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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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der auf der anderen Straßenseite in einem Auto saß, schoss unaufhörlich Fotos.
     
    »Mr. Moncrieff?«
    »Wer spricht da?«
    »Ich heiße Spencer Craig. Ich bin Anwalt und habe Ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten.«
    »Und wie sieht dieser Vorschlag aus, Mr. Craig?«
    »Wenn ich in der Lage wäre, Ihnen Ihr Vermögen zurückzugeben, Ihr rechtmäßiges Vermögen, was wäre Ihnen das wert?«
    »Nennen Sie mir Ihren Preis.«
    »25 Prozent.«
    »Das ist ein wenig hoch.«
    »Ich kann Ihnen das Anwesen in Schottland zurückgeben, den derzeitigen Bewohner Ihres Hauses in The Boltons vertreiben, Ihnen die gesamte Summe sichern, die für die Briefmarkensammlung Ihres Großvaters bezahlt wurde, ganz zu schweigen von den luxuriösen Wohnungen in London, von denen Sie meiner Ansicht nach noch gar nichts wissen, und Ihnen Ihre Konten in Genf und London wiedergeben. Nein, ich halte den Preis nicht für hoch, Mr. Moncrieff. Eigentlich ist es ein sehr vernünftiger Preis, wenn die Alternative dazu einhundert Prozent von nichts lautet.«
    »Wie wollen Sie das bewerkstelligen?«
    »Sobald Sie einen Vertrag unterschrieben haben, Mr. Moncrieff, wird Ihnen das Vermögen Ihres Vaters wieder zuteil werden.«
    »Und es gibt keine Gebühren oder indirekte Kosten?«, fragte Hugo Moncrieff misstrauisch.
    »Keine Gebühren, keine indirekten Kosten«, versprach Craig. »Im Gegenteil, ich habe noch eine kleine Dreingabe für Sie, die meiner Überzeugung nach auch Mrs. Moncrieff erfreuen wird.«
    »Als da wäre?«
    »Unterschreiben Sie meinen Vertrag, dann ist sie nächste Woche um diese Zeit Lady Moncrieff.«

69
    Big Al setzte Danny vor der Universität ab. Beth gab ihm einen Kuss, dann sprang er aus dem Wagen und rannte die Stufen zum Eingang hoch.
    All seine Pläne waren mit einem einzigen Kuss über den Haufen geworfen, gefolgt von einer Nacht ohne Schlaf. Als die Sonne am folgenden Morgen aufging, wusste Danny, dass er nicht länger ein Leben führen konnte, zu dem Beth nicht gehörte, selbst wenn das bedeutete, das Land zu verlassen und im Ausland zu leben.
     
    Craig schlüpfte aus dem Gerichtssaal, während die Geschworenen über ihr Urteil nachdachten. Auf den Stufen von Old Bailey rief er Payne auf dem Handy an.
    »Wo sind sie jetzt?«, fragte er.
    »Moncrieff wurde an der London University abgesetzt. Er studiert dort Wirtschaftswissenschaften.«
    »Moncrieff hat doch schon einen Abschluss in Englisch.«
    »Stimmt, aber vergiss nicht, als Cartwright in Belmarsh saß, hat er seine A-Level-Prüfungen in Mathematik und Wirtschaftswissenschaften nachgeholt.«
    »Noch ein Fehler, von dem er dachte, niemand würde ihn bemerken«, sagte Craig. »Wo hat der Fahrer die Frau hingebracht, nachdem sie Cartwright abgesetzt haben?«
    »Sie sind in Richtung East End gefahren und …«
    »Bacon Road 27 in Bow«, sagte Craig.
    »Woher weißt du das?«
    »Da wohnt Beth Wilson, die Freundin von Cartwright – sie war bei ihm in jener Nacht, erinnerst du dich nicht?«
    »Wie könnte ich das vergessen«, fauchte Payne.
    »Hast du ein Foto von ihr machen können?« Craig ignorierte den kleinen Ausbruch.
    »Mehrere.«
    »Gut. Aber ich benötige unbedingt ein Foto von Cartwrights linkem Bein, direkt über dem Knie. Erst dann kann ich Detective Sergeant Fuller einen Besuch abstatten.« Craig sah auf seine Uhr. »Ich muss jetzt zurück ins Gericht. Die Geschworenen werden nicht mehr lange brauchen, um meinen Mandanten schuldig zu sprechen. Wo bist du gerade?«
    »Vor dem Haus in der Bacon Road 27.«
    »Lass dich ja nicht erwischen!«, riet Craig. »Die Frau würde dich auf hundert Schritt Entfernung erkennen. Ich rufe dich an, sobald die Verhandlung vorüber ist.«
     
    In der Mittagspause beschloss Danny, einen Spaziergang zu machen und ein Sandwich zu essen, bevor er Professor Moris Vorlesung beiwohnte. Er versuchte, sich an die sechs Theorien von Adam Smith zu erinnern, falls der Professor mit dem Finger ausgerechnet auf ihn zeigen sollte. Dabei übersah er den Mann, der auf der anderen Straßenseite saß, einen Fotoapparat neben sich auf der Bank.
     
    Nur wenige Augenblicke nach dem Ende der Verhandlung rief Craig Payne auf dem Handy an.
    »Sie hat das Haus über eine Stunde nicht verlassen, und als sie dann rauskam, hatte sie einen großen Koffer dabei.«
    »Wohin ist sie gegangen?«, wollte Craig wissen.
    »Sie fuhr in ihr Büro in der Mason Street.«
    »Hat sie den Koffer mit ins Büro genommen?«
    »Nein, sie hat ihn im Kofferraum ihres Wagens

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