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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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fragte Munro.
    »Ich glaube, der führende Briefmarkensammler der Welt hat sich soeben zum Frühstück zu uns gesellt.«
    »Ihr Freund Gene Hunsacker?«
    »Kein Geringerer. Das kann doch kein Zufall sein, dass er zur selben Zeit wie wir in Genf ist.«
    »Sicher nicht«, meinte Munro. »Er wird wissen, dass sich Ihr Onkel ebenfalls in Genf befindet.«
    »Was soll ich jetzt tun?«, fragte Danny.
    »Im Moment gar nichts«, riet Munro. »Hunsacker wird Sie beide wie ein Geier umkreisen, bis er weiß, wer von Ihnen als legitimer Erbe der Sammlung anerkannt wurde. Erst dann stößt er zu.«
    »Für einen Geier ist er ein wenig übergewichtig«, meinte Danny, »aber ich weiß, was Sie meinen. Was soll ich ihm sagen, wenn er Fragen stellt?«
    »Sie sagen nichts, bis wir unser Treffen mit de Coubertin hatten.«
    »Aber Hunsacker schien bei unserem letzten Treffen hilfreich und freundlich, und es war offensichtlich, dass ihm nichts an Hugo liegt und er lieber mit mir in Verhandlungen treten würde.«
    »Lassen Sie sich nicht täuschen. Hunsacker wird mit jedem verhandeln, den de Coubertin für den rechtmäßigen Erben der Sammlung Ihres Großvaters hält. Wahrscheinlich hat er Ihrem Onkel bereits ein Angebot unterbreitet.« Munro stand auf und verließ den Frühstücksraum, ohne auch nur einen Blick in Hunsackers Richtung zu werfen. Danny folgte ihm in die Lobby.
    »Wie lange brauchen wir mit dem Taxi zur Banque de Coubertin?«, erkundigte sich Munro bei der Concierge.
    »Drei, vielleicht vier Minuten, kommt auf den Verkehr an«, lautete die Antwort.
    »Und wenn wir zu Fuß gehen?«
    »Drei Minuten.«
     
    Der Zimmerkellner klopfte leise an die Tür. »Room Service«, rief er, bevor er eintrat. Er stellte den Frühstückstisch in der Mitte des Raumes auf und legte den
Telegraph
neben einen der Teller, die einzige Zeitung, die Margaret Moncrieff las, wenn der
Scotsman
nicht zur Verfügung stand. Hugo unterschrieb für das Frühstück, während Margaret sich setzte und ihnen beiden Kaffee einschenkte.
    »Glaubst du, wir schaffen es, altes Mädchen? Auch ohne den Schlüssel?«, fragte Hugo.
    »Wenn sie das Testament für echt halten, haben sie keine andere Wahl«, sagte Margaret. »Außer sie bevorzugen eine langwierige gerichtliche Auseinandersetzung. Und da Anonymität das Mantra jedes Schweizer Bankiers ist, werden sie das um jeden Preis zu vermeiden suchen.«
    »An dem Testament werden sie nichts beanstanden können«, meinte Hugo.
    »Dann werden wir die Sammlung deines Vaters heute Abend in unserem Besitz haben, woraufhin du nur noch einen Preis mit Hunsacker aushandeln musst. Er hat dir 40 Millionen Dollar geboten, als er an der Beerdigung deines Vaters in Schottland teilnahm. Ich bin sicher, er geht bis auf fünfzig. Ich habe Galbraith bereits angewiesen, einen entsprechenden Vertrag aufzusetzen«, sagte Margaret.
    »Für den, der die Sammlung für sich gewinnen kann«, meinte Hugo. »Mittlerweile wird Nick herausgefunden haben, dass wir hier sind.«
    »Er kann gar nichts dagegen tun«, sagte Margaret. »Nicht, solange er in England festsitzt.«
    »Was sollte ihn daran hindern, ins nächstbeste Flugzeug zu steigen? Ich wäre nicht überrascht, wenn er bereits hier wäre«, fügte Hugo hinzu. Er wollte nicht zugeben, dass er über Nicks Anwesenheit in Genf bereits Bescheid wusste.
    »Du hast offenbar vergessen, Hugo, dass er nicht in Ausland reisen darf, solange er auf Bewährung ist.«
    »Wenn ich er wäre, würde ich dieses Risiko eingehen«, sagte Hugo. »Für fünfzig Millionen Dollar.«
    »Du vielleicht«, meinte Margaret. »Aber Nick würde sich niemals einer Anweisung widersetzen. Und selbst wenn doch, genügt ein Anruf, um de Coubertin zu der Entscheidung zu verhelfen, mit welchem Teil der Familie Moncrieff er Geschäfte tätigen möchte – mit demjenigen, der droht, ihn vor Gericht zu zerren, oder mit demjenigen, der weitere vier Jahre hinter Gittern verbringen wird.«
     
    Obwohl Danny und Fraser Munro einige Minuten zu früh in der Bank eintrafen, wartete die Sekretärin des Vorstandsvorsitzenden bereits in der Lobby auf sie, um sie zum Konferenzraum zu begleiten. Als sie saßen, bot sie ihnen eine Tasse englischen Tee an.
    »Ich möchte nichts von Ihrem
englischen
Tee, danke«, sagte Mr. Munro und lächelte sie freundlich an. Danny fragte sich, ob sie den Schotten mit seinem Dialekt verstanden hatte, ganz zu schweigen von seinem ganz eigenen schottischen Humor.
    »Zwei Tassen Kaffee, bitte«, sagte Danny.
    Sie

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