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Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bergner
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Analogie hatte…

Meuterei
     
    Caitlin betrachtete mittlerweile die Kontaktaufnahme zu den Uthrii als gescheitert. Nicht nur, dass sie nicht auf ihre Kommunikationsversuche reagiert hatten, mehr als die Organisation seinerzeit, hatte sie deren Netz ebenfalls nicht entlocken können.
    Was zum Teufel tun wir hier?
    Dieses Volk musste bemerkt haben, dass Caitlin sie kontaktieren wollte, doch war der Versuch ihnen offenbar keiner Antwort würdig gewesen. Dabei hatte sie ihr Möglichstes gegeben, ihnen begreiflich zu machen, um wen es sich bei den Menschen handelte, dass sie eine empfindungsfähige Spezies mit viel Potential waren. Trotzdem gab es keine Reaktion.
    Das ist eine echt bescheuerte Idee!
    Und auch ihr sonst so zuverlässiger Spähcluster hatte sie nur die Oberfläche ankratzen lassen. Die Sicherungsmechanismen, die Verschlüsselungen und die Datenstrukturen waren erschreckend weit entwickelt und vieles von der angewandten Architektur verstand sie gar nicht erst. Die Testumgebung war schlichtweg nicht fähig gewesen, ihr die gesamte Breite des Uthrii-Netzes aufzuzeigen. War der Zugriff seinerzeit noch so leicht möglich gewesen, wie mit einem warmen Messer durch weiche Butter zu schneiden, war Caitlin am realen Uthrii-Netz abgeprallt wie ein Tennisball an einer Hauswand. Kein Wunder also, dass die Organisation damals nicht mehr erfahren hatte. Doch Caitlin fühlte sich trotzdem, als hatte sie versagt. Janine und Ivanovic ging es ebenso. Es war vermessen gewesen zu glauben, sie würden mehr erreichen als die klügsten Köpfe der PRO, auch wenn Caitlin die besten Mitstreiter hatte.
    I m Augenblick war dies jedoch nur noch zweitrangig. Sie hatten beschlossen, wenn die Kontaktaufnahme zu den Uthrii scheitern würde, blieb ihnen als Plan B leider nur der Aufstand übrig.
    Eine echt bescheuerte Idee!
    Caitlin hatte, von ihrem Erfolg mit dem Netz überzeugt, dem seinerzeit bedenkenlos zugestimmt, hätte sie doch nie erwartet, dass es je dazu kommen würde.
    Aber heute war es soweit!
    Das wird ins Auge gehen.
    Es konnte nicht mehr warten, denn die Argo war nur noch wenige Parsec vom Planeten Ceres – der Name war mangels guter Alternativen inzwischen vom Käpt’n festgelegt worden – entfernt. Sie mussten also schnell handeln. Und wenn sie tatsächlich Erfolg haben würden, hätte Caitlin wesentlich mehr Zeit, ihre Kommunikation mit den Uthrii fortzusetzen. Dazu musste es jedoch klappen und Caitlin hoffte inständig, es würde so friedlich wie irgend möglich ablaufen. Hauptsache kein Blutvergießen!
    Daran glaubst du doch wohl selbst nicht, Caity…
    Gerade waren sie gemeinsam auf dem Weg zur Brücke, etwa sechshundert Menschen waren dabei auf ihrer Seite und viele von ihnen folgten gerade der Vorhut. Allein die Fackeln und Forken fehlten dem Mob, um ihn als solchen zu identifizieren. Doch wann immer loyale Mannschaftsmitglieder ihrer Gruppe in den Gängen entgegenkamen, wussten sie, was diese Meute vermutlich zu bedeuten hatte und wichen schnell, mit der Behändigkeit von aufgeschrecktem Kleingetier aus. Die Tunnel hatten mit einer deutlichen Überlast an Personen zu kämpfen, als sie zum A-Deck geströmt waren, doch nun waren sie mit etwa zweihundert Menschen dort, um den Käpt’n zum Einlenken zu bewegen. Der Rest ihrer Anhänger wartete auf eine Vollzugsmeldung in den Quartieren. Es waren erstaunlich viele offizielle Besatzungsmitglieder in ihrer Gruppe und die meisten von ihnen waren noch sehr jung.
    Natürlich lief Janine voran. Caitlin selbst war nur knapp hinter ihr. Ihr folgten Ina Ivanovic, Lesile Cheung und zwei männliche Mitglieder des Sicherheitsteams. Der Rest verteilte sich dahinter wie eine riesige Polonaise, obwohl niemand einen fröhlichen Ausdruck im Gesicht trug.
    Erst als sie am Eingang zur Brücke angelangt waren, musste Janine ihre Führungsposition kurz aufgeben, da sie nicht die Berechtigung zum Eintreten hatte. Sie ließ einen der jungen Sicherheitsleute vorbei, der sich dem Zugangsprocedere aussetzte.
    Die Tür öffnete sich.
    In hierarchischer Harmonie machte der Sicherheitsmann dann augenblicklich einen Schritt beiseite, damit Janine und Caitlin zuerst die Brücke betreten konnten. Caitlin blieb ein wenig hinter ihrer Freundin, als sie hineinschritten.
    Meine Freundin, dachte Caitlin plötzlich. Das klingt wirklich–
    Falscher Zeitpunkt, Cait lin!
    „Was haben Sie denn hier zu suchen? Was wird das hier?“, fragte der Käpt’n erstaunt, als plötzlich mindestens ein Dutzend Leute

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