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Das letzte Relikt

Das letzte Relikt

Titel: Das letzte Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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haben.«
    Carter wollte nicht den Eindruck erwecken, er sei übermäßig defensiv, und bedachte diese Erwiderung. Tatsächlich, da war etwas Wahres dran. Waren seine Entdeckungen in der Knochengrube ursprünglich nicht von den meisten seiner Kollegen außer Acht gelassen worden? Hatten er und andere nicht erbitterten Widerstand gegen den Gedanken erfahren, dass es sich bei den modernen Vögeln um die direkten Nachfahren der Dinosaurier handelte? Musste die Theorie der Geochronologie, der er selbst anhing, nicht immer noch einen schweren Kampf austragen, um akzeptiert zu werden? »Okay«, räumte er schließlich ein, »ich weiß, worauf Sie hinauswollen, und ich gebe zu, dass ich selbst einigen Widerstand gegen neue Ideen zu spüren bekommen habe.«
    Ezra schnaubte unbeeindruckt.
    »Aber jeder gute Wissenschaftler«, fuhr Carter fort, »gleichgültig, ob Astronom oder Paläontologe, will tatsächlich die Wahrheit herausfinden. Er will wissen, was der Beweis zeigt oder die empirisch gesammelten Daten enthüllen. Er hat kein Interesse daran, für die eine oder andere Theorie zu plädieren, ehe er sich angesehen hat, was er vor sich hat, und ein Muster oder eine Idee erkennt, die allem einen Sinn gibt.«
    »Aber das setzt voraus, dass er weiß, wohin er schauen muss, dass er weiß, welche Daten er sammeln muss und wie diese miteinander zu verknüpfen sind.«
    »Ja, sicher«, sagte Carter und fragte sich, wie man es sonst machen sollte. »Ein Wissenschaftler, der nicht weiß, welches Material für seine Arbeit relevant ist, wird niemals weit kommen.«
    »Und ich nehme an, dass Sie zum Beispiel glauben, Sie wüssten es? Sie glauben, dass Sie alles mit einbezogen haben, was für die Arbeit mit dem Fossil relevant sein könnte. Ist es nicht so?«
    Womit sie wieder beim Fossil wären. »Ja, das glaube ich.«
    »Sind Sie sich darüber im Klaren, dass eine Minute nach der Explosion in Ihrem Labor die Glocken in jeder Kirche in der Stadt zu läuten begonnen haben?«
    Carter erinnerte sich, davon im Radio gehört zu haben, als sie von Abbies und Bens Landhaus zurückgefahren waren. »Ja. Es war eine Art Halloweenstreich.«
    »Ein Streich, für den es bis jetzt noch keine Erklärung oder Lösung gibt.«
    »Und Sie glauben, dass das Glockengeläut etwas mit meiner Arbeit zu tun hat?«, sagte Carter ungläubig. »Wollen Sie etwa sagen, dass die Gewalt der Explosion eine Art … ja was, ausgelöst hat? Eine einheitliche Schwingung in den Kirchenglocken im ganzen Umkreis?«
    Unvermittelt beugte Ezra sich vor, wobei er den Teller mit den Ellenbogen zur Seite schob. »Sie haben keine Ahnung, wovon ich rede! Die Fakten springen Ihnen ins Auge, aber Sie wollen sie einfach nicht sehen!«
    Carter erinnerte sich an seinen Gedanken darüber, in einen Abgrund zu blicken. »Welche Fakten meinen Sie?«
    »Glauben Sie, diese beiden Ereignisse sind nichts als Zufall?«
    »Genau das denke ich. Was sollte es sonst sein?«
    In Ezras Blick loderte Überzeugung oder, wie Carter dachte, der Wahnsinn. Er merkte, dass sein Gastgeber versuchte, sich zu einer Entscheidung durchzuringen. Er schätzte Carter ab und fragte sich, ob er das Thema anschneiden sollte, dem er schwerlich länger ausweichen konnte. Schließlich sagte er, mit einer Stimme, die andeutete, dass er einige tiefgreifende Vorbehalte überwunden hatte. »Kommen Sie mit.«
    Ezra warf seine Serviette auf den Tisch, erhob sich und verließ den Raum. Carter folgte ihm. Er hatte keine Ahnung, wo es hinging oder was ihn dort erwartete, aber nach der Unterhaltung, die sie gerade geführt hatten, sollte er sich besser auf etwas gefasst machen. Was immer Ezra ihm zeigen wollte, es würde … ziemlich absonderlich sein.
    Am Ende eines langen Korridors blieb Ezra stehen und schloss eine Tür auf. Er hielt sein eigenes Zimmer, seine eigenen Räume, verschlossen? Carter hatte immer mehr das Gefühl, es mit einer paranoiden Persönlichkeit zu tun zu haben. Ezra trat ein, und sobald Carter das Zimmer ebenfalls betreten hatte, schloss und versperrte er die Tür hinter ihnen.
    »Ich muss gewisse Vorsichtsmaßnahmen ergreifen«, sagte Ezra.
    Carter nickte, als würde er verstehen. Das Schlafzimmer, in dem er jetzt stand, war sehr groß und gut möbliert, aber bis jetzt hatte er nichts entdeckt, das ihm sonderlich unheimlich oder bemerkenswert vorgekommen wäre. Wenn Ezra etwas hatte, das er ihm zeigen wollte, dann musste es sich hinter der Tür zu seiner Linken verbergen.
    »Ehe ich Sie einweihe«, sagte

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