglicher Schlaf unruhiger und seine Bewegungen im Bett häufiger wurden.
    »Willkommen zurück«, begrüßte Jan seinen wieder erwachten Zimmerkameraden.
    Knarshatteden subjektiven Eindruck, er sei nur eine knappe Viertelstunde leicht eingenickt gewesen. Aber draußen war es mittlerweile bereits seit geraumer Zeit schon wieder völlig finster geworden. Ganz so, wie heute Morgen in aller Herrgottsfrühe, als sie aufgeweckt worden waren. Er konnte es kaum glauben, dass er weit über sechs Stunden durchgeschlafen haben sollte und er in dieser Zeit nichts, aber auch rein gar nichts vom nachmittäglichen Leben im Lohenmulder Schloss mitbekommen hatte.
    Scheiße. Die Zeit geriet hier aber verdammt leicht außer Kontrolle. Und verdammt oft.
    Aber jetzt fühlte er sich wirklich fit. Aufgetankt.
    Nur seine Kleider, in denen er all die Stunden lang auf seinem Bett geschlafen hatte, waren reichlich zerknittert, sein T-Shirt am Rücken und unter den Armen gar durchgeschwitzt.
    Deshalb schnell nach vorne zu seinem Schrank. Sich umziehen und sich dort

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