Das Leben dahinter (German Edition)
auf der Brücke standen.
Zumindest glaubte Caitlin, dass dies der Käpt’n war. Sie hatte ihn vorher noch nie gesehen, doch der Platz mitten auf der Brücke machte es mehr als wahrscheinlich. Sie hätte nur erwartet, dass er jünger gewesen wäre.
Janine stellte sich aufrecht hin, als wolle sie vor dem Käpt’n salutieren . Dann lächelte sie unheimlich.
„Kapitän Jason“, begann sie förmlich schlicht. „ Dies ist eine Meuterei.“
Erst musterte er ungläubig Janine und den Rest der neuen Besucher, die auf der Brücke, in der Tür und im Gang standen. Dann blickte er fragend zu einer Frau, die links von ihm saß.
Zuletzt begann er jedoch zu lachen. Er lachte sie schallend aus.
Sonst lachte niemand.
„Wie…“, wischte er sich eine Träne weg. „Wie bitte?“
Als er seine Besucher noch einmal anblickte, wurde ihm langsam bewusst, dass sie es ernst meinten, und sein Blick verfinsterte sich sofort.
„Welche Begründung so llten Sie denn bitte für eine Meuterei haben?“
„ Ganz einfach, Käpt’n“, antwortete Janine mit einer stoischen Ruhe. „trotz einer formellen Beschwerde, waren Sie nicht von Ihrem Plan abzubringen, auf Ceres zu landen und Ihre Mannschaft dort einer unnötigen Gefahr auszusetzen.“
Jason schien tatsächlich kurz darüber nachzudenken.
Die se formelle Beschwerde war von einer Handvoll Sympathisanten vor ein paar Tagen an ihn gerichtet worden. Quasi als Schlichtungsversuch.
„Ach das “, sagte er wieder lachend. „Mir war nicht bewusst, dass dies eine Meuterei zur Folge haben würde. Wie auch immer, wir haben hier zu tun. Verlassen Sie sofort die Brücke!“
„Nein. “ Janines Stimmenmodulation änderte sich langsam von mokant höflich zu cholerisch ungehalten. „Wir bleiben!“
„Sie sollten wissen, dass ich Sie gewaltsam entfernen lassen werde, wenn Sie nicht umgehend meine Brücke verlassen.“
Janine machte einen großen Schritt auf ihn zu und er schien tiefer in seinen Sessel zu rutschen, trotzdem blieb sein Gesicht gelassen. Es war jedoch nicht mehr sehr überzeugend.
„Dort draußen“, sagte Janine und wies in Richtung Ausgang, in dem die Menschenmassen noch zu erahnen waren. „sind etwa zweihundert Menschen, die nicht auf den Planeten wollen und insgesamt stehen wesentlich mehr Leute hinter mir. Entweder sie ändern den Kurs und fliegen weiter oder wir werden Sie ablösen müssen. Glauben Sie mir, wir würden es vorziehen, wenn Sie kooperieren. Wir wissen, dass wir uns keine Auseinandersetzung unter den letzten Überlebenden leisten können, aber wir haben genauso kein Interesse daran, auf diesem Planeten zu sterben.“
Der Käpt’n fuhr aus seinem Sessel auf. Diesmal schrak Janine vor ihm zurück.
„Wir werden auf dem Planeten landen“, schrie er. „Das ist meine Entscheidung.“
„Außerdem“, unterbrach die Frau neben ihm, die wohl der erste Offizier war. Ihre Augen waren so wütend wie Jasons. „haben wir, wie Sie vielleicht wissen, vor kurzem d as Transportschiff Hermes aufgebracht, das selbst im Subraum von den Uthrii vernichtet worden ist. Dass wir verschont werden, hat nichts damit zu tun, dass wir uns nicht im normalen Raum befinden.“
„Wir werden den Subraum nicht verlassen“, hörte sich Caitlin plötzlich sagen. Dann schnippte sie mit den Fingern. „Ich meine, wir werden es ganz real nicht können!“
Verständnislose Blicke musterten sie.
„Ich habe mir die Freiheit genommen, den entsprechenden Cluster zu verändern. Ab jetzt ist es nicht mehr möglich, den Sub abzuschalten.“
Neben den Arbeiten am Kommunikationscluster hatte Caitlin noch einige Überstunden ohne Janine eingeschoben, um diese kleine Überraschung vorzubereiten. Das Schnippen war die Initiierungsgeste gewesen.
Janine wendete sich kurz mit einem dankbaren Lächeln zu Caitlin um.
„Sofort raus aus dem Sub“, befahl Jason wütend hinter sich.
Hoffentlich funktioniert es , dachte Caitlin und tatsächlich schüttelte der Steuerungsoffizier nach einigen Sekunden den Kopf.
„Unmöglich, Käpt’n.“
Die Lippen des Käpt’n kräuselten sich und er bleckte die Zähne. Dann senkte er seinen Blick.
„Entfernen Sie diese Personen von meiner Brücke“, sprach er mit namenloser Wut einen seitlich stehenden, einsamen, ziemlich kleinwüchsigen Offizier an. Dieser reagierte mit einem Blick, der Jason offiziell eine Geisteskrankheit zu bescheinigen schien.
„ Und dann lassen Sie sich unsere Nettec um das Clusterproblem kümmern!“
Janine grinste Jason
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