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Das Leben ist ein Baumarkt

Das Leben ist ein Baumarkt

Titel: Das Leben ist ein Baumarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirko Trompetter
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»Jetzt bloß nicht hinsehen«, denke ich, während ich ungläubig auf den Busen starre. Nachdem mir dann wieder eingefallen ist, dass ich ja nicht hinsehen wollte, sage ich schnell: »Ich schau dann später einfach noch mal vorbei.«
    »Ja, machen Sie das«, meint sie, »aber lassen Sie sich ruhig Zeit. Das dauert ein bisschen.«
    Ich kümmere mich also zunächst um ein paar andere Kunden, bevor ich nach einer knappen halben Stunde erneut bei ihr vorbeischaue. Zum Glück ist die Kleine in der Zwischenzeit satt geworden und auch die Mama hat wieder alles dahin gepackt, wo es hingehört. »So«, sage ich, »alle wieder satt?«
    »Ja, wir sind so weit«, meint die Mama. »Sie hat zwar noch kein Bäuerchen gemacht, aber wir können ja trotzdem schon mal nach den Fliesen schauen.«
    Eine super Idee. Denn genau in dem Moment, als sie aufsteht und sich die Kleine über die Schulter legt, kommt auch das sehnsüchtig erwartete Bäuerchen. Und weil man für so super Ideen immer belohnt wird, ist da auch noch eine eklig riechende Brühe mit dabei. Zu meiner Freude streift die Brühe dabei nur ganz leicht die Bluse der Mama, um sich dann mit einem leichten Plätschergeräusch auf der hinter ihr stehenden Fliesenpalette breitzumachen. Kurz gesagt, die Kleine hat mir die Muttermilch auf die Fliesen gekotzt und es stinkt schlimmer als auf einer öffentlichen Toilette, um die sich seit drei Wochen niemand mehr gekümmert hat.
    »Oh, das tut mir aber leid«, entschuldigt sich die Mama.
    »Und mir erst«, denke ich, sage aber: »Das macht doch nichts. Das trocknet schon wieder.«
    Nun können wir uns auch endlich wieder den Fliesen zuwenden. Allerdings hält der Frieden nicht lange. Denn die Kleine scheint sich in einen Schweizer Käse zu verwandeln und fängt langsam an zu stinken. Als das auch die Mutter nicht mehr verdrängen kann, sagt sie zu mir: »Ich glaube, wir müssen mal die Windeln wechseln.«
    »Oh nein«, denke ich, »die wird doch jetzt nicht …«
    Aber zu meiner Erleichterung fügt sie dann noch hinzu: »Es ist vielleicht besser, wenn ich ein andermal wiederkomme.«
    Dem Vorschlag kann ich nur widerspruchlos zustimmen und wir einigen uns darauf, dass sie in den nächsten Tagen erneut vorbeischaut. Kaum ist sie weg, kommt mir auch schon mein Kollege Felix entgegen und sagt: »Na, das war ja mal ein Sahneschnittchen. Hast du die dicken Dinger von der gesehen?«
    »Ja, hab ich«, antworte ich, »die waren ja kaum zu übersehen.«
    Anscheinend hat sich das Ganze ziemlich schnell herumgesprochen. Denn auch ein Kollege aus der Holzabteilung kommt dazu und meint: »Die war ja krass drauf. Packt die hier einfach ihre Dinger aus. Hast du wenigstens ihre Telefonnummer?«
    »Nein«, schnaube ich ihn an, »aber wenn ihr so auf die Dinger steht, dann könnt ihr beiden ja auch mal einen Lappen in die Hand nehmen und den Teil davon aufwischen, den die Kleine ausgekotzt hat. Der klebt nämlich dahinten auf den Fliesen.«
    Aber leider haben die beiden plötzlich so gar keine Zeit mehr und das Beseitigen des kleinen Missgeschickes bleibt daher unglücklicherweise wieder einmal an mir hängen. Doch anscheinend gibt es so etwas Ähnliches wie einen Fliesengott, der ein wenig Mitleid mit mir hat. Denn gerade als ich mich mit einem Lappen bewaffnet zum Ort des Geschehens begeben will, schiebt ein Kunde einen voll beladenen Einkaufswagen mit den angekotzten Fliesen an mir vorbei. »Glück muss man haben«, denke ich. Genau in dem Moment bleibt der Kunde neben mir stehen und sagt: »Schauen Sie mal. Da ist, glaube ich, irgendwas auf den Fliesen ausgelaufen. Macht das was oder habt ihr noch andere von dem Brand?«
    Ich gebe mir größte Mühe, einen halbwegs neutralen Gesichtsausdruck aufzusetzen, und antworte: »Nein, das macht den Fliesen nichts. Außerdem ist ja nur die Packung etwas nass geworden. Und soweit ich weiß, sind das die letzten von dem Brand.«
    »Na, dann muss ich die wohl nehmen«, seufzt der Kunde, »denn ich hab ja schon mit denen angefangen. Aber irgendwie haben die nicht gereicht.«
    »Dann sollten Sie vielleicht lieber noch ein, zwei Pakete mehr mitnehmen«, schlage ich vor. »Lieber bringen Sie mir die wieder zurück, als dass Sie nachher zu wenig haben. Denn wenn sie dann welche von einem anderen Brand nehmen müssen, dann kann der Farbunterschied ganz schön hässlich aussehen.«
    »Das ist eine gute Idee«, meint er daraufhin. »Dann nehme ich die letzten drei Pakete auch noch mit.«
    »Na, so ist uns doch beiden

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