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Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bergner
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ist, dass wir noch ein paar Wochen im Sub bleiben , bis wir ein mögliches System erreichen, das unsere Kartographen in Aufzeichnungen gefunden haben. Das System ist noch ein ganzes Stück entfernt, doch dort gibt es offenbar einen Planeten, auf dem wir uns tatsächlich ansiedeln könnten.“
    Überraschung, Unglaube und Verblüffung schlugen dem Käpt’n aus dem Auditorium entgegen. Jason seufzte erneut.
    „Ich weiß, das ist eine ungewöhnliche Option, aber wir können nicht sicher sein , wie weit und ob wir überhaupt noch von den Uthrii verfolgt werden. Daher ist es eigentlich vollkommen egal, wann wir aus dem Sub springen, oder? Und um ehrlich zu sein, hab ich persönlich nicht vor, mich den Rest meines Lebens im Sub zu verstecken und auf diesem Schiff zu sterben, sondern an der frischen Luft unter einer echten Sonne. Es ist ein reines Glücksspiel, ich gebe es zu, aber wir haben sonst keine Möglichkeiten.“
    „Warum dann nicht gleich wieder zurück nach Wad’Akh’Wian?“, fragte wieder eine Stimme.
    „Also dieses Pflaster wäre selbst mir noch zu heiß. Wir haben alles, was wir für eine Besiedlung brauchen, hier auf der Argo und dieser Planet macht einen guten Eindruck.“ Er entknotete seine verschränkten Arme und faltete stattdessen die Hände. Dann verfinsterte er seinen Blick und schien jedermann einzeln zu mustern.
    „Wenn jemand einen besseren Vorschlag hat, immer raus damit. Aber ich werde keine Diskussionen zulassen. Bis uns etwas Besseres einfällt, nehmen Sie es bitte hin.“
    Diesmal blieben die Zuhörer ruhig. Auch Johannson erkannte die Ausweglosigkeit der Situation und konnte nichts anbieten. Doch irgendetwas fühlte sich gerade nicht richtig an. Er konnte es nur wieder nicht bezeichnen.
    „Vielleicht haben wir Glück und sie lassen uns dort in Ruhe und wir können ein weiteres Mal von vorn anfangen. Sie alle haben noch Zeit, darüber nachzudenken, aber wie gesagt: Ich lasse keine Diskussionen zu, es sei denn, jemand hat eine wirkliche Alternative! Bis dahin“ Er lehnte sich hinter dem Podium zurück. „überlegen Sie sich einen schönen Namen für unsere neue Heimat.“
    Der Käpt’n und sein Gefolge schickten sich an , zu gehen, doch Lisa Stein drehte sich noch einmal kurz um und sagte:
    „Ich weiß, dass das gesamte Schiff in den nächsten Minuten über das Ebengesagte Bescheid wissen wird.“ Sie schwang sich zum Pult. „Bedenken Sie aber bei zukünftigen Gesprächen, dass wir ums Überleben kämpfen, dass wir die letzten unserer Art sind. Wir müssen also zusammenarbeiten. Wir sind auf Ihrer Seite, vergessen Sie das nicht. Wir sind jetzt eine Familie! Der Käpt’n war im Gegensatz zur PRO gerade äußerst ehrlich zu Ihnen. Bitte vergessen Sie auch das nicht und helfen Sie uns bei unserem Vorhaben. Vielen Dank!“
    Damit verließen sie den Raum. Die anwesenden Zuhörer saßen noch ein paar Minuten ratlos da und blickten sich gegenseitig perplex an, aber noch sagte niemand etwas.
    Johannson rätselte noch immer, was ihm seit Minuten wie ein Stein auf dem Magen lag.
    Ich glaube, sie waren fast ehrlich. Aber eben nur fast.
    „ Was für ein Hammer“, drehte sich Finley plötzlich zu Johannson um. „Auch wenn ich mir durch die Idkha schon einiges denken konnte… Aber woher wussten Sie denn, wie unser Feind heißt?“
    „Also das wüsste ich auch gern…“

Kapitel V – Neu start
    „Das Alte s türzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen.“
    Friedrich Schiller – Wilhelm Tell IV, 2.

Pauli
     
    Nachdem dieses Shuttle im Moment Frank Paulis neues Zuhause geworden war, hatte er begonnen, sich an Bord häuslich einzurichten. Es waren nur wenige Dinge, die er in einer Tasche von der Argo mitgenommen hatte, doch sie genügten, um sein Leben temporär auf dieses Gefährt zu übertragen, zumal es genau dieselben Dinge waren, welche die ihn von der Erde hatten mitnehmen lassen. Und viel besaß er ohnehin nicht. Ein paar Andenken und Bilder, ein paar Klamotten und Geräte.
    Dann ist das hier jetzt eben mein Daheim. Ist genauso gut wie jedes andere, bis ich zurück bin.
    In den letzten Stunden hatte er geschlafen , endlich wieder einmal lange geschlafen. Auf der Argo hatte er es ja kaum gekonnt, die hatten ihn ja kaum gelassen. Erst dieser Trubel, dann viel zu viele Menschen. Und jetzt saß er allein mit einem Mahl aus dem bordeigenen FoodJet an einer der Konsolen im Wohnbereich, betrachtete das winzige Hologramm seiner Familie und war immer noch müde.

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