Das Leben dahinter (German Edition)
entfernt, als sich mehrere Personen dem Gebäude, das Nowaks Büro beherbergte , näherten und einfach eindrangen.
Es war sein stilles Ende.
Stein
Das war wirklich beeindruckend.
Johannson blickte über eine grüne Landschaft voller Bäume, Farne, Sträucher und Blumen, kurz in einen miniaturisierten Garten Eden. Der simulierte Himmel machte die Illusion perfekt, sogar Wind strich über sein Gesicht.
„Und?“ , fragte Stein neben ihm. „Was sagen Sie?“
„Atemberaubend!“
Es war mehr als das, zumal sie dieses Areal in einem relativ kleinen Schiff untergebracht hatten. Es sah aus als würde es sich über mehrere Quadratkilometer erstrecken.
„Diese Größe…“
„Das meiste davon ist simuliert, aber der Park in der Mitte ist echt. Ein kleines Stück Heimat für unterwegs. Außerdem können wir unsere Vorräte damit ein wenig aufstocken.“
Vieles von dem, was auf Schiffen kredenzt wurde, wurde maschinell gefertigt und kam aus einem FoodJet , weil kaum verderblich und platzsparend. Die Geschmackspalette war dadurch allerdings ebenfalls sehr lückenhaft. Nach der fünften Pizza und der dritten Portion Spaghetti Bolognese in Folge, waren frisch geerntete Früchte eine Kostbarkeit.
„ Hervorragend gegen den Kabinenkoller und gut für die Moral der Truppe, was?“
„Das ist keine Truppe“, bellte Stein. „Wir sind eine Mannschaft. Eine Familie, wenn Sie so wollen.“
Johannson musste sich daran erinnern, in Zukunft nicht zu viel in Steins Gegenwart zu reden. Ihre aufbrausende, verrückte Art war auf die Dauer wirklich enervierend.
„Möchten Sie es sich näher ansehen? “ Wieder zuckersüß. „Ein bisschen auf die Bank setzen und plaudern?“
Gegen die ersten zwei Vorschläge hatte er nichts einzuwenden. Aber er sagte nichts und nickte nur.
Der Geruch der Natur drang in seine Atemwege, entsprechende Mitralzellen leiteten den Duft an die verschiedenste Bereiche seines Gehirns weiter. Sein Hippocampus und seine Amygdala wurden stimuliert. Mal süßlich, mal herb und insgesamt wie ein Sommertag auf Wad’Akh’Wian, an dem er in einer gottverlassenen Gegend, allein im Wald sein Zelt aufschlug.
Sie liefen ein paar Meter, während Johannson still die Flora bewunderte. Hauptsächlich waren es Pflanzen, die auf Wad’Akh’Wian wuchsen, doch einige waren ihm so gut wie unbekannt. Er kannte sie höchstens aus Lehrbüchern.
„Eine Orchidee“, sagte Stein als Johannson gerade ein besonders schönes Exemplar betrachtete. „Von der Erde.“
Er blickte sie nur fragend an.
„Sie wissen doch, dass wir in den Aufzeichnungen Berichte über ein gewaltiges Lager in der Nähe des Nordpols der Erde gefunden hatten. Ein Lager das am Ende etwa sechs Millionen Pflanzensamen beherbergte. Als es kälter wurde konnte sich niemand vorstellen, dass es einmal nötig werden würde, diesen Schatz zu bergen, und vor dem Exodus wurde das Lager einfach vergessen. Die hatten damals größere Probleme als ein paar Pflanzen. Aber wir haben es dank der Aufzeichnungen wiedergefunden. Eines ihrer Teams hat es in Spitzbergen lokalisiert und ausgegraben. Sie haben aber nur noch wenige Samen retten können. Die Stromversorgung war dort auch über kurz oder lang ausgefallen.“
„Wieso wurde ich darüber nicht informiert?“ Er war wütend genug, dass ihm sogar Steins Reaktion egal war. „Möglicherweise wäre das für mich auch interessant gewesen und ich hätte vielleicht noch ein oder zwei Keime mehr retten können.“
Seltsamerweise blieb sie diesmal ganz entspannt.
„Es war deutlich außerhalb ihres Auftrages. Damit sollten Sie nicht behelligt werden“, sagte sie. „Keine Sorge, die Ausbeute reicht uns trotzdem.“
Sie winkte ab, griff über sich , riss zwei gelbe Früchte von einem Baum und reichte Johannson eine davon.
„Die Menschheit hat dadurch zum Beispiel wieder Äpfel , sehen Sie? Also irdische Äpfel. Probieren Sie!“
Als er hineinbiss war er erstaunt. Es gab keine ähnliche Frucht auf Wad’Akh’ Wian, auch wenn einige der damaligen Pioniere etwas mit ähnlichem Aussehen Apfel genannt hatten, kaum ein Mensch hatte so etwas seit ein paar Jahrhunderten gegessen.
Die Erde konnte Johannson tatsächlich noch immer überraschen.
Sie setzten sich auf eine nahe Bank. Er zermalmte das süße Fruchtfleisch zwischen seinen Zähnen und aß sich damit langsam Hunger an.
„Sagen Sie, was haben sie eigentlich mit uns vor , wenn wir zurück sind?“, fragte er plötzlich.
Er sah Stein mit
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