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Das Legat der Toten

Das Legat der Toten

Titel: Das Legat der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schrecklich, Susan.«
    »Nein, bin ich nicht.«
    »Hast du noch Geschwister?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Geschwister mehr, aber ich bin trotzdem nicht allein. Mein Daddy kommt nämlich gleich zurück. Es dauert nicht lange, hat er gesagt.«
    »Wo ist er denn hingegangen?«
    »Er ist in der Kirche.«
    »So ist das. Dann kann ich ihn ja bestimmt dort besuchen. Oder meinst du nicht?«
    »Klar.« Susan kicherte. »Du kannst ihm auch dabei helfen, den Tannenbaum aufzustellen.«
    »Das mache ich doch gern«, sagte Miranda und strich über das braune Haar der Kleinen hinweg. »Ich werde auch deinen Vater von dir grüßen. Ist das okay?«
    »Klar doch.«
    Miranda nickte ihr noch einmal zu, bevor sie sich drehte und die Stufen wieder hinabschritt. Es kam ihr gelegen, daß sich der Pfarrer in der Kirche aufhielt. Da konnte sie dann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    Sie hörte, daß Susan die Tür wieder schloß. Miranda lief den gleichen Weg zurück, und diesmal ging sie schneller. Die beiden Männer saßen noch im Fahrzeug. Sie schauten durch die geöffneten Fenster, und Miranda lächelte ihnen zu.
    »Ist alles klar?« fragte Ritter.
    »Bestens.«
    »Warum kommst du dann zurück?«
    »Weil der Pope nicht im Haus ist. Ich habe nur mit seiner kleinen Tochter gesprochen.«
    »Dann hättest du sie doch...«
    »Nein, nicht sie. Ich habe eine bessere Idee. Wir gehen in die Kirche, denn dort können wir den Pfarrer finden. Er stellt dort einen Tannenbaum auf.«
    Die Männer hatten Mühe, ein Lachen zu unterdrücken. Sie wollten auch keinen Laut abgeben. Statt dessen stiegen sie aus und drückten die Türen leise zu.
    Um den Eingang zu erreichen, mußten sie nicht dem schmalen Weg folgen und um die Kirche herumgehen. Sie nahmen den direkten Weg und blieben dicht beisammen.
    Miranda hatte die Führung übernommen. Die beiden Männer gingen hinter ihr her und wirkten beinahe wie zwei Bodyguards. Drei dunkle Gestalten, die jedoch eine Gemeinsamkeit aufwiesen. Auf ihrer Stirn leuchtete rot das auf den Kopf gestellte Kreuz. Es war ihr Zeichen. Es war der Beweis dafür, daß der Teufel seine Boten schickte und sie sich nicht aufhalten lassen würden.
    »Ich gehe zuerst«, sagte Miranda leise.
    »Okay.«
    Die Mörderin zog die Kirchentür auf...
    ***
    »Ich habe mir schon gedacht, daß du es bist«, sagte ich, als ich Jane’s Stimme hörte. »Optimistisch klingst du auch nicht eben.«
    »Das gebe ich zurück.«
    »Kannst du auch. Es war zwar kein Fehltritt bei uns. Wir haben die Druckerei auch gefunden und Booker gesehen...«
    »Was?«
    Ich kam nicht daran vorbei, ihr zu berichten, was uns widerfahren war. Jane hörte gespannt zu, doch später war ihre Enttäuschung ebenso groß wie unsere.
    »Er ist schlauer als wir«, flüsterte sie. »Himmel, da kann ja noch etwas auf uns zukommen.«
    »Zumindest in diesem Fall. Jetzt mal zu dir, Jane, was hast du herausgefunden?«
    »Kaum etwas.«
    Ich war nicht einmal enttäuscht und sagte nur: »Das habe ich mir fast gedacht.«
    »Es war alles so verhext. Es gibt Orte, an denen Booker und sein Legat gewütet haben zur damaligen Zeit, aber die sind nicht im einzelnen aufgeführt worden. Ich hätte mir die ganze Suche sparen können. Wir wissen in diesem Fall nicht mehr als noch vor einer Stunde. Tut mir leid, dir das sagen zu müssen.«
    »Das hatte ich mir beinahe gedacht«, murmelte ich. »Sie sind uns immer einen Schritt voraus. Wir können erst etwas unternehmen, wenn sie zugeschlagen haben. Aber dann sind sie bereits auf dem Weg zum nächsten Ziel.«
    »Das könnte so sein, John, doch ohne Hoffnung bin ich auch nicht, muß ich dir sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Lady Sarah hat da eine Idee gehabt. Es ist nur eine Theorie, aber sie könnte zur Praxis werden. Wußtest du, daß hier in London ein Treffen verschiedener Bischöfe stattfindet?«
    »Nein, das wußte ich nicht.«
    »Dann habe ich es dir jetzt gesagt.«
    Ich hatte schnell geschaltet. »Ihr geht also davon aus, daß Booker dort hineinfährt wie ein Todesengel mit dem Flammenschwert und die Menschen umbringt?«
    »Mal ehrlich, John. Könnte er denn ein besseres Entree haben? Ich meine das auf seine Art und Weise.«
    Etwas strich wie mit kalten Spinnenbeinen meinen Rücken hinab. »Nein«, sagte ich leise. »Nein, du hast recht. Ein besseres Entree kann er sich nicht verschaffen. Er ist brutal und mächtig genug, um die Vertreter der Kirche zu töten. Danach könnte er die Bedingungen diktieren. Nicht auszudenken, wie

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