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Das Leben ist eine Oeko-Baustelle

Das Leben ist eine Oeko-Baustelle

Titel: Das Leben ist eine Oeko-Baustelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Paul
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vorher. Woran liegt es?
    Die Heizungsanlage hat im Keller eine Pumpe, die das Wasser durch die Rohre zu den Heizkörpern pumpt. Jeder Heizkörper muss so viel Heizwasser bekommen, dass die am Thermostat eingestellte Wärme erreicht wird, sagen wir 20 Grad.
    Das Einstellen funktioniert über Heizungsthermostatventile, das sind die Temperaturregler am Heizkörper, an denen man drehen kann. Sie müssen allerdings richtig und individuell eingestellt sein, damit jeder Heizkörper mit der für ihn richtigen Menge Wasser durchströmt wird. Das ist ein aufwendiger Prozess, für den man einen Heizungsinstallateur oder -monteur braucht.
    Es gibt ein extremes Einsparpotenzial in der Wohnung oder im Haus. Man muss es wissen, um es einfordern zu können. Neben dem Energiesparkonto bietet co 2 online auch ein Heizgutachten an. So ist man überhaupt erst in der Lage, die neue Heizung zu kontrollieren. Damit wendet man sich dann an den Vermieter.
    Ich frage: »Das sind alles Sachen, die müsste mein Vermieter regeln?«
    »Klar, aber man muss sie erst im Blick haben, um sie ansprechen zu können.«
    Ein erstaunlich großer Anteil von Vermietern, heißt es bei co 2 online, wird dann tatsächlich tätig.
    Generell hängen Energieemissionen und Energiekosten eines Hauses oder einer Wohnung von drei Faktoren ab: dem Zustand des Hauses, also von Gebäudehülle und Haustechnik, wo man den Strom einkauft und wie man sich selbst verhält. Es kann jemand energiebewusst leben und dennoch eine hohe Strom- oder Heizkostenabrechnung haben – wenn er oder sein Vermieter den Strom teuer einkauft oder das Haus schlecht gedämmt und die Heizung ineffizient ist, die Fenster nicht dicht sind, die Wände zu dünn. Deshalb analysieren die Energieberater auch Hauspläne, Stromrechnungen, Heizkostenabrechnung und gegebenenfalls sogar das Schornsteinfegerprüfprotokoll.
    »Die Basis unserer Onlineberatung ist die Interpretation der eingetragenen Verbrauchswerte auf Basis der Gebäude- und Nutzerdaten«, sagt Jablonka.
    Danach gibt es für die Bereiche Heizen, Strom und Wasser Vorschläge zur Verbesserung. Im nächsten Schritt kann man sich in der Datenbank von co 2 online über umweltfreundliche technische Geräte informieren, vom Kühlschrank bis zum Fern seher und Heizkessel. Man kann auch die Raumtemperatur über den Rechner und das Energiesparkonto regeln, mithilfe eines Funkthermostats. Man kann die Heizung eine halbe Stunde, bevor man nach Hau se kommt, einschalten oder erhöhen.
    »Ich selbst habe kein Problem damit, nach Hause zu kommen und es ist ein bisschen kalt«, sagt Jablonka.
    »Ich auch nicht.« Ich hatte als Studentin eine Kohleheizung. Wenn ich nach Hause kam, dauerte es zwei Stunden, bis es warm wurde. Dadurch bin ich abgehärtet.
    Heidrun Jablonka ist Jahrgang 1965, verheiratet und hat drei Kinder. Sie ist Architektin und Spezialistin für energiesparendes Bauen. »Wie wir das mit der Energiewende hinkriegen, weiß ich auch nicht«, sagt sie lakonisch, »aber wir haben keine andere Chance.« Wie stellt sie sich das konkret vor? »Ich denke, die einzige Möglichkeit, die wir haben, ist das Thema in möglichst alle Köpfe zu bekommen, um es selbstverständlich zu machen.«
    Ich erzähle Heidrun Jablonka, dass wir in unserem gemieteten Haus in Hamburg eine Thermosolaranlage auf dem Dach hatten, die das Warmwasser im Sommer vollständig und im Winter ein bisschen produzierte. Wir kamen auf einen Anteil von 60 Prozent selbst produzierten Warmwassers. Was bringen selbst produzierte 60 Prozent an Energieeinsparung?
    Man rechnet 950 Kilowattstunden pro Person und Jahr an Warmwasser. Bei einem Vier-Personen-Haushalt sind das selbst mit duschscheuen Kindern über 2 000 eingesparte Kilowattstunden. Das spart auch eine Menge Betriebskosten.
    Im Hamburger Garten wurde auch Regenwasser gesammelt für die Toilettenspülung. Unser Vermieter hatte 1996 saniert und dafür Fördergelder genutzt. »Das ist auch ein Verdienst des Staates, durch die Anreizfinanzierung«, sagt Jablonka. »Über kurz oder lang amortisiert sich das, auch wenn es zunächst Geld kostet.«
    In Berlin leben wir wieder in einer Mietwohnung. Da ist es nichts mit Thermosolaranlage oder gar Fotovoltaikanlage.
    Was bringt mir denn nun co 2 online? Ich fasse zusammen: »Ich will wissen: Wo stehe ich und was kann ich tun?«
    »Da kriegen Sie von uns klare Anhaltspunkte als Grundlage«, sagt Jablonka.
    »Wenn nun co 2 online rausbekommt, dass unser alter Kühlschrank zu viel Energie

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