Das Leben ist zu kurz für Knaeckebrot
dann schubst dich ein lieber Mensch an.
Erst schaukelst du ein kleines bisschen hin und her. Dann werden die Schwünge langsam immer größer. Du streckst dich beim Aufschwung ganz weit nach hinten, schaust hinauf in den blauen Himmel, schließt die Augen, weil die Sonne dich blendet.
Dann der Rückschwung nach hinten, du beugst dich jetzt ganz nach vorn. Es kribbelt ein bisschen im Magen, weil du dich jetzt schon richtig festhalten musst - und Schwung. Juchzende Freude steigt in dir auf. Du schaukelst dich in den Himmel hinein.
Erinnere dich an den Augenblick, wenn der Schwung der Schaukel nach vorne stoppt und du ein bisschen vom Brett
in die Luft gehoben wirst - es ist eine Zehntelsekunde Schwerelosigkeit, es ist Fliegen! Alle Erdenschwere fällt von dir ab - Leichtigkeit pur. Jedenfalls, bis ein Erwachsener kreischt: »Kind, nicht so hoch!«
Puh, mir ist ganz schwindelig. Ja, so soll sich das Leben öfter anfühlen. (Mir fällt ein, ich muss unbedingt für meine Enkelkinder eine Schaukel in den Garten stellen. Aber eine, die auch Erwachsene aushält.)
Wie wird dieses Bild der Schaukel zum Synonym für Leichtigkeit im Leben? Und was können wir uns daran abgucken? Wenn du schaukeln willst, brauchst du (natürlich neben einer Schaukel):
› Platz
› Kraft
› Schwung
› Mut.
Die meisten kleinen Kinder haben all dies und müssen gar nicht darüber nachdenken. Lassen Sie uns anschauen, wie wir das für uns, ach so vernünftigen Erwachsenen übersetzen können:
› Wir brauchen Platz, um uns überhaupt bewegen zu können (das Gegenteil von Enge).
› Wir brauchen Kraft, um uns in Bewegung zu bringen (das Gegenteil von Schwäche).
› Wir brauchen Schwung, um die Bewegung zu vergrö
› Wir brauchen Mut, um über Grenzen hinaus zu schwingen (das Gegenteil von Angst).
Und damit haben wir das Geheimnis für Leichtigkeit im Leben entschlüsselt. Wir brauchen nur noch die Umsetzung in unseren Alltag.
Platz schaffen - Raum einnehmen
Frauen können sich so herrlich zurücknehmen: »Sie haben nicht mehr als fünf Minuten« hieß es neulich bei einer Podiumsdiskussion zur ersten Statementrunde. Aber klar doch, Frau kann sich doch am Riemen reißen: 4:30 - und die eine Frau auf dem Podium war fertig. Nach ihr drei Männer. Kurzfassung: Keiner hat sich an die fünf Minuten gehalten - sie wurden auch nicht unterbrochen. Wundert es Sie, dass die Frau in der anschließenden Diskussion auch nicht die Wortführerin war?
Wenn ich etwas in der Männerwelt gelernt habe, dann ist es, Raum einzunehmen (und da ist ein bestimmtes Volumen nicht von Nachteil). Und ich versuche, Frauen beizubringen, sich Raum zu schaffen. Sprich, sich selbst wichtig zu nehmen. Das, was sie denken, und das, was sie sagen. Manchmal ist es anders, als andere Menschen denken. Ja, wunderbar. »When you need help, ask a woman«, zitiert meine Freundin Liz Howard gern ein amerikanisches Sprichwort: Wenn du Hilfe brauchst, frag eine Frau.
Also raus aus den eigenen Selbstzweifeln. Klingt gut, und geht wie? Riskieren Sie, Ihre Meinung zu sagen. Und schauen Sie, wie andere Menschen darauf reagieren. Ich habe mir mein Selbstbewusstsein von außen geholt, das erzähle ich gern und immer wieder. Weil ich glaube, dass es wirklich der beste Weg ist: Ich habe vor 20 Jahren angefangen, Bücher zu schreiben, und bekam plötzlich so wunderbare Rückmeldungen - jeder Brief hat mich ein Stückchen größer gemacht.
Und vor 15 Jahren habe ich angefangen, professionell Reden zu halten, und freue mich noch heute auf die Begegnungen hinterher mit Menschen, die mir bestätigen, ja, genauso denke ich auch. Gut, dass Sie das gesagt haben. Danke für die Anregung. Und ich wachse jedes Mal ein Stückchen (innerlich bin ich schon 2,10 Meter).
Schaffen Sie sich Raum für Ihre Meinung. Es kann sein, dass andere eine andere Meinung haben. Ja, so ist es. Hörbar und sichtbar werden, präsent sein, Haltung zeigen und sich etwas trauen - das sind die ersten Schwünge auf der Schaukel. Die sind manchmal noch nicht ganz einfach, aber sie sind der Anschubser für Leichtigkeit.
Mich hat mal ein Zuhörer nach einem Vortrag angesprochen, es ging - in Kurzform - ums Akzeptieren, wie die Welt ist, und die Möglichkeiten, das Beste daraus zu machen. Also fröhlich anpacken, wie es meine Art ist. Der Mann stellte sich in die Reihe derer, die sich ein Buch signieren ließen. Und als er vor mir stand, sagte er: »Frau Asgodom, Sie machen es sich ja leicht.« Und ich habe ihm
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