Das Leben dahinter (German Edition)
wieder an.
„Sie haben keine Nettec mehr, Käpt’n“, sagte sie. „Die sind auf unserer Seite.“
Jasons Nüstern blähten sich auf und d er Offizier meldete sich zu Wort:
„Wie soll ich denn–“
Doch Jason stürmte plötzlich auf Janine zu und packte ihren rechten Arm. Noch bevor Caitlin wusste, was geschah, schnappte er sich Janines Handgelenk, schritt hinter sie und drehte ihr den Arm auf den Rücken, weshalb sie sich vor Schmerzen stöhnend vornüberbeugte.
Janine!
Ohne darüber nachzudenken, sprang Caitlin Jason an und hing unvermittelt an seiner breiten Schulter. Mit erschreckender Leichtigkeit schüttelte er sie jedoch ab und Caitlin landete auf dem Rücken. Ihr Steißbein reagierte mit stechendem Schmerz.
Caitlin sah benommen vom Boden aus, wie Jason Janine noch immer im Griff hatte und sie nun an den verdutzten Menschen vorbei nach draußen schieben wollte. Allerdings kam er nicht sehr weit, denn Lesile Cheung stand plötzlich vor ihm.
Er hatte selbst die Arme hinter dem Rücken verschränkt und wirkte auf Caitlin mit seinen asiatischen Gesichtszügen wie ein Kung Fu-Meister aus den Filmen. Doch was er dann tat, war wesentlich profaner als anmutige Kriegskunst; er holte aus und schlug Jason über Janines gebeugten Kopf gerade ins Gesicht. Caitlin glaubte, ein Knirschen zu hören, als seine Faust die Nase des Käpt’n erwischte. Möglicherweise war es Jasons Nase, möglicherweise aber auch Cheungs Finger. Jason war jedoch derjenige, der schmerzvoll sein Gesicht verzog.
„Sicherheitsteam sofort auf die Brücke ! Bewaffnet“, befahl die Frau, die erster Offizier war, panisch über das Netz.
Verdammt , dachte Caitlin sofort. Warum habe ich die Kommunikation der Brücke nicht auch sabotiert?
Gleichzeitig fuhr Jason herum und schleuderte Janine gegen Cheung, der äußerst schnell reagierte und sie mit einer Armbewegung auffing.
Caitlin versuchte sich währenddessen wieder aufzurappeln. Die Schmerzen dabei waren extrem, ließen aber langsam nach.
„Raus hier“, brüllte Jason und schickte sich an, sich mit ausgebreiteten Armen und voller Wucht gegen Janine und Cheung zu werfen, um sie mit den anderen Leuten durch die Tür zu drängen. Blut rann hellrot aus seiner Nase.
Doch a uch hier hatte er Cheung unterschätzt. Der dürre, kleine Mann schob Janine vorsichtig nach rechts und wich gleichzeitig mit unglaublicher Gewandtheit nach links aus. Jetzt wirkte er doch wie ein Kung Fu-Kämpfer, weil er seinen Körper so ausrichtete, dass er Jason so gut wie keine Angriffsfläche mehr bot, und gleichzeitig die Arme hochriss, während der Käpt’n noch in der Bewegung auf Cheungs vorherige Position war.
Alles, was Cheung dann tat, geschah beinahe zu schnell, als dass Caitlin es nachvollziehen konnte. Irgendwie nutzte er die Verlagerung von Jasons Schwerpunkt so aus, dass er ihn im Halbkreis um die eigene Achse drehte und dann nach unten rang. Der Boden schien beinahe zu beben, als Jason mit dem Gesicht voran aufprallte. Unglaublich schnell hatte Cheung den Käpt’n im Klammergriff, sodass er nur noch ein gurgelndes Geräusch von sich geben konnte.
Caitlin war inzwischen wieder auf den Beinen und lief zu Janine.
Red Shirts
Was ist denn hier los , wunderte sich John Cameron, als er aus dem Tunnel auf das A-Deck stolperte. Überall waren Menschen, ganz so, als hatte das gesamte Schiff beschlossen, sich auf diesem Deck zu versammeln. Alle drängten sich den Gang zur Brücke entlang.
Cameron folgten sieben weitere Mitglieder seines Teams.
Er zog seine Waffe aus der Sicherung, wodurch sie sofort aktiviert wurde, und versuchte , einen ersten Anhaltspunkt über die hiesigen Vorgänge aufzuschnappen.
„Was genau passiert gerade?“, fragte eine Frau direkt vor ihm, ohne ihn und sein Team zu bemerken. Er hob die Hand, um seine Leute wortlos zu stoppen, und wartete auf die Antwort.
„Ich glaube, jemand schlägt sich mit dem Käpt’n“, wurde schnell zu der Frau durchgegeben. „Jason ist wohl am Boden.“
Okay! Cameron hatte genug gehört. Er schwang seinen Arm mit der Waffe nach oben und begann, sich durch die Meute zu drängen.
„ Lassen Sie mich durch!“
Die Leute blickten ihn zunächst nur argwöhnisch an, doch als sie seine Hand neben dem Ohr sahen – die mit der Waffe – stoben sie fast augenblicklich erschrocken auseinander und pressten sich aneinander wie eine Schafherde bei einem Sturm.
Sein Team folgte ihm langsam durch die Menschenmenge. Er hielt dabei die Pistole so fest
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