Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder
normales Mädel. Und Angela sprach zum ersten Mal wirklich ehrlich mit mir, sagte, dass es ihr nicht besonders gut gehe, weder privat noch finanziell, und dass es echt schwierig sei, sich als alleinstehende Mutter in London über Wasser zu halten. Ich antwortete: »Wie kann ich dir helfen? Wir werden eine Lösung finden, mit der ihr euch wohlfühlt.« Wir haben eine Stunde lang wirklich offen miteinander gesprochen. Und ich habe Lösungsvorschläge gemacht, wie ich das Leben der beiden ein bisschen verbessern kann, wie wir wieder einen normalen Umgang miteinander pflegen können und ich meine Tochter regelmäßig sehen kann. Dann gingen wir zum Pool. Angela ist eine sehr gute Schwimmerin, und sie fing an, ihre Bahnen zu ziehen. Anna spielte derweil mit mir. Ich warf sie ins Wasser, und wir hatten sehr viel Spaß miteinander. Es war – nach all dem Gezeter – wirklich schön und machte mich ansatzweise glücklich.
Beim gemeinsamen Lunch – Anna hat richtig reingehauen – drehte ihre Mutter plötzlich wieder vollkommen durch. Sie beschimpfte mich erneut mit unglaublichen Kraftausdrücken, bezeichnete mich als Teufel und bösen Mann. Offensichtlich passte es ihr nicht, dass sich Anna in meiner Umgebung wohlfühlte. Ich hatte ja nun alles nach ihren Wünschen organisiert und war wie vor den Kopf gestoßen – der Chauffeur, das Zelt im »Monte Carlo Beach Club« – ja was denn noch, bitte schön? Egal, Angela war nicht mehr zu halten. Sie wurde immer lauter, und das war mir vor all den Menschen um uns herum wirklich peinlich. Die Situation war nicht mehr zu retten. Ich zahlte die Rechnung und mir war klar, dass ich auf normalem Wege kein vernünftiges Verhältnis zu Angela und somit auch zu Anna herstellen konnte. Also setzte ich die beiden vor ihrer Wohnung ab, blieb noch für eine Nacht in meinem Hotel, flog am nächsten Tag zurück nach London und konsultierte erneut Anwälte in Sachen Familienrecht.
Wir hatten uns umfassend informiert und kamen gemeinsam zu der Überzeugung, dass die einzige Chance für mich darin bestand, rechtliche Schritte einzuleiten, um die Möglichkeit zu erhalten, Anna hin und wieder alleine und unter »normalen Umständen« zu treffen.
Die Tatsache, dass ich damals eine Klage eingereicht habe, ist öffentlich bekannt. Aber nur genau das, und kein Wort mehr, darf und will ich über diesen juristischen Prozess sagen.
Fakt ist, dass Anna derzeit bei ihrer Mutter lebt. Theoretisch hätte ich heute die Möglichkeit, meine Tochter regelmäßig zu sehen, sofern Angela und Anna dem zustimmen und wir einen entsprechenden Termin vereinbaren. Leider ist das aber seit mehr als zwei Jahren nicht mehr passiert. Nach Rücksprache mit Experten und engen Freunden bin ich letztlich zu der Einsicht gekommen, dass ich den Druck aus dem Thema rausnehmen sollte – und dem folge ich, auch wenn es mir sehr schwerfällt. Ich tue es aber zum Schutz von Anna, da die Gefahr für Irritationen, Provokationen und/oder Missinterpretationen viel zu groß ist. Das Wichtigste für Anna ist, dass sie in einem stabilen und ruhigen Umfeld groß wird. Von ganz zentraler Bedeutung ist dabei auch, dass der mediale Rummel um meine Tochter aufgehört hat. Und dies muss so bleiben! Und in der heutigen Paparazzi-Gesellschaft ist dies leider nur schwerlich möglich.
Was mir aktuell bleibt, ist die Hoffnung. Denn nicht nur Fachleute, sondern auch mein Gefühl sagt mir, dass Anna, wenn sie alt genug ist, irgendwann selbst den Kontakt zu mir suchen wird. Und auf diesen Tag warte und hoffe ich.
Anna heute: ein normaler Teenager
© Noble Draper Pictures Limited / action press
Nachdem klar wurde, dass ich Anna auf absehbare Zeit nicht unter normalen Umständen würde sehen können, bin ich mit Lilly nach Hause gefahren und war einfach nur leer, traurig und enttäuscht. Ich habe geheult wie ein Schlosshund, war am Boden zerstört. Wir hatten für Anna bereits alles organisiert. Ihr Zimmer, ihre Schule, ihre Klamotten.
Am Tag darauf flog ich mit meiner schwangeren Lilly nach Ibiza. Was war das für ein Kontrast! Nach diesen sehr nervenaufreibenden und äußerst emotionalen Tagen in London dann plötzlich Highlife auf der Party-Insel. Ich konnte damit in dieser Zeit aber gar nichts anfangen und war zwei Tage kaum ansprechbar. Ich habe bis heute jeden Tag Angst um Anna. Sie ist ein unglaublich sensibles und verletzliches Mädchen. Mir bleibt nur Beten und Hoffen.
Diese Art von Schaulaufen wurde zum Glück gerichtlich untersagt:
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