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Das leichte Leben: Eine Geschichte aus der Vorstadt (German Edition)

Das leichte Leben: Eine Geschichte aus der Vorstadt (German Edition)

Titel: Das leichte Leben: Eine Geschichte aus der Vorstadt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schmitter
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zurückkehrte. Er fühlte eine Leere in seinem Kopf, eine Art post-aggressiver Müdigkeit. Seine Zunge pelzte, das Ketchup erzeugte einen leicht fauligen Nachgeschmack an seinem Gaumen. Frieder trank ein Glas Wasser in der Teeküche und entsorgte seine Mittagsbrote im Papierkorb, unter zwei Pappschachteln von einem chinesischen Take-Away in der Nähe.
    Freidorfers Sender macht achtzig Prozent meines Jobs aus, dachte er, während er den Computer hochfuhr, wie kompensiere ich das? Das Telefon klingelte, zweimal kurz hintereinander, also kam der Anruf von draußen.
    „Himmel, wo hast du so lange gesteckt?“
    „Wieso? Ist etwas passiert, mit Svenja?“
    Während er sprach, spürte er den kantigen Rest einer Pommes zwischen den Zähnen. Er schickte den linken Zeigefinger auf die Suche.
    „Es hat jemand von der Polizei angerufen. Er will dich sprechen, heute Abend.“
    „Ist es wegen gestern? Dem Betrunkenen?“
    „Er hat nicht gesagt, warum.“
    „Hast du vorher die Polizei angerufen oder jemand von der Nachbarschaft?“
    „Sei doch nicht so hektisch, Frieder! Woher soll ich denn wissen, wo der Mann überall war gestern Nacht?“
    „Normalerweise sagen sie doch immer den Grund, oder?“
    „Offen gestanden, habe ich vorhin zum ersten Mal in meinem Leben mit einem Kommissar gesprochen.“
    „Wann will er kommen?“
    „Gegen acht, vielleicht aber auch später.“
    Frieders Blick schweifte zurück auf den Bildschirm. Der Cursor tickte noch über der Frage „Meine persönlichen Ziele für das kommende Geschäftsjahr“. Frieder schrieb in die Rubrik: Ich möchte 2004 nicht im Gefängnis verbringen.
     
    Daria und Svenja waren oben, als es klingelte. Daria hatte etwas erzählt von einem furchtbar langweiligen Versicherungsvertreter, der furchtbar langweilige Sachen besprechen müsse. Frieder öffnete die Tür.
    „Ich bin Hauptkommissar Schmidt, und das ist mein Kollege Helminger. Danke, dass wir Sie um diese Uhrzeit noch stören dürfen.“
    Warum zwei? Die Überraschung war so groß, dass Frieder sich einen Moment lang fühlte, als würde er schweben, als hätte er die Bodenhaftung verloren. Die beiden gingen einfach geradeaus ins Wohnzimmer. Hatte er es ihnen eigentlich erlaubt?
    Der eine, Schmidt, ein großer, massiger Typ in einem schwarzen Flauschjackett und einem Schnauzer, der bis zur Unterlippe hinunterwuchs, stellte sich vor die Terrassentür und sagte: „In einem so kleinen Garten würde ich auch keine Blumen pflanzen. Eine Hecke ist richtig, außerdem hält sie Kinder ab, aufs Grundstück zu kommen. Manchmal auch Väter von Kindern.“
    Während er sprach, drehte er sich um und schaute Frieder an. Aber seine Mimik blieb ausdruckslos. Frieder beschloss, die Bemerkung nicht zu kommentieren. Er schaute zu Helminger, der neben einem Sessel stand, als wartete er nur auf ein Zeichen, sich zu setzen. Er war jünger als sein Kollege, mit glattrasiertem Schädel – nur über den Ohren wuchsen kurze Stoppeln –  und einer rechteckigen, randlosen Brille, die ihn erheblich älter wirken ließ. Vielleicht will er das, dachte Frieder.
    „Ich habe Sie, glaube ich“, sagte er, „noch nicht gesehen. Ich meine, wir wohnen seit ein paar Jahren in Gerding, und da wäre es zumindest möglich.“
    „Wir kommen aus München. Der Fall ist, mit Verlaub, für unsere geschätzten Kollegen vom Land eine Spur zu groß“, sagte Schmidt. Erneut vollkommen ausdruckslos, als käme seine Stimme von einem Band.
    „Möglicherweise“, sagte Helminger und lächelte.
    Daria kam die Treppe herunter und sah drei Männer, die standen.
    „Oh! Normalerweise bietet mein Mann unseren Gästen eine Sitzgelegenheit und etwas zu trinken an.“
    „Ersteres nehmen wir gerne an“, sagte Helminger in einem eher gekünstelten, überfreundlichen Ton und setzte sich auf den Sessel, neben dem er gestanden hatte.
    „Wirklich nichts zu trinken? Wasser, einen Espresso?“
    Schmidt schüttelte den Kopf und nahm den anderen Sessel. Daria und Frieder blieb die Couch.
    Schmidt beugte sich vor und fragte: „Kennen Sie Mark Schäffler, Herr Geesen?“
    So hatte Frieder es sich vorgestellt, seit ungefähr acht Stunden stellte er sich diese Szene vor und die Frage, genau in diesem Wortlaut. Wie bizarr, dachte er, wenn es genau so passiert.
    „Ja. Nein. Das heißt, flüchtig. Wenn überhaupt.“
    Schmidt beugte sich noch ein wenig vor.
    „Nur so fürs Protokoll, Herr Geesen: Welche der drei Antworten gilt denn, bitteschön?“
    „Ich habe ihn einmal

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