Das Leben macht Geschenke, die es als Problem verpackt
auftaucht. Der Schock kann im ersten Moment so groß sein, dass einem eine Lösung völlig unmöglich erscheint. Aber es gibt immer eine Lösung, und mit der Zeit wird sie sich zeigen.
Sie selbst können die Angst vor einem Problem oder einem möglichen Scheitern entschärfen, indem Sie Ihr Problem genau wahrnehmen. Dies hilft dabei, aus der Negativspirale auszubrechen, die sich angesichts eines Problems oft ergibt. Nehmen wir das Beispiel Arbeitsplatzverlust. Wer von einer Kündigung betroffen ist, entwickelt nicht selten Versagergefühle, massive Sorgen und Existenzängste. Angst entspringt einem Urinstinkt; sie soll uns davor bewahren, gefährliche Dinge zu tun, die unser Leben negativ beeinflussen könnten. Somit hat Angst die Aufgabe, unser Überleben zu sichern. Aber ein Übermaß an Angst kann einen einschnüren und fesseln und an der Entfaltung seiner Fähigkeiten hindern.
Angst kann dann zwar das Überleben sichern, das Leben selbst aber extrem behindern und im schlimmsten Fall zur völligen Handlungsunfähigkeit führen. »Was geschieht, wenn ich die Miete nicht mehr zahlen kann, wenn ich mein Auto verkaufen muss, wenn mich meine Partnerin verlässt, wenn meine Familie zerbricht?« Solche Fragen, die sich im Kopf drehen, verstärken die Schockstarre und verhindern, dass man geeignete Lösungsmöglichkeiten erkennt.
Wer mit einer Trennung zu kämpfen hat, fühlt sich betrogen und belogen und bedauert sich selbst. Er hadert mit sich und dem Schicksal und verstrickt sich in einer Negativspirale von Vorwürfen und Schuldzuweisungen. Was er meist nicht tut, ist, nach einer Lösung oder einer neuen Perspektive zu suchen. Und dann taucht ein Gefühl auf, das die vermeintliche Ohnmacht noch verstärkt: das Selbstmitleid.
Ein Gedanke: Buddhistische Problemlösung
Ein Buddhist besitzt die Haltung, dass alles, was ihm im Leben begegnet, einen Sinn hat: ihn zu fordern (und zu fördern) und vor allem sein Potenzial weiterzuentwickeln. Er leistet keinen inneren Widerstand gegen das Problem und vergeudet damit wertvolle Energie, sondern setzt seine Kraft vielmehr dazu ein, eine Problemsituation zu meistern.
Selbstmitleid bringt Sie nicht weiter
Das Schädlichste, was man angesichts eines Problems oder einer Lebenskrise tun kann ist, sich in Selbstmitleid zu ergehen. Wenn wir in dieser Phase verharren, wirkt sich das früher oder später zerstörerisch auf Körper, Geist und Seele aus: Depressionen, Süchte, mit denen man sich von seinem Leid ablenkt oder es zu verdrängen versucht, Schlafstörungen, Nervosität, aber auch Herz-Kreislauf-Probleme, Magen-Darm-Beschwerden, Kopf- und Rückenschmerzen können die Folgen sein. Dauerhaftes Selbstmitleid vergiftet das eigene Gefühlsleben. Wenn Sie in die Opferrolle verfallen und endlos über Ihr vermeintlich so schlimmes Schicksal grübeln, bringen Sie die Stimme Ihres Herzens zum Schweigen und verändern unmerklich Ihre Persönlichkeit. Ich bin sicher, dass jeder, und sei er noch so tief verletzt, tief im Inneren die Möglichkeit spürt, sich aus dem Sumpf zu befreien, in den er hineingeraten ist. Aber oft ist es die Angst, meist eine unbestimmte, diffuse Angst, die einen in der gewohnten Umgebung verharren lässt. Und so versinkt man jeden Tag ein Stückchen mehr im Sumpf. Und mit jedem Tag, den man im Morast verbringt, wird es schwieriger herauszukommen. Statt nach einer Lösung zu suchen, verbringt man seine Zeit damit, sich in dieser Situation einzurichten und sie »erträglich« zu gestalten, indem man sich mit unproduktiven Beschäftigungen wie Fernsehe n, Computerspielen, Partys oder Shopping ablenkt oder sich mit Arbeit überhäuft.
Dabei steckt in jedem Problem eine Riesenchance. Denn jedes Problem reißt uns erst einmal aus der Gleichgültigkeit und aus dem altgewohnten Trott. Und gleichzeitig hilft es uns bei der Erkenntnis, dass das eigene Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft wurde.
Eine schwierige Situation bringt oder zwingt uns sogar dazu, aus Gewohnheiten auszubrechen und nach passenden Lösungsmöglichkeiten suchen – und genau darin liegt die große Chance.
Ein Gedanke: Leben in Leichtigkeit
Leben, Veränderung, Problemlösung, all das darf, wenn möglich, auch leicht gehen, darf kindlich einfach angegangen werden. Mit einem Augenzwinkern, Humor und einer Portion liebevoller Selbstironie. Oder, wie Oscar Wilde es einst formuliert hat:
»Das Leben ist zu wichtig, um es allzu ernst zu nehmen.«
Wie man sich selbst schachmatt setzen kann
Im
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