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Das letzte Mahl: Roman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Das letzte Mahl: Roman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Titel: Das letzte Mahl: Roman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Holt , Berit Reiss-Andersen
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plärrte. »Jaaaa!«
    Jenny schmierte Brei über den Hörer. Er wollte sie aufs Sofa setzen, aber da heulte sie los und griff nach seinem Arm.
    »Ma-ma«, schrie Jenny und spuckte grauen Klitsch aus.
    »Moment noch«, stöhnte Billy T. und hoffte auf einen geduldigen Anrufer. »Mama ist nicht hier, du Dussel. Komm her.«
    Endlich konnte er sie mit einer Stoffpuppe ablenken.
    »Hallo? Sind Sie noch da?«
    »Hallo. Hier ist Dr.   Felice. Sie sind offenbar beschäftigt.«
    »Meine Tochter möchte einfach gern mitreden. Sie ist neun Monate alt, deshalb nehme ich an, daß es kein Verstoß gegen die Schweigepflicht ist, wenn ich sie mithören lasse.«
    Øystein Felice lachte nicht.
    »Ich weiß nicht einmal, ob es wichtig ist.«
    Er zögerte so lange, daß Billy T. schon glaubte, die Verbindung sei unterbrochen.
    »Hallo?«
    »Ja, ich bin noch da. Ich wollte Ihnen nur etwas erzählen, das mir erst nach Ihrem Besuch eingefallen ist. Etwas, das in den Unterlagen fehlt, die ich Ihnen gegeben habe. Wie gesagt, ich weiß nicht, ob es wichtig ist, aber …«
    »Nur einen ganz kleinen Moment.«
    Billy T. riß sich den Umschlag vom Kopf und faßte sich an die Wange. Jenny hatte das Interesse an ihrer Stoffpuppe verloren und versuchte, vom Sofa zu kriechen. Sie verlor den Halt und fiel zu Boden. Dabei riß sie die Breitüte mit. Das Kind lag mit nacktem Hintern in kaltem Brei. Ihr Gesicht lief dunkelrot an. Billy T. hielt den Atem an und wartete auf ihren Schrei. Er brauchte zwei Minuten, um sie zu beruhigen, und sie lächelte erst, als er das Papier von einer von den Jungen vergessenen Lakritzstange gefetzt hatte. Tone-Marit würde ihn umbringen.
    »Endlich«, sagte er verzweifelt zu Dr.   Felice. »Tut mit leid.«
    »Schon in Ordnung. So ist es bei mir den halben Tag.«
    »Worum geht es also?«
    »Vor vielen Jahren hat das Ullevål-Krankenhaus sich an mich gewandt. Wegen Brede Ziegler, meine ich. Das muß drei- oder vierundneunzig gewesen sein. Ich fand die Anfrage damals ziemlich seltsam, weil es strenggenommen nicht korrekt war, sie an mich zu richten. Es ging um eine Voruntersuchung zu einer Organspende.«
    »Hä?«
    »Ab und zu werden ja Leute gefragt, ob sie zu einer Organspende bereit wären. Oder zu einer Knochenmarkspende. Ich habe aber nie erlebt, daß eine solche Anfrage über mich gelaufen wäre. Allerdings haben zwei meiner festen Patienten solche Anfragen erhalten.«
    »Aber warum …«
    »Ich fand das ein wenig seltsam, wie gesagt, und habe mich sofort an Ziegler gewandt. Er war wütend, und das …«
    Jenny hatte die Spitze der Lakritzstange weggelutscht. Sie hatte erst zwei Zähne, zwei vor dem schwarzen Hintergrund leuchtende Perlen. Wie ein Biber mit Unterbiß raspelte sie die Köstlichkeit in rasantem Tempo Stück für Stück ab und plapperte und lachte dabei.
    »Ja«, sagte Billy T.
    »Das fand ich schon seltsam. Daß er so wütend wurde, meine ich. Die meisten Leute nehmen eine solche Anfrage sehr ernst. Da kann schließlich das Leben eines anderen Menschen auf dem Spiel stehen.«
    »Hat er etwas gesagt?«
    »So ungefähr, daß es sich um ein Mißverständnis handeln müsse. Ich sollte ablehnen. Das war alles.«
    Billy T. ließ Jenny herumkrabbeln, wie sie wollte, schloß die Augen und dachte, daß er nach dem Telefonat wohl die ganze Wohnung würde putzen müssen.
    »Ich glaube, ich verstehe das noch nicht ganz«, sagte er. »Schön, daß Sie anrufen, natürlich, aber was Sie da erzählen, sagt mir im Grunde nicht mehr, als wir ohnehin schon wissen. Ziegler war ein verdammter egoistischer Arsch. Pardon my French.«
    »Schon möglich. Dazu kann ich mich nicht äußern.«
    »Aber …«
    »Ich kann nur sagen, daß es bei solchen Anfragen fast immer um Verwandte geht. Um nahe Verwandte. Da Brede Ziegler keine Geschwister hatte und mit seiner Mutter doch weiterhin in Kontakt stand, könnte es sein …«
    »Jenny!«
    Die Lakritzstange ließ sich auch als Buntstift verwenden. Die Wohnzimmerwand war weiß. Er brüllte so laut, daß sie Angst bekam, und unter ihrem bloßen Hintern breitete sich langsam eine Pipilache aus.
    »Aber was bedeutet das alles denn nun?«
    »Als Ermittler kann ich hier nun wirklich nicht tätig werden. Meine … unqualifizierte Auffassung, könnten wir vielleicht sagen … geht dahin, daß Brede Ziegler möglicherweise ein Kind hat.«
    »Ein Kind?«
    »Ja. Ein Kind. Aber genau wissen kann ich das natürlich nicht.«
    »Danke«, sagte Billy T. endlich und stieß einen gedehnten Pfiff

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