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Das Leben ist ein Baumarkt

Das Leben ist ein Baumarkt

Titel: Das Leben ist ein Baumarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirko Trompetter
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nicht, ob ich bei Ihnen richtig bin, aber vielleicht können Sie mir ja helfen« spricht mich ein Kunde an.
    »Mal sehen, wir können es ja probieren.«
    Daraufhin schildert er mir sein Problem. »Mir hat jemand volle Pulle den Zaun umgefahren. Der ist total hin. Aber der Pfosten ist noch stehen geblieben. Und jetzt muss ich irgendwie den Zaun wieder reparieren. Soll aber nicht so teuer werden.«
    »War das ein Vollpfosten oder ist der irgendwie hohl?«, frage ich ihn.
    »Nein, nein«, meint er, »das ist ein ganz massiver, also gemauert. Da fehlt sich nichts. Der steht noch 1a.«
    »Na, das ist ja schon mal super. Und der Zaun?«
    »Der ist aus Holz.«
    Obwohl das Ganze nicht in meine Abteilung fällt, gehe ich mit ihm mit und zeige ihm, was er für die Reparatur seines Zaunes braucht. Als wir dann endlich alles auf seinem Einkaufswagen verstaut haben, frage ich ihn: »Warum darf das eigentlich nicht so teuer werden? So was wird doch normalerweise über die Versicherung abgerechnet.«
    »Ach, wissen Sie, das war mein Schwager«, erklärt er, »der ist mit dem Auto meiner Frau da reingekracht. Und was getrunken hatte er auch noch. Also ist das mit der Versicherung eher schlecht.«
    »Na, Hauptsache, es ist ihm nichts passiert«, sage ich. »Alles andere lässt sich ja ersetzen.«
    Irgendwie scheint ihn das plötzlich verärgert zu haben, denn er schießt los: »Ach, und wer darf das ersetzen? Ich kann das wieder zahlen. Der hat doch nichts. Keinen Pfennig kannst du bei dem holen. Und das ist ja nicht das erste Mal, dass ich für seine Dummheit zahlen muss. Der macht doch dauernd irgendeinen Scheiß und ich kann es dann wieder ausbügeln. Der ist so ein Vollpfosten …«
    »Und gleichzeitig irgendwie hohl«, denke ich und muss grinsen.

 
An einem fast normalen Tag
    Es ist Donnerstagnachmittag und eigentlich ein fast normaler Tag. Gut, es war bis jetzt etwas mehr los als sonst. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass morgen Karfreitag ist und somit das Wochenende für viele durch gleich zwei Feiertage verlängert wird. Seit etwa einer halben Stunde aber ist plötzlich die Hölle los. Klar, ich kann das verstehen. Schließlich kann man ja nie wirklich sicher sein, dass es nach den Feiertagen überhaupt noch irgendetwas zu kaufen gibt. Die ganze Ware könnte ja plötzlich und unerwartet verschwinden. Und was dann? Dann steht man da und kann sich noch nicht mal mehr eine Schraube kaufen, die man doch so dringend bräuchte, weil das Kellerregal ein wenig wackelt. Also noch schnell rein in den Baumarkt, bevor alles weg ist. Für einige wird es allerdings auch der letzte Einkauf des Tages werden. Denn an den Kassen stehen die Kunden in ewig langen Schlangen und an meiner Information sieht das auch nicht viel besser aus. Bis da alle durch sind, ist wahrscheinlich Ladenschluss. Daher ist es auch verständlich, dass bei so manchem Kunden die Nerven einfach blank liegen und der eine oder andere doch leicht gereizt ist. Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass andauernd mein Telefon klingelt, weil irgendjemand irgendetwas wissen will. So ist es auch jetzt und der Kunde, der vor mir steht, wird langsam sauer. Schließlich hat er jetzt schon zum dritten Mal versucht, mir eine Frage zu stellen. Aber er kommt einfach nicht dazu, weil dieses Scheißding heute einfach keine Pause kennt. Ich vertröste den Kunden also noch ein weiteres Mal und gehe ans Telefon. Nachdem ich mich gemeldet habe, fragt mich eine Männerstimme am anderen Ende der Leitung: »Habt ihr Zement?«
    »Ja, haben wir ...« Bevor ich allerdings noch hinzufügen kann: »… aber nicht mehr viel«, höre ich nur noch: »Tut, tut, tut.«
    »Na das ist mir ja ein ganz netter«, denke ich. »Aber wenigstens hat er sich kurz gehalten.«
    Also wende ich mich wieder dem Kunden vor mir zu und frage ihn, was er denn nun braucht. Der hat aber inzwischen ein ganz anderes Problem, das er mir auch sofort mitteilt: »Wenn Sie jetzt noch einmal an dieses Dreckstelefon gehen, während ich hier stehe, dann können Sie was erleben.«
    »Ist klar«, sage ich, »und was kann ich sonst noch für Sie tun?«
    Genau in dem Moment klingelt es schon wieder und dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen steht der Kunde gerade kurz vor der Explosion. Ich schaue also nur kurz aufs Display: »Keine Angst, ist nur der Chef. Da muss ich nicht unbedingt rangehen.«
    »Na, das will ich aber auch meinen «, stellt er fest. »Schließlich bin ich der Kunde und zahle mit meinem Geld euren Lohn. Auch den

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