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Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bergner
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wusste nicht, was sie mit ihrer Zuneigung Johannson gegenüber anfangen sollte. Warum war sie jetzt hier, obwohl sie doch noch Vorbereitungen zu treffen hatte? Schließlich wollten sie doch noch herausfinden, ob…
    Moment mal!
    „Mikael?“ Ihr war plötzlich eine Idee gekommen, um ihn abzulenken. „Mal was anderes.“
    Er blickte zuerst auf ihre Hand, die noch immer auf seiner ruhte, dann in ihr Gesicht. Sie glaubte, eine Spur von Panik in seinen Augen zu sehen. Hatte er Angst, sie würde ihm jetzt ihre Liebe gestehen?
    Bei dieser Reaktion hätte sich das sowieso erledigt. Also lenk dich lieber gleich selbst mit ab!
    Sie zog ihre Hand weg.
    „Wir haben uns etwas überlegt“, sagte sie so professionell sie konnte. „Wir haben nicht gerade wenige Daten über diese Killerinsekten der Uthrii. Der Doktor und sein Stab haben sich deshalb überlegt, ob es eine effektive Abwehr gegen die Viecher geben könnte.“
    Sie lächelte ihn an. Er lächelte zurück.
    „Ich weiß“, fuhr sie fort. „die Wahrscheinlichkeit ist nicht besonders hoch, etwas zu finden, nach dem die Organisation Jahrzehnte lang geforscht hat und noch einige länger forschen wollte, aber wir haben jetzt die Realdaten, das Genom und Aufnahmen vom Verhalten. Den Versuch ist es allemal wert. Und da ist mir gerade eingefallen…“
    „…dass ich Biotechniker bin, richtig?“ Er schien sichtlich neugierig.
    „Genau.“
    „Hmmm“, überlegte er. „Ich mach mir da keine allzu großen Hoffnungen, aber ich kann mir die Daten ja mal anschauen. Das Labor ist auf dem D-Deck?“
    Seine Stimmung h atte sich wirklich etwas aufgeklart. Das freute Stein sehr. Leben kehrte in seine Augen zurück. Auch wenn sie sich gern etwas anderes für diesen Abend vorgestellt hätte, gingen sie gemeinsam in Richtung Labor. Frank Pauli war vorerst vergessen.
     
    ---
     
    „Viel ist es nicht“, sagte Ina Ivanovic, die eine der Nettec-Spezialisten der Argo war. Caitlin hatte sie gleich nach dem Gespräch mit ihren momentanen Mitbewohnern aufgesucht.
    Ivanovic war eine sehr großgewachsene, sehr maskulin wirkende Frau, wenig älter als Caitlin. Ihr beinahe militant kurzgeschnittenes, braunes Haar, bratpfannengroße Hände und etwas, das wie Aftershave an ihr roch, schienen einen echten Kerl aus ihr zu machen. Hätte sie nicht eine irreal hohe Stimme gehabt, hätte Caitlin nach einem Adamsapfel an ihrem Hals gesucht und ihn bestimmt auch gefunden. Caitlin mochte vielleicht Frauen, aber sie sollten dann auch noch Frauen sein. Diese hier hatte ihre Weiblichkeit offenbar unter Trainingsgeräten verloren. Ihre Brüste waren groß, doch bestanden scheinbar nur aus Muskelmasse, das Gesicht war ungeschminkt und geziert von einer Boxernase. Caitlin fragte sich, warum sie zur Nettec-Brigade gehörte und nicht zum Sicherheitsteam. Dort hätte man diesen Pfundskerl sicherlich mit Kusshand genommen.
    „Ja, also das globale Netz“, erklang wieder Ivanovics pervers glockenhelle Stimme. „hatte wesentlich mehr Infos, aber hier ist nicht allzu viel davon übrig geblieben.“
    „Ist egal“, entgegnete Caitlin. „Mich interessiert nur die Schnittstelle.“
    „Nun, die ist eigentlich recht simpel.“ Ivanovic drehte sich zu ihrem Terminal und blätterte durch ein paar Übersichten und Zusammenfassungen. „Warum wollen Sie das eigentlich wissen?“
    „Ach“, sagte Caitlin so lapidar wie möglich. „ich studiere selbst Nettec… Das heißt, ich habe es studiert. Mich interessiert einfach mal die Architektur.“
    „Na gut. Sollen Sie haben“, murmelte Ivanovic und blätterte bedächtig weiter.
    Caitlin beobachtete sie dabei möglichst genau, merkte sich so viel wie möglich von ihrem Vorgehen.
    „ Himmel! Noch vor einem Monat hätte ich Ihnen ums Verrecken nichts darüber erzählt. Aber der Käpt’n meinte, dass alle Zivilisten das Recht auf die Informationen haben. So können sich Zeiten ändern, was? Na, wie auch immer, im Prinzip nutzen die Uthrii dieselben Tunnelkanäle wie wir. Und sie scheinen übertrieben starke Generatoren benutzt zu haben, ihr Netz scheint überall im Subraum verteilt zu sein. Ist schon ein Wunder, dass es niemandem vorher aufgefallen ist.“ Eine Übersicht der Signalstärken des Uthrii-Netzes erschien. Bis auf wenige Flecken, waren sie flächendeckend. „Die Basis für ihre Arithmetik ist hexal und sie nutzen keine einfachen T2K- oder T2T-Verbindungen wie wir, darum war es am Anfang auch ziemlich schwer, da reinzukommen. Ihr Netz scheint in sich selbst

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