Das Leben dahinter (German Edition)
Atmosphäre, die sich mit einer problemlos erträglichen Geschwindigkeit über die Wiesen bewegte. Als war dieser Planet nur hier, um sie freudig in Empfang zu nehmen. Genauso wie es Wad’Akh’Wian seinerzeit gewesen war und auch darüber waren viele Menschen bereits seinerzeit mehr als erstaunt gewesen.
War das Universum oder zumindest die se eine Galaxie wirklich so leicht gestrickt, wenn es um die Bereitstellung von Leben ging?
Man war einmal davon ausgegangen, dass selbst Extremophile beispielsweise auf Siliziumbasis eine Höherentwicklung durchlaufen könnten, doch war dies nie beobachtet worden. Scheinbar war nur eine Entwicklung ähnlich der der Erde oder auch Wad’Akh’Wians möglich.
D ieser Gedanke war schwer zu glauben und auch beängstigend, wenn man bedachte, wie unendlich weit dann die Expansion der menschlichen Rasse reichen konnte…
Zumindest bis sie auf eine andere intelligente, empfindungsfähige Rasse treffen, die sich gegen diese Expansion zur Wehr setzt , dachte Johannson und meinte damit natürlich insbesondere die Uthrii.
Obgleich sein unterbewusstes Wissen ihn ja bereits davon zu überzeugen versucht hatte, dass dies nicht stimmte, war doch die schlüssigste Begründung für das Geschehene, dass die Uthrii sich von der Menschheit bedroht fühlten. Aber das war einfach nicht richtig. Das schrie unartikuliert eine Stimme aus dem hintersten Winkel seines Geistes. Johannson schüttelte den Kopf, als könne er die Stimme so verdrängen.
„ Wie lange bleiben wir eigentlich hier“, fragte er Lisa. „Was hat Jason gesagt?“
„ Ich rede nicht mehr oft mit Domenic. Mein letzter Kenntnisstand ist aber, dass es auf unbestimmte Zeit sein wird. Wenn eine Überzahl unserer Gemeinde wieder nach Wad’Akh‘Wian will, würde er es vielleicht in Erwägung ziehen, aber momentan scheinen die Leute froh zu sein, hier etwas tun zu können und nicht an die Vergangenheit erinnert zu werden.“
Sie blickte ihn argwöhnisch an.
„Wieso“, frage sie dann und zog die Augenbrauen hoch. „willst du etwa unbedingt hier weg?“
Er musste darüber nachdenken. Ging es ihm denn schlecht hier? Team zwei funktionierte hervorragend und stand permanent zur Verfügung, obgleich es bislang keinen Angriff durch die Uthrii gegeben hatte. Sie waren also offenbar sicher, der Planet war perfekt, die Stadt wurde zunehmend heimeliger und Lisa führte sich hervorragend als seine Partnerin. Es sollte ihm eigentlich nicht schwer fallen, seinen Lebensabend hier mit dieser verrückten, kleinen Dame zu verbringen. Und dennoch…
„Hey, alter Mann!“
„Nein“, erwachte er aus seinen Gedanken. „nein, nein… Ich finde es wirklich großartig hier!“
„Na klar“, knurrte Lisa. „du bist doch in Gedanken schon Lichtjahre weit weg.“
Sie grinste und stieß ihm in die Seite. Er konnte ihre gute Laune nicht teilen.
„Nein, ehrlich nicht. Aber…“
„Aber?“
„Ich weiß nicht, Lisa. Ich hab das Gefühl, dass irgendwas trotzdem nicht stimmt.“
Sie sah zu ihm auf und ihr Blick barg Verständnis.
„Wieder die Stimmen vom Objekt?“
Natürlich hatte er Lisa davon erzählt. Von diesen sporadischen Eingebungen, von denen er glaubte, dass sie in Wirklichkeit konkrete Informationen waren, die ihm über unterbewusste Bahnen übermittelt wurden, ein Echo des Karmesinobjekts, das er vor langer Zeit mit Alka Singh auf der Erde gefunden hatte. Erstaunlicherweise hatte Lisa ihm tatsächlich geglaubt.
Er nickte.
„Irgendetwas Genaues?“
Er schüttelte den Kopf. „Nur ein mieses Gefühl.“
„Ich hoffe, du irrst .“
„Ich auch.“ Doch er wusste, dass er sich nicht irrte. Irgendetwas würde noch passieren. Dennoch versuchte er zu lächeln.
„ Na komm, mein Held“, sagte Lisa und nahm seinen Unterarm.
Mein Held … Diesen Spitznamen für ihn hatte sie sich angewöhnt und Johannson hatte nichts dagegen. Damit war er schließlich kein knochiger alter Sack mehr, sondern ein heldenhafter , knochiger alter Sack.
„ Wir verpassen noch die Ansprache. Vielleicht sagt Jason noch etwas über unseren Aufenthalt.“
Ach ja, die Ansprache. Hatte Johannson beinahe vergessen… Der Käpt’n wollte ein paar Worte an die Gemeinde richten. Er war gespannt darauf, was Jason zu sagen hatte, war gleichzeitig aber nicht wirklich erpicht darauf, diesen Mann wiederzusehen. Er schien sich nicht mit Lisas Zurückweisung abfinden zu können, hatte in den wenigen Gelegenheiten, die sich ihm inzwischen geboten hatten, immer wieder
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