Das Leben ist eine Oeko-Baustelle
Heizung drauf. Ein Grad weniger kann bis zu 20 Prozent sparen. Meistens werden 20 Grad empfohlen (nachts 15), aber mit der Jacke ist mir warm. Wenn allerdings die Kinder nachmittags nach Hause kommen, drehe ich die Heizung etwas höher.
Veränderungen
Die Heizung habe ich also im Blick, auch das Lüften – keine Kippfenster, immer Stoßlüften –, aber den Großfaktor »Wärme« deshalb noch nicht im Griff. Dafür den Großfaktor Strom durch Umstieg auf Ökostrom deutlich verbessert. Das heißt aber nicht, dass man nun fröhlich Energie verbrauchen sollte, weil sie ja Öko ist. Zukunft hat nur eine Verbindung von Ökostrom und verbesserter Energiebilanz. Daher gehe ich weitere kleinere, aber wichtige Verbesserungen an.
Stand-by: Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht für elektrische Geräte im Stand-by-Modus rund um die Uhr etwa 50 Watt. Das summiert sich zu einem Stromverbrauch von über 400 Kilowattstunden im Jahr. Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht derzeit noch etwa 4 000 Kilowattstunden. Das heißt: Über zehn Prozent werden komplett überflüssig und für nichts verbraucht – und in der Regel mit Atom oder Kohle erzeugt. Seit mir das klar ist, habe ich alle Stand-by-Geräte eliminiert. Außer der Telefonanlage. Das geht nicht anders. Aber sonst gibt es in unserer Wohnung keine Geräte mehr, die auf Stand-by laufen.
Energiesparlampen: Die Energiesparlampen sind überall eingeschraubt. Bei der Beleuchtung kann man die größten Fortschritte machen. Energiesparlampen sind nicht perfekt, aber sie verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Energie als die alten Glühbirnen. Wir müssen bis 2050 generell 80 Prozent weniger fossile Energie verbrauchen. Passt also genau. Sie enthalten zwar Quecksilber, aber laut dem Deutschen Naturschutzring senken sie grundsätzlich die Quecksilberabgabe an die Umwelt, weil bei der Kohlestromproduktion Quecksilber frei wird und Energiesparlampen eben deutlich weniger Strom verbrauchen als ihre Vorgänger.
Mancherorts ist die Entsorgung schwierig. Und natürlich fehlt einem das wärmende Licht der guten, alten Glühbirne. Es ist auch ungewohnt, dass die Energiesparleuchte oft ewig braucht, eh es überhaupt hell wird. Aber auch in diesem Bereich gibt es inzwischen Fortschritte. Es gibt Energiesparlampen, die wärme res Licht spenden. Man kann sie inzwischen auch dimmen. Davon abgesehen ist es immer noch das Beste, das Licht auszumachen, wenn man es nicht braucht. Und so halten wir es auch.
Was die elektronischen Geräte angeht: Wenn ein Gerät kaputt ist, ersetzen wir es durch ein energieeffizientes und ökologisch vertretbares neues. Zuletzt war das ein energieeffizienter Staubsauger. Der alte war hinüber. Ansonsten wägen wir ab: Wann hat es Sinn, ein Gerät durch ein besseres zu ersetzen? Schließ lich werden die Geräte auch unter hohem energetischem Auf wand hergestellt. Andererseits verbrauchen alte, unmoderne Geräte häufig Unmengen an Strom, sodass man mit einem neuen trotz des Anschaffungspreises relativ schnell sogar Geld sparen kann.
Die drei wichtigsten Maschinen unter Energiegesichtspunkten sind Waschmaschine, Spülmaschine und Kühl- und Gefrierschrank. Da so ein Kühlschrank ständig im Einsatz ist, beein flusst er die Klimabilanz ganz massiv. Wichtig sind hier Alter und Energieeffizienzklasse, die Größe und der Typ des Gerätes. Mein Kühlschrank läuft auf 7 Grad, das Gefrierfach auf -18 Grad. Klar, dass er nicht neben der Heizung steht. Ich stelle auch keine warmen Speisen hinein und taue ihn regelmäßig ab. Allerdings ist er jetzt schon fünf Jahre alt. Ich habe ihn von meinem Vormieter geerbt, und er erfüllt ganz sicher nicht mehr die neuen Energieeffizienzstandards. Bei dem hohen energetischen Aufwand der Produktion dieser Geräte raten die Energieexperten aber erst zu einem Wechsel, wenn der Kühlschrank zehn Jahre alt ist. Dann aber kann man mit einem A+++-Gerät selbst gegenüber einem Kühlschrank der Energieeffizienzklasse A bis zu 45 Prozent Energie einsparen. Gegenüber Klasse B ist es noch mehr. Bei co 2 online kann man die Daten seines alten Gerätes eingeben, und die sagen einem dann, ob sich ein Neukauf finanziell und ökologisch lohnt.
Die Frage »Geschirrspüler oder Spülen mit der Hand?« ist gar nicht so leicht zu beantworten. Denn der CO 2 -Wert pro Spül gang hängt doch tatsächlich von der Handspültechnik ab, außer dem von der Art der Warmwasserbereitung (ob mit Gas oder Strom) und natürlich von der Effizienz der
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