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Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder

Titel: Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Boris u Schommers Becker
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fühlte sich wohl, ihre Mutter war entspannt, alles schien in bester Ordnung.
    Im darauffolgenden Sommer lud ich Anna und Angela nach Mallorca ein, wo sie auch meine Mutter und meine Schwester kennenlernten. Ich wollte sie noch enger in die Familie einbinden. Die beiden waren ganz in der Nähe unseres Domizils im Finca-Hotel »Son Gener« untergebracht. Tagsüber kamen sie dann rüber zu uns. Alle waren happy. Meine Mutter hat gekocht. Wir saßen zusammen an einem langen Tisch und langten zu, nur Angela hat sich ausschließlich von Obst ernährt. Anna war den ganzen Tag mit Elias und Noah am Pool, sie haben gespielt und hatten ihren Spaß. Es gab augenscheinlich keine Probleme.
    Ein halbes Jahr später, beim nächsten gemeinsamen Winterurlaub 2006 in Miami, fing der Stress an. Ich hatte die beiden zum ersten Mal zu uns ins Penthouse eingeladen. Und da hat Angela gesehen, wie Lilly und ich zusammenleben, und wir leben wirklich gut. Und ich glaube, da hat sie unser Liebesglück mitbekommen und den Wohlstand gesehen, den sie sich selbst mit mir erträumt hatte. Von da an war es, als hätte man einen Schalter umgelegt. Und dass Anna auch noch mit Lilly gut zurechtkam, trug nicht gerade zur Entspannung bei. Angelas Stimmung verschlechterte sich merklich; scheinbar fühlte sie sich als fünftes Rad am Wagen. Alle waren irgendwie glücklich miteinander, nur Angela schien mit einem Mal ein ernsthaftes Problem zu haben. Und dann kam ein Silvesterfest, das ich nie vergessen werde. Aber nicht, weil es so prickelnd war …
    Ich hatte zum Jahreswechsel alle ins Hotel »The Setai« eingeladen. Lilly, Noah, Elias, Lillys Tante, Lillys Onkel und natürlich auch Anna und Angela. Letztgenannte hatte noch eine russische Freundin dabei, was ich nicht besonders passend fand. Es sollte ja eigentlich ein reines Familienfest sein, aber sei’s drum… Wir saßen also zum Dinner an einer großen Tafel, als Angela aus heiterem Himmel anfing, mich verbal zu attackieren. Und das auf eine Art und Weise, die ich noch nie erlebt hatte. Sie beschimpfte mich unaufhörlich vor der gesamten Mannschaft auf das Allerübelste. Ich versuchte, die verfahrene Situation zu entspannen und Angela zu beruhigen. Aber keine Chance! Die Rache einer enttäuschten Frau kann schrecklich sein. Sie steigerte sich immer weiter in ihre Rage hinein. Dabei hatte ich eigentlich allen Grund, sauer zu sein, denn Angela hatte im »Delano«-Hotel, wo sie untergebracht war, in drei Tagen Einkäufe im Wert von über 10.000 Dollar in den diversen Hotel-Boutiquen getätigt und ohne Rücksprache mit mir auf die Zimmerrechnung schreiben lassen. In nur drei Tagen! Not bad! Ich bin dann irgendwann im Hotel aufgelaufen und habe das gestoppt. Das war natürlich die Steilvorlage für den Ausbruch an jenem Silvesterabend. Die Nerven aller Anwesenden waren zum Zerreißen gespannt. Eigentlich hätte ich Angela schon nach dem Vorfall mit den Boutique-Rechnungen nach Hause schicken sollen, aber das konnte ich Anna nicht antun. Also habe ich gute Miene zum bösen Spiel gemacht und versucht, mich mit dieser vertrackten Situation zu arrangieren.
    Nach dem Dinner im »The Setai« sind wir alle zusammen ins Penthouse gegangen, um mit einem Glas Champagner auf das neue Jahr anzustoßen. Aber da war nichts mit »Happy New Year!«. Angelas Stimmung wurde immer schlechter, und ihre Pöbeleien wurden immer aggressiver. Um halb eins wurde es mir dann wirklich zu bunt, und ich sagte zu ihr: »Also ich glaube, es ist das Beste, wenn du jetzt nach Hause gehst.« Sie verlangte daraufhin einen Wagen mit Fahrer. Darauf sagte ich: »Es ist halb eins in Miami Beach an Silvester. Mehr Verkehr geht nicht, und es gibt jetzt keinen Wagen, keinen Fahrer und auch kein Taxi. Dein Hotel ist zwei Straßen weiter …« Daraufhin hat sie mir eine Riesenszene gemacht! Die »Fuck yous« flogen mir nur so um die Ohren. Und in was für einer Lautstärke. Es war alles hochnotpeinlich. Angela verwandelte sich vor unser aller Augen in eine Furie. Sie könne nicht glauben, dass ich sie und Anna alleine hier nachts über die Straßen laufen lassen wolle … – »Angela, es geht nicht anders. Es gibt jetzt kein Taxi, keinen Fahrer. Akzeptiere das bitte.« Sie hat dann ihre Gucci-Tasche geschnappt, Anna bei der Hand genommen und ist unter dem Absingen schmutziger Lieder zurück in ihr Hotel gewackelt.
    Am Neujahrsmorgen rief ich sie an, um die Lage zu sondieren. »Wann sehen wir uns?«, fragte ich. Ihre Antwort war eindeutig: »Wir

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