Das Leben kleben
tun?«
»Meine Tante würde gern vor Weihnachten ihr Haus verkaufen«, sagte ich sehr laut.
Wie durch Zauberhand ging die hintere Tür wieder auf, und Mr. Diabello tauchte auf.
Er trug den gleichen dunklen eleganten Anzug, aus dessen Brusttasche ein frisch gefaltetes sauberes Taschentuch lugte. »Hallo, Mrs. Sinclair, was können wir für Sie tun?«
»Das >Zu verkaufen<-Schild im Vorgarten von Canaan House - haben Sie es aufgestellt?«
Er lächelte, dieses unwiderstehliche markante Grübchenlächeln. »Wir müssen der Konkurrenz immer einen Schritt voraus sein.« »Was meinen Sie damit?«
»Wir haben munkeln hören, dass Hendricks auch einen Gutachter geschickt hat.«
Das muss Damian gewesen sein, dachte ich. Aber wie war er reingekommen?
»Das ist auch völlig in Ordnung, Mrs. Sinclair. Es ist ein freier Markt. Schauen Sie sich um. Vergleichen Sie. Aber wissen Sie, nach unserem kleinen Gespräch neulich hatte ich das Gefühl, Sie verdienen einen - wie soll ich sagen - einen ausführlicheren Einblick in den Service, den wir hier bei Wolfe & Diabello anbieten.« Seine Augen schwelten wie dunkles Feuer. Seine fragenden Brauen fragten.
Ms. Firestorm tauchte auf, um sich die Sache anzusehen, und sie war beeindruckt. »Verdienen. Einblick. Service.« Langsam wiederholte sie die Worte. Sie klangen zutiefst sexy. Doch die Sache war noch nicht geklärt.
»Sie meinen, Sie gehen einfach hin und stecken ohne Erlaubnis des Eigentümers ein >Zu Verkäufern -Schild in irgendeinen Vorgarten?«
»Die Branche ist knallhart«, murmelte er entschuldigend. »Hendricks & Wilson - ich sage das nicht gern über Kollegen, aber sie haben nicht den besten Ruf in unserem Geschäft. Unsaubere Methoden. Kundenklau. Sie werden es nicht glauben, aber manchmal ziehen sie einfach unsere Schilder heraus. Auf wie viel hat er das Haus geschätzt, wenn ich fragen darf?«
Ich sah ihm in die Augen.
»Er hat gesagt, meine Tante müsste eine Million Pfund für ihr Haus bekommen. Mindestens. Vielleicht mehr.« Er zuckte nicht mit der Wimper.
»Ich bin mir sicher, dass wir damit gleichziehen können, Mrs. Sinclair. Und wir können uns auf Sonderkonditionen bei der Provision einigen.« Seine hübschen Nasenflügel bebten verlockend. Der Hauch eines Lächelns umspielte die Winkel seines sinnlichen Mundes. »Wenn Ihre Tante vor Weihnachten verkaufen will.«
Ich hätte umgehend in seine starken männlichen Arme sinken können, doch im letzten Moment fiel mir mein zweiter Streitpunkt ein. »Der Schlüssel. Sie haben den Schlüssel geklaut.« »Wie bitte?«
»Den Schlüssel zur Hintertür. In der Küche. Er steckte in der Tür.« Seine Augen schienen noch größer zu werden. »Ich glaube, da irren Sie sich.« »Nein, ich irre mich nicht. Sie haben ihn genommen. Es können nur Sie gewesen sein.«
Seine Stirn runzelte sich. »Mrs. Sinclair, ich war es nicht, das versichere ich Ihnen. Haben Sie die andere Möglichkeit bedacht?« »Welche andere Möglichkeit?«
Er presste die Lippen zusammen. Sein Kopf zuckte. »Die anderen.« Wieder zuckte sein Kopf, eine Art Reflex in Richtung Straße. »Hendricks.« »Die können es nicht gewesen sein.«
Dann dachte ich zurück. Ich stand in der Küche und fütterte die Katzen.
Mr. Diabello wanderte durchs Haus und machte sich Notizen. Ich fütterte die Katzen in der Küche, weil es regnete. Ich hatte die Hintertür nicht geöffnet. War sie abgeschlossen? Steckte der Schlüssel im Schloss? Ich konnte mich nicht erinnern. Wann hatte ich den Schlüssel zum letzten Mal gesehen? Als ich Mrs. Goodney herumführte? Ich war vollkommen durcheinander.
»Ich überprüfe das.« Vielleicht hatte ich ihn doch falsch eingeschätzt. »Wenn ich mich geirrt habe, möchte ich mich entschuldigen«, sagte ich steif.
So oder so, dachte ich, ich musste nur das Schloss auswechseln. Wo bekam ich ein neues Schloss her? Mir fiel nichts ein. Dann erinnerte ich mich an die Werbung eines Baumarkts, die ich im Fernsehen gesehen hatte. B&Q. Aus irgendeinem Grund löste der Gedanke angenehme Gefühle aus. Die nächste Filiale war in Tottenham.
Erst als ich am nächsten Tag durch die Glastür ging und die Regale mit dem Weihnachtsflitter und den niedrigpreisigen Küchenzeilen passierte, begriff ich,
warum ich mit B&Q angenehme Gefühle verband: Es waren die Männer. Ja, obwohl Rip sowohl attraktiv als auch intelligent war, hatte er eindeutig Schwächen im Heimwerkerbereich. Ein Mann mit einem Schraubenzieher in der Hand hatte etwas
Weitere Kostenlose Bücher