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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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jemals vor Gericht über die Gültigkeit eines Testaments befunden haben?«
    »Ja, Sir. Siebzehnmal.«
    »Können Sie dem Gericht mitteilen, Herr Professor, in wie vielen Fällen das Urteil gemäß Ihren Erkenntnissen gefällt wurde?«
    »Ich möchte keine Sekunde lang behaupten, dass die Urteile in jenen Fällen ausschließlich auf meine Aussagen zurückzuführen sind.«
    »Schön formuliert«, meinte der Richter mit einem humorlosen Lächeln. »Die Frage lautet jedoch, Professor Fleming, wie viele der siebzehn Urteile auf Ihrer Expertenaussage beruhten?«
    »Sechzehn, Sir«, erwiderte der Professor.
    »Bitten fahren Sie fort, Mr. Galbraith«, bat der Richter.
    »Herr Professor, hatten Sie die Gelegenheit, das Testament des verstorbenen Sir Alexander Moncrieff zu untersuchen, bei dem es in diesem Fall geht?«
    »Ich habe beide Testamente untersucht.«
    »Darf ich Ihnen einige Fragen zum zweiten Testament stellen?«
    Der Professor nickte.
    »Ist das Papier, auf dem das Testament geschrieben wurde, von der Art, die zu der fraglichen Zeit zur Verfügung stand?«
    »Um welche Zeit handelt es sich genau, Mr. Galbraith?«, warf der Richter ein.
    »November 2001, Euer Lordschaft.«
    »Ja, das ist der Fall«, erwiderte Professor Fleming. »Angesichts der wissenschaftlichen Beweise glaube ich, dass das Papier dasselbe Alter hat wie das Papier, das bei dem ersten Testament aus dem Jahr 1995 Verwendung fand.«
    Der Richter hob eine Augenbraue, unterbrach aber nicht.
    »War das rote Band, das am zweiten Testament befestigt war, ebenfalls aus demselben Jahr?«, fragte Galbraith.
    »Ja. Ich habe mehrere Tests an beiden Bändern durchgeführt, und es stellte sich heraus, dass beide zur selben Zeit hergestellt worden waren.«
    »Konnten Sie, Herr Professor, zu einer Schlussfolgerung bezüglich der Unterschrift von Sir Alexander gelangen, wie sie auf beiden Testamenten erscheint?«
    »Bevor ich diese Frage beantworte, Mr. Galbraith, muss ich verdeutlichen, dass ich kein Handschriftenexperte bin. Aber ich kann Ihnen versichern, dass die schwarze Tinte, die für beide Unterschriften verwendet wurde, irgendwann weit vor 1990 produziert worden ist.«
    »Wollen Sie dem Gericht damit sagen, dass Sie Tinte innerhalb eines Jahres ihrer Herstellung zuordnen können?«, erkundigte sich der Richter.
    »Manchmal innerhalb eines Monats«, antwortete Professor Fleming. »Ich möchte sogar behaupten, dass die Tinte, die für die Unterschriften verwendet wurde, aus einem Tintenfass der Firma Waterman aus dem Jahr 1985 stammt.«
    »Wenden wir uns jetzt der Schreibmaschine zu, die bei dem zweiten Testament zum Einsatz kam«, sagte Mr. Galbraith. »Um welche Marke handelt es sich und wann gelangte sie auf den Markt?«
    »Es handelt sich um eine Remington Envoy II , die 1965 auf den Markt kam.«
    »Nur zur Sicherheit«, fügte Mr. Galbraith hinzu. »Das Papier, die Tinte, das Band und die Schreibmaschine stammen alle aus der Zeit vor November 2001?«
    »Fraglos, meiner Einschätzung nach«, erklärte Professor Fleming.
    »Danke, Herr Professor. Wenn Sie bitte hier warten wollen. Ich glaube, Mr. Munro hat noch einige Fragen an Sie.«
    Munro erhob sich langsam von seinem Platz. »Ich habe keine Fragen an den Zeugen, Euer Lordschaft.«
    Der Richter reagierte darauf nicht, was man jedoch nicht von Mr. Galbraith sagen konnte, der seinen Kollegen ungläubig anstarrte. Hugo Moncrieff bat seine Frau, ihm die Bedeutung von Munros Worten zu erklären, während Danny starr geradeaus schaute und keinerlei Gefühle zeigte, wie es Mr. Munro ihm aufgetragen hatte.
    »Möchten Sie noch einen anderen Zeugen aufrufen, Mr. Galbraith?«, erkundigte sich der Richter.
    »Nein, Euer Lordschaft. Ich gehe davon aus, dass die Weigerung meines geschätzten Kollegen, Professor Fleming ins Kreuzverhör zu nehmen, darauf hinweist, dass er dessen Erkenntnisse akzeptiert.« Galbraith hielt kurz inne. »Fraglos.«
    Munro blieb auf dem Boden, in jedem Sinne des Wortes.
    »Mr. Munro, möchten Sie ein Statement abgeben?«, fragte der Richter.
    »Ein kurzes, wenn es Euer Lordschaft beliebt«, sagte Mr. Munro. »Professor Fleming hat bestätigt, dass das erste Testament von Sir Alexander, das zu Gunsten meines Mandanten ausgestellt wurde, unanfechtbar authentisch ist. Wir akzeptieren diese Aussage. Wie Sie zu Beginn dieser Anhörung sagten, Euer Lordschaft, ist die einzig relevante Frage die nach der Gültigkeit des zweiten Testaments, das …«
    »Euer Lordschaft!« Galbraith sprang von

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