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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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fragte Payne.
    »Sehr beeindruckend. Dasselbe Aussehen, dieselbe Stimme, sogar dieselben Manierismen, aber ich war immer noch nicht überzeugt. Also streckte ich meine Fühler aus. In Loretto war Nick der Kapitän der Kricketmannschaft und ein verdammt guter Werfer. Dieser Mann wusste das, aber als ich zu ihm sagte, ich sei der Typ mit dem Fanghandschuh gewesen, zuckte er nicht einmal mit der Wimper. Das war sein erster Fehler. Ich habe an der Schule nie Kricket gespielt. Habe das Spiel gehasst. Ich war im Rugby-Team, als Stürmer – was ja keine Überraschung ist. Ich zog dann los, fragte mich aber, ob er es womöglich einfach vergessen haben könnte, also ging ich wieder zurück und teilte ihm die traurige Nachricht mit, dass Squiffy Humphries gestorben ist und dass die ganze Stadt zur Beerdigung gekommen wäre. Toller Trainer, sagte der Mann. Das war sein zweiter Fehler. Squiffy Humphries war unsere Hausmutter. Sie regierte uns Jungs mit eiserner Faust, sogar ich hatte Angst vor ihr. Es ist einfach unmöglich, dass er Squiffy vergessen haben kann. Ich weiß nicht, wer der Mann im Dorchester ist, aber eins ist ganz sicher, es ist nicht Nicholas Moncrieff.«
    »Wer zur Hölle ist er dann?«, rief Payne.
    »Ich weiß genau, wer er ist«, sagte Craig. »Und beweisen kann ich es auch.«
     
    Danny hatte alle drei Ordner auf den neuesten Stand gebracht. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass er Payne schwer getroffen und auch Davenport in die Knie gezwungen hatte, aber Spencer Craig hatte kaum eine Delle abbekommen, abgesehen davon, dass sich seine Ernennung zum Staatsanwalt etwas verzögern würde. Und nun, da seine Deckung flöten war, würde allen drei Männern klarsein, wer für ihren Niedergang verantwortlich war.
    Obwohl Danny anonym geblieben war, hatte er seine Gegner einen nach dem anderen herauspicken und sogar den Ring auswählen können, in dem der Kampf stattfinden sollte. Aber diesen Vorteil genoss er nicht länger. Jetzt wussten sie nur zu gut um seine Machenschaften, und zum ersten Mal wurde er verwundbar. Sie würden sich rächen wollen, und er musste nicht daran erinnert werden, was geschehen war, als sie das letzte Mal als Team zusammengearbeitet hatten.
    Danny hatte gehofft, sie alle drei zu besiegen, bevor sie herausfanden, mit wem sie es zu tun hatten. Jetzt konnte er nur noch hoffen, sie vor Gericht bloßzustellen. Aber dafür musste er offenlegen, dass Nick damals in der Dusche in Belmarsh getötet worden war, nicht er, und wenn er dieses Risiko wirklich eingehen wollte, dann musste sein Timing perfekt sein.
    Davenport hatte sein Haus und seine Kunstsammlung verloren und war aus
Holby City
wieder herausgeschrieben worden, noch bevor er seine Probeaufnahmen abgeschlossen hatte. Er war bei seiner Schwester im Cheyne Walk eingezogen, was Danny zum ersten Mal Schuldgefühle verursachte. Er fragte sich, wie Sarah reagieren würde, wenn sie die Wahrheit herausfand.
    Payne stand kurz vor dem Bankrott, aber Hall hatte erzählt, dass seine Mutter ihm unter die Arme gegriffen habe und dass er bei der nächsten Wahl immer noch davon ausgehen durfte, als Abgeordneter für den Kreis Sussex Central ins Parlament einzuziehen.
    Craig hatte im Vergleich zu seinen Freunden so gut wie nichts verloren und zeigte eindeutig keinerlei Bedauern. Danny zweifelte keine Sekunde daran, welcher der Musketiere den Gegenschlag anführen würde.
    Danny stellte die drei Ordner wieder in das Regal. Er hatte seinen nächsten Schritt bereits geplant und war zuversichtlich, dass alle drei Männer letztlich im Gefängnis landen würden. Er würde vor den Obersten Richtern aussagen, wie es Mr. Redmayne von ihm erbeten hatte, und er würde den neuen Beweis vorlegen, der nötig war, um Craig als Mörder zu entlarven, Payne als seinen Komplizen und Davenport als jemanden, der einen Meineid abgelegt hatte, wodurch ein unschuldiger Mann für ein Verbrechen, das er nicht begangen hatte, ins Gefängnis geschickt worden war.

68
    Beth tauchte aus der Dunkelheit der U-Bahn-Station Knightsbridge auf. Es war ein schöner, sonniger Nachmittag, auf den Gehwegen wimmelte es vor Schaufensterbummlern und Anwohnern, die ihr Sonntagsessen abspazierten.
    Alex Redmayne hätte in den vergangenen Wochen gar nicht netter oder hilfsbereiter sein können, und als sie ihn vor weniger als einer Stunde verlassen hatte, war sie voller Zuversicht gewesen. Diese Zuversicht verblasste allmählich. Während sie in Richtung von The Boltons ging, versuchte sie

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