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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Hartholz. Beide Männer waren voller Leidenschaft: Professor Mori auf der Suche nach Wissen, Sir Matthew auf der Suche nach Gerechtigkeit. Die Anwesenheit des alten Richters im Gerichtssaal ließ selbst altgediente Anwälte und zynische Journalisten diesen Fall mit anderen Augen betrachten, aber sie rätselten immer noch, was ihn davon überzeugt haben mochte, dass Danny Cartwright unschuldig sein könnte.
    Staatsanwalt Arnold Pearson und sein Assistent saßen am anderen Ende der Bank und gingen die Eröffnungsrede der Krone Zeile für Zeile durch, wobei sie gelegentlich kleine Änderungen und Ergänzungen vornahmen.
    Danny war auf den Ausbruch an Gift und Galle vorbereitet, der sich zweifellos über ihn ergießen würde, sobald Pearson sich von seinem Platz erhob und dem Gericht mitteilte, dass der Angeklagte nicht nur ein bösartiger und gefährlicher Krimineller war, sondern dass es auch nur einen einzigen Ort gab, an den ihn die Geschorenen für den Rest seines Lebens schicken sollten.
    Alex Redmayne hatte Danny mitgeteilt, dass er nur drei Zeugen erwartete: Chefinspektor Fuller, Sir Hugo Moncrieff und Fraser Munro. Aber Alex und sein Vater planten, noch einen vierten Zeugen aufzurufen. Alex hatte Danny allerdings gewarnt: Welchem Richter auch immer der Fall zugewiesen würde, er würde auf jeden Fall versuchen, die Aussage dieses Zeugen zu verhindern.
    Es überraschte Sir Matthew nicht, dass Richter Hackett sowohl ihn als auch den Staatsanwalt vor Verhandlungsbeginn in sein Büro rief, um sie eindringlich aufzufordern, sich jedweden Hinweises auf die ursprüngliche Verhandlung zu enthalten. Das Urteil darüber war bereits von zwölf Geschworenen gefällt und später von drei Richtern des Berufungsgerichts bestätigt worden. Er betonte weiterhin, sollte eine der beiden Parteien versuchen, Bezug auf den Inhalt einer bestimmten Kassette zu nehmen oder die Namen Spencer Craig, mittlerweile angesehener Staatsanwalt, Gerald Payne, der ins Parlament gewählt worden war, oder des bekannten Schauspielers Lawrence Davenport erwähnen, müssten sie mit seinem geballten Zorn rechnen.
    Es war in Juristenkreisen kein Geheimnis, dass Richter Hackett und Sir Matthew Redmayne seit dreißig Jahren nicht mehr miteinander sprachen. Sir Matthew hatte zu viele Fälle gewonnen, als sie beide noch aufstrebende Junganwälte waren, als dass man daran zweifeln konnte, wer von beiden der bessere Advokat war. Die Presse hoffte, dass ihre Rivalität wieder aufflammen würde, sobald die Verhandlung begann.
    Die Geschworenen waren am Vortag ausgewählt worden und warteten nun darauf, in den Saal gerufen zu werden, damit sie sich die Beweislage anhören konnten, bevor sie ihr Urteil fällten im Fall der Krone gegen Daniel Arthur Cartwright.

73
    Richter Hackett sah sich im Gerichtssaal um wie ein Kricketspieler auf dem Spielfeld, wenn er prüft, ob die Feldmannschaft so aufgestellt war, dass sie ihn zum Ausscheiden bringen könnte. Sein Blick kam auf Sir Matthew Redmayne zum Ruhen, der auf den ersten Ball wartete. Keiner der anderen verursachte dem Richter auch nur leichtes Unbehagen, aber er wusste, dass er sich nicht würde entspannen können, solange Sir Matthew mitspielte.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit dem Werfer des Heimteams zu, Staatsanwalt Arnold Pearson.
    »Mr. Pearson, sind Sie bereit für Ihre Eröffnungsrede?«
    »Ja, Euer Lordschaft.« Pearson erhob sich bedächtig von seinem Platz. Er zupfte am Revers seines Talars und berührte sich an seiner uralten Perücke, dann legte er seine Akte auf das kleine Podest und las die erste Seite ab, als habe er sie noch nie zuvor gesehen.
    »Meine Damen und Herren Geschworenen«, fing er an und strahlte die zwölf Bürger an, die ausgewählt worden waren, in diesem Fall zu einem Urteil zu kommen. »Ich heiße Arnold Pearson und ich vertrete in diesem Fall die Krone. Mir assistiert David Simms. Die Verteidigung hat Alex Redmayne übernommen, ihm assistiert Sir Matthew Redmayne.« Alle Augen im Gerichtssaal wanderten zu dem alten Mann, der eingesunken auf seinem Platz auf der Anwaltsbank saß, scheinbar eingeschlafen.
    »Meine Damen und Herren Geschworenen«, fuhr Pearson fort. »Dem Angeklagten werden fünf Vergehen zur Last gelegt. Erstens ist der Angeklagte aus dem Gefängnis Belmarsh entflohen, einer Hochsicherheitseinrichtung im Südosten Londons, in der er wegen eines früheren Vergehens einsaß. Zweitens hat der Angeklagte ein Anwesen in Schottland, zu dem ein Gutshof mit 14 Zimmern sowie

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