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Das letzte Kind

Das letzte Kind

Titel: Das letzte Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Hart
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gewaschenes Haar. »Ich versprech's dir.« Sie drückte ihn fest an sich, und als sie ihn losgelassen hatte, erzählte Johnny ihr, was er wusste. Es war nicht leicht, und es dauerte eine Weile. Alyssa war gestorben, aber es war ein Unfall gewesen. Er erklärte es ihr zweimal, dann kamen die Worte über ihre Lippen.
    Ein Unfall.
    Danach waren sie lange still.
    Still, aber zusammen.
    Sie waren noch zwei Blocks weit entfernt, als über Funk der häusliche Streit gemeldet wurde. »Achtung, der Nachbar meldet eine Schusswaffe am Schauplatz.«
    »Scheiße.«
    Hunt schaltete die Sirene ein, und der Streifenwagen hinter ihnen tat es auch. Sie bogen zweimal schnell ab, und dann stand Cross' Haus auf der rechten Seite. Lichter brannten am Rand des Daches, zwei helle Scheinwerfer an den Ecken, Laternenmasten am Gehweg. Der weiße Truck stand mit eingedrückter Frontpartie vor der seitlichen Hauswand. Das Gras dahinter war aufgewühlt, Gebüsch platt gewalzt. Eine Heckleuchte blinkte. Rot. Rot. Rot. Detective Cross war im Vorgarten, und seine Frau und Gerald waren auch da. Cross brüllte. Seine Frau lag betend auf den Knien und hielt eine Bibel umklammert.
    Jack hatte den Revolver.
    Er zielte auf seinen Vater.
    Hunt und Yoakum sprangen aus dem Wagen, gleichzeitig mit den uniformierten Polizisten. Pistolen wurden aus den Halftern gerissen. »Nicht schießen«, rief Hunt. »Ich kenne den Jungen. Ich will nicht, dass er verletzt wird.«
    Die anderen Cops hörten ihn, aber die Pistolen blieben oben. Hunt ließ seine Waffe stecken. Langsam trat er auf den Rasen, die Hände zur Seite gestreckt. Jack war rot im Gesicht, und er zitterte. Sein Gesicht war tränenüberströmt. Cross spielte den strengen Vater. »Jack, du gibst mir sofort den Revolver! Augenblicklich! Ich mein's ernst!« Er sah Hunt kommen und streckte die Hand aus. »Ich regle das«, sagte er. »Alles unter Kontrolle.« Er drehte sich wieder zu seinem Sohn um. »Jack, siehst du das? Jemand hat die Polizei gerufen. Es wird Zeit, dass hier Schluss ist. Gib mir den Revolver.«
    Jacks Mutter hinter ihm wiegte sich auf den Knien. Jack sah sie an und tastete mit seiner Hand nach dem silbernen Kreuz an seinem Hals. Sie hob die Stimme, und es klang, als rede sie in Zungen. »Hör auf, Momma.« Jacks Gesicht war verzerrt. »Hör einfach auf.« Er riss sich das Kreuz ab und schleuderte es auf sie.
    »Gib mir den Revolver, Jack.«
    Jack riss den Blick von seiner Mutter los. Sein Vater war näher gekommen. Anderthalb Meter. Ein Meter. »Es ist deine Schuld.«
    Jacks Stimme war ein Flüstern.
    »Mein Junge.« Er stieß mit der Waffe nach seinem Vater. »Ich komme in die Hölle, und das ist deine Schuld.« Jack tat einen Schritt auf seinen Vater zu, und seine Mutter heulte auf. Cross hob die Hände. »Junge ...«
    »Gott verzeiht die kleinen Sünden.«
    Hunt sah, dass der Schlagbolzen sich bewegte, aber er war zu weit entfernt. »Nein!« Der Schlagbolzen hob sich und schlug herunter. Cross schrie auf, als ein trockenes Klicken ertönte. Jack drückte noch einmal ab, aber nichts passierte.
    Hunt warf den Jungen zu Boden.
    Der Revolver flog ihm aus der Hand, und Cross wollte sich daraufstürzen. »Nicht anfassen«, befahl Hunt. Er lag flach auf dem Rasen und hielt Jack auf dem Boden fest. »Nicht anfassen und nicht bewegen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Keiner hier bewegt sich.« Hunt zog Jack auf die Beine und übergab ihn Yoakum. »Sachte«, sagte er. Yoakum führte den Jungen weg. Jack weinte, und der Rotz lief ihm aus der Nase.
    »Ich will mit Johnny sprechen.« Er sträubte sich an der Wagentür, schlug um sich und schrie. »Ich will mit Johnny sprechen.« Yoakum legte ihm die Hand auf den Kopf. »Johnny! Ich will mit Johnny sprechen!«
    Die Wagentür schlug zu und schnitt ihm das Wort ab. Viermal schlug er mit dem Kopf innen gegen die Scheibe. Hunt hob den Revolver auf und klappte die Trommel heraus. Leer. Er steckte die Waffe in die Tasche. Cross riskierte einen Schritt, die Hände vor sich ausgestreckt. »Er ist betrunken. Er hat ein Problem. Wir sorgen dafür, dass er Hilfe bekommt.« Sie werden mitkommen müssen«, sagte Hunt. »Aufs Revier.«
    »Er ist mein Sohn, Hunt. Ich will ihn nicht anzeigen.« Cross versuchte es mit einem matten Lächeln.
    Hunts Gesicht blieb ausdruckslos. Es fiel ihm nicht leicht. »Sie und Gerald.« Seine Hand war dicht über dem Pistolenhalfter. »Wenn ich es so sage, tue ich Ihnen einen Gefallen.« Er deutete auf die benachbarten Vorgärten, wo

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