Das Leben ist zu kurz für Knaeckebrot
von Operationen, sind weniger anfällig für Infektionen und bei manchen Krankheiten ist ihre Prognose besser.
› Knochenbrüche werden mit zunehmendem Gewicht seltener.
› Sogar bei Menschen mit einem BMI über 30, die als fettsüchtig gelten, weisen 20 bis 30 Prozent ein unauffälliges Risikofaktorenprofil auf und haben wahrscheinlich kein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko.
Warum schaffen es aber doch einzelne Übergewichtige abzunehmen und ihr Gewicht anschließend tatsächlich auch zu halten? Um das zu erforschen, mussten Wissenschaftler lange suchen, wie das Wall Street Journal schreibt. Es gibt nämlich nicht allzu viele. Was Hirnforscher herausgefunden haben, ist, dass diese Menschen das Talent der überdurchschnittlichen Willensstärke haben, um impulsives Essen zu kontrollieren und regelmäßige Bewegung in ihr Leben einzubauen. Oder, wie ein Forscher beschreibt: »Diese Menschen sehen ein einladendes Stück Kuchen und ihr Hirn reagiert wie das der Übergewichtigen: Wow, will ich haben! Aber der Impuls wird überlagert von Vernunft. Sie denken: Nein, ich bin auf Diät. Ich will nicht wieder fett werden. Ich werde mir dieses Vergnügen nicht gestatten.«
Sie sehen, es geht - bei einigen Menschen mit starker Selbstkontrolle. Vielleicht gehören Sie zu den wenigen mit dem Talent der außergewöhnlichen Willenskraft? Probieren Sie es aus.
Ich biete eine Wette an: Wetten, dass 90 Prozent aller Ernährungsberater, Health-Coaches und Esstrainer/innen zu den »Survival Eatern« gehören? Denen fehlt einfach diese kleine Schokolade im Mandelkern. Und die anderen zehn Prozent? Sind die vernunftbegabten Trotzdem-nicht-Esser.
Merken Sie etwas: Aus mir spricht der blanke Neid. Wie gerne wäre ich wie sie. Bin ich aber nicht. Ich brauche andere Erkenntnisse zum Glück. Also, schauen wir uns das zweite T an: Trotz.
Trotz: Ihr wollt mich dünn? Pah!
Wollen Sie wissen, warum dicke Frauen oft den Trotz eines dreijährigen kleinen Mädchens in sich tragen? Und warum der oft der Grund ist, warum sie nicht abnehmen? Sicher kennen Sie dieses Gefühl: »Ihr wollt mich dünn? Dann erst recht nicht!« Das nennt man Trotz.
Wie wird Trotz definiert? Bei Wikipedia: »Der Trotz empfindende und ausübende Mensch befindet sich dabei in einem Zustand des inneren, leicht auch äußeren Widerstandes gegen die menschliche Umwelt im Sinne der Selbstbehauptung. Es besteht immer auch eine latente Tendenz zum Abbruch der Kommunikation.«
Selbstbehauptung. Ja, damit kann ich etwas anfangen. Eine Erkenntnis hat mich vor ein paar Monaten fast aus der Wanne gehoben: Ich stand unter der Dusche, seifte meinen Alabasterkörper ein, meine Gedanken schweiften wieder einmal zu diesem Buch und insbesondere dahin, warum ich jetzt eigentlich wirklich dick bin. Klar, ein Stück Veranlagung, aber ich wusste immer schon, dass es etwas mit Trotz zu tun hatte, gegen meine Mutter, gegen die Gesellschaft, die mich (beide) dünn haben wollten.
Plötzlich traf mich ein Gedanke wie ein Blitz: Ich esse Männerportionen. Seit Jahren schon. Seit vielen Jahren. Ich trinke Bier wie ein Mann und esse Kuchen wie ein Mann. Ich hole mir einen Nachschlag wie ein Mann und esse alles auf wie ein Mann. Mein nächster Gedanke war: Ich stehe im Leben ja auch meinen Mann. Dann darf ich das ja wohl auch. (Trotz!)
Wissen Sie, was mir dann eingefallen ist? Männer haben einen höheren Grundumsatz als Frauen, sprich, sie können mehr »vertragen«. Das ist eine wirklich gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis. Also, auch wenn ich esse wie ein
Mann, habe ich doch einen anderen Stoffwechsel als ein Mann, eine andere Muskelmasse, andere Hormone. Ich bin kein Mann. Was heißt das? Mit jeder Männerportion muss ich zunehmen!
Wer mich dünn haben will, ist mein Feind!
Woran erkennt eine Frau, dass ihr Mann einen anderen Stoffwechsel hat: wenn ein Paar gemeinsam beschließt abzunehmen. Selbst wenn sie völlig parallel ihre Essgewohnheiten ändern, nimmt der Mann meist sehr viel leichter ab als die Frau. Und das liegt eben am höheren Grundumsatz: Schon im Schlaf verbraucht ein Männerkörper mehr als ein Frauenkörper (vielleicht hilft Schnarchen? Nee, dann müssten manche Frauen ebenfalls gertenschlank sein).
Essen wie ein Mann. Essen, wie ich will. Mir nichts verbieten lassen. Und wer mich nicht mag, wie ich bin, ist mein Feind. Plötzlich spannte sich der Bogen des neun Monate alten »Bienchens«, das trotzig Brei ausspuckte (und dafür bestraft wurde) zur 57-jährigen
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