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Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder

Titel: Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder
Autoren: Christian Boris u Schommers Becker
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als Weißer in deinem Mercedes solltest nicht nach Harlem fahren. Das ist Ghetto.« Ich gab nicht auf: »Mein Hotel ist hier in Downtown, und ich könnte dir doch dort ein Zimmer buchen.« Darauf ging sie dann glücklicherweise ein. Wir saßen in der Bar – ich mit meinem Absacker, sie vor ihrem Wasser – und haben uns unterhalten. Sonst ist nichts passiert, wir haben uns nicht einmal berührt. Aber ich stand in Flammen, war richtig fasziniert von ihrer natürlichen, entspannten und weltoffenen Art.

    Stilecht in Dirndl und Lederhose, September 2004: Es ist eine schöne Tradition, Freunde aus Sport, Wirtschaft und Show zum Wiesn-Stammtisch einzuladen
    © picture-alliance / dpa / dpaweb
    Unser nächstes Treffen fand bereits in München statt, und dort begann dann auch unsere Beziehung. Kurze Zeit später hat Caroline einen Job als Ballerina am Münchner Staatstheater angenommen und war somit häufiger in Deutschland. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Wir waren zusammen, und es war eine wirklich gute Zeit. Aber irgendetwas fühlte sich für mich nicht richtig an. Ich war noch nicht wieder bereit für eine feste Beziehung, geschweige denn eine Ehe oder eine neue Familie. Für Caroline war das offensichtlich anders. Sie zog für mich von New York nach München. Sie machte sich ernsthafte Hoffnungen und hatte langfristige Pläne für uns als Paar. Irgendwann bin ich dann mit meinen Bedenken rausgerückt. Ich sagte ihr, dass ich sie zwar sehr liebe, aber noch nicht die Kraft hätte für eine dauerhafte Bindung. »Ich bin in einer sehr schwierigen Situation. Muss schauen, wie ich zu meinen Kindern Noah, Elias und Anna Kontakt halte. Ich will dir nicht die Zeit stehlen. Das wäre nicht fair, denn ich kann dir nicht versprechen, wie das in Zukunft mit uns weitergehen wird. Ich habe dich sehr gerne, will dich auch wiedersehen, aber lass uns erst mal etwas auf Distanz gehen.« Caroline blieb trotz ihrer Enttäuschung ganz Dame. Ihre Antwort ließ jedoch an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig: »Nein. Ein bisschen sehen – das kann ich nicht. Also entweder sehen wir uns, und zwar exklusiv, oder gar nicht. Und wenn dem so ist, dann müssen wir uns trennen.« Da ich diesem Anspruch nicht entsprechen konnte, blieb nur die Trennung. Das war fairer.
    Fair ist, was Caroline angeht, ein gutes Stichwort. Selbst das Ende der Beziehung – es war natürlich auch keine langjährige Ehe mit Kindern – verlief extrem fair. Das geht also auch! Sie hat – sozusagen zum Abschluss – noch ein Interview zum Thema mit der BUNTE geführt, in dem sie sich sehr freundschaftlich geäußert hat. Das passte zwar so gar nicht in die Schublade vom »bösen Boris«, aber so war, so ist sie. Fair! Ausnahmsweise bekam ich mal nicht die Macho-Attribute »Hasardeur, Fremdgeher und Bösewicht« angeheftet.
    Für mich war es – entgegen anders lautender Meinungen – auch okay, dass Caroline sich für den Playboy ausgezogen hat. Eines Tages, wir waren schon nicht mehr zusammen, kam meine Lieblingsfotografin Gabo auf mich zu und fragte: »Ich habe da eine Anfrage vom Playboy vorliegen. Die würden gerne mit Caroline eine erotische Bildstrecke machen. Es wird höchstens der Busen zu sehen sein …« Zunächst war ich not amused über die Anfrage. Aber Gabo beruhigte mich: »Boris, wir machen das im Zwanzigerjahre-Stil, à la Josephine Baker. Das hat Top-Niveau, du wirst sehen.« Na gut, ich fragte also Caroline, und die reagierte anfangs so ähnlich wie ich: »Also, ich finde die Idee nicht so prickelnd, und wer ist denn eigentlich diese Gabo?« – »Gabo…? Die kenne ich, der kannst du vertrauen.« Caroline hat dann ein paar Tage hin und her überlegt, und irgendwann hat sie sich mit der Gabo getroffen. Die beiden haben sich auf Anhieb gut verstanden. Die Playboy -Produktion, die dann realisiert wurde, fand ich super. Wirklich traumhaft! Das sah echt gut aus und war – wie Gabo versprochen hatte – sehr niveauvoll. Und außerdem hat Caroline mit den Aufnahmen mehr verdient als in einem halben Jahr als Balletttänzerin. Ich habe mich sehr für sie gefreut und sagte: »You deserve it … Nimm, was du kriegen kannst.«

    Caroline auf dem Cover des Playboy : Stilvoll sollte es werden, so die Fotografin Gabo – und das wurde es auch!
    © Playboy
    Durch die Beziehung zu Caroline, der ersten richtigen nach meiner Ehe, habe ich gemerkt, wie schön es ist, mit einer Frau fest liiert zu sein. Single, my ass! Respekt, Liebe, Vertrauen – das war es, was
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