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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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fort. »Wir könnten in die Oper gehen, uns die Thyssen-Sammlung anschauen, Picassos frühe Werke studieren, Mirós Geburtshaus besuchen, und es heißt, dass das Essen …«
    Dir ist schon klar, dass Mr. Thomas eine Schwäche für dich hat.
Dannys Worte fielen Beth wieder ein, und sie musste lächeln. »Das ist wirklich sehr nett, Mr. Thomas, aber ich glaube, es wäre vernünftiger, wenn ich hierbleibe und dafür sorge, dass alles glatt läuft, während Sie auf Reisen sind.«
    »Beth.« Mr. Thomas lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Danny ist seit über einem Jahr tot. Sie sind eine kluge, schöne Frau. Finden Sie nicht, dass Sie sich gelegentlich etwas gönnen sollten? Gott weiß, Sie haben es sich verdient.«
    »Das ist sehr mitfühlend von Ihnen, Mr. Thomas, aber ich bin noch nicht so weit …«
    »Ich verstehe«, sagte Mr. Thomas. »Natürlich verstehe ich das. Jedenfalls warte ich gern, bis Sie so weit sind. Was immer Danny an sich hatte, ich weiß noch nicht, wie hoch die Prämie ist, um sich dagegen zu versichern.«
    Beth musste lachen. »Danny war wie Oper, Kunstgalerien und die besten Weine – alles in einem. Und nicht einmal dann hätte man ganz erfasst, was Danny Cartwright an sich hatte.«
    »Tja, ich habe nicht die Absicht aufzugeben«, erklärte Mr. Thomas. »Vielleicht kann ich Sie nächstes Jahr überreden, wenn die Jahreskonferenz in Rom stattfindet und ich der Präsident bin.«
    »Caravaggio«, seufzte Beth.
    »Caravaggio?«, wiederholte Thomas verständnislos.
    »Danny und ich hatten geplant, unsere Flitterwochen in St. Tropez zu verbringen – das heißt, bis sein Zellengenosse Nick Moncrieff ihm Caravaggio vorstellte. Mit das Letzte, was Danny mir vor seinem Tod versprach« – Beth brachte es nicht über sich, das Wort Selbstmord auszusprechen –, »war, dass er mich nach Rom bringen würde, damit ich Signor Caravaggio ebenfalls kennenlernen könnte.«
    »Ich habe keine Chance, oder?«, fragte Thomas.
    Beth antwortete nicht.
     
    Danny und Mr. Munro trafen später am Abend in Genf ein. Nachdem sie den Zoll hinter sich hatten, machte sich Danny auf die Suche nach einem Taxi. Die kurze Fahrt in die Stadt endete, als der Taxifahrer vor dem Hôtel Les Armeurs hielt, das nahe der Kathedrale in der Altstadt lag – seine persönliche Empfehlung.
    Munro hatte de Coubertin angerufen, bevor sie sein Büro verlassen hatten. Der Vorstandsvorsitzende hatte sich bereiterklärt, sie am folgenden Morgen um zehn Uhr zu empfangen. Danny hatte allmählich das Gefühl, dass der alte Mann die Situation genoss.
    Beim Abendessen führte Mr. Munro ihn durch eine Reihe von Dokumenten, die sie für ihr Treffen am nächsten Morgen benötigen würden.
    »Fehlt noch etwas?«, fragte Danny.
    »Nein, nichts«, sagte Munro. »Vorausgesetzt natürlich, Sie haben den Schlüssel mitgebracht.«
     
    Hugo nahm den Hörer vom Telefon auf dem Nachttisch ab.
    »Er ist mit dem ersten Zug nach Edinburgh gefahren und dann nach Dunbroath weitergereist«, sagte eine Stimme.
    »Zweifellos um Munro aufzusuchen.«
    »Sie haben sich um zehn Uhr in dessen Kanzlei getroffen.«
    »Ist er anschließend nach London zurückgekehrt?«
    »Nein, er und Munro, sind zum Flughafen gefahren und haben einen British-Airways-Flug genommen. Sie sollten vor einer Stunde in Genf gelandet sein.«
    »Haben Sie denselben Flieger genommen?«
    »Nein«, sagte die Stimme.
    »Warum nicht?«, verlangte Hugo zu wissen.
    »Ich hatte keinen Pass dabei.«
    Hugo legte den Hörer auf und sah zu seiner Frau, die bereits tief und fest schlief. Er beschloss, sie nicht aufzuwecken.

47
    Danny lag wach. Er grübelte über die heikle Lage, in der er sich befand. Nicht nur, dass er seine Feinde noch lange nicht besiegt hatte, er hatte sich auch neue Feinde geschaffen, die es darauf abgesehen hatten, ihn in die Knie zu zwingen.
    Danny stand früh auf, duschte und zog sich an und begab sich ins Frühstückszimmer. Munro saß bereits an einem Ecktisch, einen Stapel Dokumente neben sich. Sie verbrachten die nächsten vierzig Minuten damit, dass Munro alle Fragen durchging, die de Coubertin seiner Meinung nach stellen würde. Danny hörte abrupt auf, seinem Anwalt zuzuhören, als ein weiterer Gast den Raum betrat und direkt zu dem Fenstertisch mit Blick auf die Kathedrale ging. Noch ein Platz, von dem er offenbar ausging, dass er allein für ihn reserviert war.
    »Sollte de Coubertin Ihnen diese Frage stellen, Sir Nicholas, wie würden Sie darauf antworten?«,

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