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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Tod?«
    »Ja!«, brüllte Beth.
    »Wie passend«, meinte Pearson.
    »Und sobald Danny in den Zeugenstand tritt, wird er meine Aussage bestätigen.«
    »Nachdem Sie sich in den letzten sechs Monaten jeden Sonntag gesehen haben, Miss Wilson, zweifele ich nicht daran, dass er das tun wird«, meinte Pearson. »Keine weiteren Fragen, Euer Lordschaft.«

11
    »Was hattest du heute Morgen zum Frühstück?«, fragte Alex.
    »Bitte nicht diese olle Kamelle.« Sein Vater lehnte sich im Ledersessel zurück und lachte laut auf.
    »Was ist daran so komisch?«
    »Ich hätte dich warnen sollen. Pearson kennt nur zwei Eröffnungszüge, wenn er einen Zeugen der Verteidigung ins Kreuzverhör nimmt. Als junger Anwalt kam ihm der Gedanke, dass nur der Richter diese Fragen schon kennen würde, aber der ahnungslose Zeuge, ganz zu schweigen von den Geschworenen, wäre immer völlig überrumpelt.«
    »Wie lautet sein zweiter Eröffnungszug?«, wollte Alex wissen.
    »›Wie heißt die zweite Straße von links, wenn Sie morgens das Haus zur Arbeit verlassen?‹« Sein Vater lächelte, während Alex darüber nachdachte. »Nur wenige Zeugen können diese Frage korrekt beantworten, wie ich zu meinem Leidwesen erfahren habe.« Der alte Richter stellte seinen Whisky ab. »Vermutlich spaziert Pearson die Straßen rund um die Wohnung des Zeugen am Abend vor dem Kreuzverhör ab. Ich wette, in diesem Moment zieht er seine Runden im East End.«
    Alex sank tiefer in seinen Sessel. »Tja, du hast mich davor gewarnt, Pearson zu unterschätzen.«
    »Wirst du Cartwright in den Zeugenstand rufen?«
    »Natürlich«, sagte Alex. »Warum sollte ich nicht?«
    »Weil es das einzige Überraschungselement ist, das dir noch geblieben ist. Pearson wird den Rest der Woche darauf warten, dass Cartwright in den Zeugenstand tritt, aber wenn du deinen Fall morgen Vormittag ohne Vorwarnung schließt, dann hängt er in der Luft. Er wird annehmen, dass er Cartwright gegen Ende der Woche ins Kreuzverhör nehmen kann, vielleicht Anfang nächster Woche. Er wird nicht erwarten, dass er gleich morgen früh die Zusammenfassung seiner Anklage abgeben muss.«
    »Aber wenn Cartwright nicht aussagt, werden die Geschworenen doch sicher vom Schlimmsten ausgehen.«
    »Das Gesetz ist diesbezüglich eindeutig«, erwiderte sein Vater. »Der Richter wird den Geschworenen darlegen, dass es das Vorrecht des Angeklagten ist, zu entscheiden, ob er in den Zeugenstand treten will oder nicht, und dass die Geschworenen daraus keine Schlussfolgerungen ziehen dürfen.«
    »Sie tun es aber doch trotzdem.«
    »Mag sein, aber ein oder zwei Geschworene werden bemerkt haben, dass er den Artikel in der
Bethnal Green and Bow Gazette
nicht lesen konnte, und sie werden annehmen, dass du ihm geraten hättest, sich Pearson nicht zu stellen. Vor allem nicht, nachdem er seine Verlobte ausgequetscht hat.«
    »Cartwright ist mindestens so schlau wie Pearson«, sagte Alex. »Er hat nur keine so gute Ausbildung genossen.«
    »Du hast aber erwähnt, dass er leicht auf die Palme zu bringen ist.«
    »Nur, wenn jemand Beth angreift.«
    »Dann kannst du sicher sein, dass Pearson Beth angreifen wird, sobald Cartwright im Zeugenstand ist. Und das so lange, bis Cartwright ganz oben auf der Palme ist.«
    »Aber Cartwright ist nicht vorbestraft. Er hat jeden Tag gearbeitet, seit er die Schule verließ, und er will seine langjährige Freundin heiraten, die zufällig schwanger ist.«
    »Dann kennen wir also schon vier Themen, die Pearson bei seinem Kreuzverhör nicht anschneiden wird. Du kannst sicher sein, dass er Cartwright nach dem Vorfall auf dem Spielplatz befragen und dabei die Geschworenen unablässig daran erinnern wird, dass ein Messer im Spiel war und dass seine Freundin ihn geschickterweise gerettet hat.«
    »Tja, das ist aber auch mein einziges Problem …«, fing Alex an.
    »Das wird es nicht bleiben, das kann ich dir versichern«, unterbrach ihn sein Vater. »Jetzt, wo Pearson die Messerstecherei auf dem Spielplatz gegenüber Beth Wilson zur Sprache gebracht hat, kannst du mit Sicherheit davon ausgehen, dass er noch andere Überraschungen für Danny Cartwright auf Lager hat.«
    »Als da wären?«
    »Sag du es mir.« Bei diesen Worten seines Vaters runzelte Alex die Stirn. »Was macht dir Sorgen?«, verlangte der Richter zu wissen.
    »Pearson weiß, dass Beths Vater Cartwright seine Meinungsänderung bezüglich der Leitung der Werkstatt mitgeteilt hat.«
    »Und dass er den Job stattdessen seinem Sohn geben

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