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Das letzte Kind

Das letzte Kind

Titel: Das letzte Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Hart
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Slipper, als sie ihn zum Wagen schleiften.
    Kurz vor sechs verließ Hunt das Revier. Cross verweigerte die Aussage, aber Gerald redete wie ein Wasserfall. Es war Schuld, schlicht und einfach.
    Die Schuld fraß den Jungen auf.
    Die Sonne überzog den Himmel mit mattem Rosa, als die Straßen erwachten, aber Hunts Haus lag noch in Dunkeln. Er schloss die Tür auf und ging leise in die Küche. Der Kühlschrank summte. Irgendwo auf der Straße wurde ein Garagentor geöffnet.
    Hunt legte Waffe und Dienstmarke auf die Theke. Die Treppenstufen ächzten unter seinen Schritten, und warme Luft wehte ihm entgegen, als er die Tür zum Zimmer seines Sohnes öffnete. Der Junge lag in einem zerwühlten Bett, blondes Haar und verlorene Unschuld.
    Vergangenheit.
    So viel Gutes.
    Hunt zog einen Stuhl ans Bett und setzte sich. Er drückte die Fingerspitzen an die Augen und sah verrückte Funken. Dies musste nicht das Ende sein. In der Möglichkeit, sich zu entscheiden, lag Macht. Daran glaubte er fest. Es war nie zu spät, das Richtige zu tun.
    Seine Lippen bewegten sich lautlos.
    Nie zu spät.
    Er betrachtete seinen schlafenden Sohn, und wieder bewegten sich seine Lippen.
    Und wiederholten diese Worte.
    Sein eigenes Gebet.
    Es dauerte zwanzig Minuten, bis Allen aufwachte, und das waren die längsten zwanzig Minuten in Hunts Leben. Zweimal stand er auf, aber zweimal setzte er sich auch wieder, bis das blassrosa Licht das Gesicht seines Sohnes berührte. Allens Augen waren voller Unschuld, als er sie öffnete. »Hey, Dad. Was ist los?« Er rieb sich das Gesicht und setzte sich auf.
    »Du weißt, dass ich dich liebe, oder?«
    »Ja. Klar. Was —«
    »Wenn du jemals in Schwierigkeiten gerietest, würde ich alles tun, was in meiner Macht steht, um dir zu helfen. Auch das weißt du. Ganz gleich, wie schlimm es ist. Ich bin dein Dad. Ich helfe dir. Das weißt du, oder, Allen?«
    »Ja. Natürlich.«
    Hunt blieb ganz still. »Bist du in Schwierigkeiten, Junge?«
    »Was? Nein.«
    Hunt beugte sich vor. »Gibt es etwas, das du mir erzählen musst? Was es auch ist, ich stehe auf deiner Seite. Du und ich. Okay?«
    »Nein, Dad. Es gibt nichts. Was ist denn los?« Hunt hatte das Gefühl, innerlich zu sterben. Er berührte seinen Sohn an der Schulter. »Ich lege mich ein bisschen hin.« Er stand auf und sah auf den Jungen hinab. »Heute ist ein großer Tag, Allen.«
    »Wie meinst du das?«
    Hunt blieb in der Tür stehen. »Wenn du mich brauchst, bin ich wach.«
    Hunt ging in sein Zimmer und streckte sich auf dem Bett aus. Einen Augenblick lang drehte sich das Zimmer um ihn, aber er kämpfte das Gefühl nieder.
    Es klopfte eher, als er zu hoffen gewagt hatte.

EINUNDSECHZIG
    J ohnny schlief sieben Stunden, wachte kurz auf, um etwas zu essen, und legte sich wieder hin. Einmal hörte er, wie seine Mutter mit Hunt sprach, aber es fühlte sich an wie ein Traum. Er hörte zornige Stimmen, und irgendetwas zerbrach klirrend. Die Rede war von Alyssa und von Hunts Sohn.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Katherine.«
    Das war Hunt.
    Es war lange still. »Ich muss an die frische Luft.«
    »Katherine ...«
    »Bleiben Sie bei Johnny?«
    Die Tür fiel zu, und Johnny wachte auf. Es war kein Traum gewesen. Hunt stand am Fenster und sah ihr nach. Johnny richtete sich auf, und der Traum kehrte zurück. »War Allen wirklich mit Gerald in dem Wagen?«
    »Du hast es gehört?«
    »Ist es wahr?«
    »Allen saß nicht am Steuer.«
    »Aber er wusste, was passiert war, und hat nichts gesagt.«
    »Geralds Dad ist Polizist, und Allen hatte Angst, doch ich kann damit nichts entschuldigen, Johnny. Er hat unrecht getan.« Hunt zögerte. »Jetzt hat er sich freiwillig gestellt. Er ist in Untersuchungshaft. Und er wird bestraft werden. Genau wie Jack.«
    »Wie bestraft?«
    »Das entscheidet das Jugendgericht. Vielleicht gehen sie für eine Weile weg.«
    »Ins Gefängnis?«
    »Nein, das nicht.« Johnny stand auf. »Ich geh duschen«, sagte er. »Okay, Johnny.«
    Der Wasserstrahl war schwach, aber heiß. Johnny wusch sich zweimal und betrachtete dann die Nähte an seiner Brust. Die Haut dort war rot und runzlig. Die Narben würden für immer bleiben.
    Er kämmte sich mit dem Kamm seiner Mutter. Hunt war noch im Zimmer, als Johnny herauskam.
    »Besser?«, fragte Hunt.
    »Ist sie immer noch weg?«
    »Sie muss sich überlegen, ob sie mich hasst.«
    Johnny nickte. Was Hunt da sagte, klang sehr erwachsen. »Darf ich Sie was fragen?«
    »Ja.«
    Sie setzten sich nebeneinander auf die

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