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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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und sich in den Verkehr in Richtung Hyde Park Corner einfädelte.
    »Wie meinst du das?« Danny fürchtete das Schlimmste.
    Big Al reichte Danny die Zeitung. Danny starrte auf die Schlagzeile:
Königliche Begnadigung für Cartwright?
    Er überflog den Artikel, dann las er ihn ein zweites Mal in aller Ruhe.
    »Ich weiß nicht, was du tun willst, Boss, wenn man Sir Nicholas Moncrieff auffordert, vor Gericht zu erscheinen und als Zeuge der Verteidigung für Danny Cartwright auszusagen.«
    »Wenn alles nach Plan läuft«, sagte Danny und betrachtete das Foto von Beth, die inmitten Hunderter von Bürgerrechtlern aus Bow stand, »werde nicht
ich
der Beklagte sein.«

67
    Craig hatte vier Pizzen kommen lassen. Dieses Mal gab es keine Kellnerinnen, die den Musketieren gekühlten Wein servierten.
    Seit er das Büro des Lordkanzlers verlassen hatte, hatte er jeden freien Moment damit zugebracht, alles über Sir Nicholas Moncrieff in Erfahrung zu bringen. Es war ihm bestätigt worden, dass Moncrieff eine Zelle mit Danny Cartwright und Albert Crann geteilt hatte, als die drei in Belmarsh einsaßen. Er hatte auch herausgefunden, dass Moncrieff wenige Wochen nach Cartwrights Tod entlassen worden war.
    Was Craig sich noch nicht zusammenreimen konnte, war, warum jemand bereit sein sollte, seine gesamte Existenz darauf zu verwenden, drei Männer, die er gar nicht kannte, aufzuspüren und zu versuchen, sie zu zerstören, wie Moncrieff es getan hatte. Außer …
    Als Craig ein Foto von Moncrieff neben ein Foto von Cartwright legte, dämmerte ihm die Möglichkeit zuerst. Es brauchte nicht lange, um einen Plan zu entwickeln, wie er herausfinden konnte, ob diese Möglichkeit tatsächlich Realität sein könnte.
    Es klopfte an der Tür. Craig öffnete und sah sich der eingefallenen Gestalt von Gerald Payne gegenüber, der sich an eine Flasche billigen Wein klammerte. Die Selbstsicherheit, die er bei ihrer letzten Begegnung an den Tag gelegt hatte, war verschwunden.
    »Kommt Larry auch?«, fragte Gerald ohne Händeschütteln.
    »Ich erwarte ihn jede Minute.« Craig führte seinen alten Freund ins Wohnzimmer. »Wo hast du dich eigentlich versteckt?«
    »Ich bleibe bei meiner Mutter in Sussex, bis die Sache ausgestanden ist.« Payne ließ sich in einen bequemen Sessel sinken.
    »Probleme mit dem Wahlkreis?«, fragte Craig und goss ihm ein Glas Wein ein.
    »Es könnte schlimmer sein«, meinte Payne. »Die Liberalen verbreiten natürlich Gerüchte, aber glücklicherweise machen sie das so oft, dass keiner mehr darauf achtet. Als der Chefredakteur der Lokalzeitung anrief, habe ich ihm gesagt, dass ich als Partner von Baker, Tremlett und Smythe zurückgetreten sei, weil ich vor den anstehenden Wahlen mehr Zeit für die Wahlkreisarbeit haben wollte. Er schrieb am nächsten Tag tatsächlich einen positiven Leitartikel.«
    »Ich bin sicher, du wirst es überleben«, erklärte Craig. »Offen gesagt mache ich mir um Larry größere Sorgen. Er hat die Rolle in
Holby City
nicht bekommen und erzählt jedem, dass du ihm die Erklärung der Ministerin genau in dem Moment als Textnachricht geschickt hättest, als seine Probeaufnahmen begannen.«
    »Das stimmt aber nicht«, erklärte Payne. »Ich war dermaßen geschockt, dass ich mich mit niemandem in Verbindung gesetzt habe. Nicht einmal mit dir.«
    »Jemand hat es aber getan«, erwiderte Craig. »Und mir wird gerade klar, dass es – wenn du es nicht warst, der Larry und mir gesimst hat – jemand sein muss, der von Larrys Probeaufnahmen und von meinem Termin beim Lordkanzler wusste.«
    »Dieselbe Person, die zu der Zeit Zugang zu meinem Handy hatte.«
    »Der allgegenwärtige Sir Nicholas Moncrieff.«
    »Dieser Mistkerl. Den bring’ ich um!«, rief Payne, ohne wirklich zu denken, was er sagte.
    »Das hätten wir gleich damals machen sollen, als wir die Chance dazu hatten«, erklärte Craig.
    »Wie meinst du das?«
    »Das sage ich dir gleich«, erwiderte Craig, als es an der Tür klingelte. »Das muss Larry sein.«
    Während Craig zur Tür ging, dachte Payne über die Textnachrichten nach, die Moncrieff offenbar an Larry und Spencer geschickt hatte, während er selbst auf der Toilette des Unterhauses unpässlich war. Er verstand aber immer noch nicht, warum Moncrieff das getan haben sollte, als die beiden anderen ins Wohnzimmer traten. Payne konnte die Veränderung, die sich mit Larry in so kurzer Zeit vollzogen hatte, kaum glauben. Er trug ausgewaschene Jeans und ein zerknittertes Hemd. Offenbar hatte

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