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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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ersten Sonntag des Monats in Belmarsh besucht.
    Der Richter zeigte sich nicht ganz so entgegenkommend, als es um die Rolle ging, die Big Al bei dieser Verschwörung gespielt hatte. Alex hatte in seiner Eröffnungsrede darauf hingewiesen, dass sein Mandant Albert Crann keinerlei finanziellen Nutzen aus dem Moncrieff-Vermögen gezogen hatte, abgesehen von seinem Gehalt als Dannys Chauffeur und einem möblierten Zimmer im obersten Stock des Hauses in The Boltons. Arnold Pearson, der als Staatsanwalt die Krone vertrat, ließ daraufhin eine Bombe hochgehen, die Alex nicht hatte kommen sehen.
    »Könnte uns Mr. Crann erklären, wie die Summe von 10 000 Pfund auf sein Privatkonto gelangte, nur wenige Tage nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis?«
    Big Al hatte keine Erklärung dafür, und selbst wenn er sie hätte, würde er Pearson nicht sagen, woher das Geld stammte.
    Die Geschworenen waren nicht beeindruckt.
    Der Richter schickte Big Al für weitere fünf Jahre nach Belmarsh – den Rest seiner ursprünglichen Strafe. Danny sorgte dafür, dass er sich während seiner Haftzeit vorbildlich verhielt. Glänzende Berichte des leitenden Gefängnisbeamten Ray Pacoe, die vom Direktor bestätigt wurden, gaben Grund zu der Hoffnung, dass Big Al in weniger als einem Jahr auf Bewährung freigelassen werden konnte. Danny würde ihn vermissen, aber er wusste, wenn er das Big Al gegenüber auch andeuten würde, bekäme er von ihm so viel Ärger, dass Big Al in Belmarsh bleiben müsste, bis Danny ebenfalls endlich frei käme.
    Beth hatte Danny an einem ihrer Sonntagsbesuche eine gute Neuigkeit zu verkünden.
    »Ich bin schwanger.«
    »Mein Gott, wir hatten doch nur vier Nächte zusammen.« Danny nahm sie in den Arm.
    »Ich glaube nicht, dass es daran lag, wie oft wir uns geliebt haben«, meinte Beth, bevor sie hinzufügte: »Hoffentlich wird es ein Bruder für Christy.«
    »Falls ja, nennen wir ihn Bernie.«
    »Nein«, sagte Beth, »wir nennen ihn …« Die Hupe, die das Ende der Besuchszeit verkündete, übertönte ihre Worte.
     
    »Darf ich Ihnen eine Frage stellen?«, erkundigte sich Danny bei Mr. Pascoe, der ihn in seine Zelle zurückbrachte.
    »Aber immer doch«, meinte Pascoe. »Was nicht heißt, dass ich sie auch beantworten werde.«
    »Sie haben es immer gewusst, oder?« Pascoe lächelte, sagte aber nichts. »Wie konnten Sie so sicher sein, dass ich nicht Nick war?«, fragte Danny, als sie zu seiner Zelle kamen.
    Pascoe drehte den Schlüssel im Schloss und öffnete die schwere Tür. Danny ging hinein, weil er annahm, dass er keine Antwort bekommen würde, aber dann nickte Pascoe in Richtung des Fotos von Beth, das Danny mit Klebestreifen an der Wand befestigt hatte.
    »O mein Gott.« Danny schüttelte den Kopf. »Ich hab’s nie von der Wand genommen.«
    Pascoe lächelte, trat zurück in den Flur und warf die Zellentür zu.
     
    Danny sah zur Besucherempore hoch, um nach Beth Ausschau zu halten. Sie war jetzt beinahe im siebten Monat und sah ihn von der Galerie mit demselben Lächeln an, an das er sich so gut aus ihrer gemeinsamen Zeit auf dem Spielplatz der Clement-Attlee-Gesamtschule erinnerte und von dem er wusste, dass es bis zum Ende seiner Tage für ihn da sein würde, egal, welche Haftstrafe der Richter über ihn verhängte.
    Die Mütter von Danny und Beth saßen neben ihr als ständige Beschützerinnen. Auch viele Freunde von Danny und Unterstützer aus dem East End, die bis ins Grab hinein Dannys Unschuld verkünden würden, hatten auf der Galerie Platz genommen. Danny entdeckte Professor Amirkhan Mori, ein Freund auch in schlechten Zeiten. Dann wanderte sein Blick zum Ende der Reihe und zu jemandem, von dem er nicht geglaubt hätte, ihn jemals wiederzusehen. Sarah Davenport lehnte sich über die Brüstung und lächelte zu ihm hinunter.
    Alex und sein Vater waren immer noch im Gespräch vertieft. Die
Times
hatte Vater und Sohn, die gemeinsam die Verteidigung übernommen hatten, eine ganze Seite gewidmet. Erst zum zweiten Mal in der Geschichte war ein Richter in der Rolle eines Prozessanwaltes nach Old Bailey zurückgekehrt, und es war sicher das erste Mal seit Menschengedenken, dass ein Vater als Assistent seines Sohnes die Verteidigung übernommen hatte.
    Danny und Alex hatten in den vergangenen sechs Monaten ihre Freundschaft erneuert, und Danny wusste, dass sie bis ans Ende ihrer Tage einander verbunden sein würden. Der Vater von Alex war aus demselben Holz geschnitzt wie Professor Mori – ein seltenes

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