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Das Letzte Ritual

Das Letzte Ritual

Titel: Das Letzte Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurdardottir
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gehen.«
    »Wie zum Teufel kann sich eine Zeugin daran erinnern, welches Rad sich dort befand und welches nicht? Ich hab auch in einem Wohnblock gewohnt und kann nicht behaupten, dass ich damals Aussagen darüber hätte treffen können, was im Fahrradkeller stand, obwohl ich oft dort war«, sagte Dóra erregt.
    »Das Fahrrad war auffällig und Hugi benutzte es häufig. Im Winter, im Sommer, im Frühling und im Herbst. Er hatte keinen Führerschein, daher blieben ihm kaum Alternativen. Er war nicht gerade der Ordentlichste, wenn es um die Benutzung des Fahrradkellers ging – an besagtem Wochenende hatte er das Rad gegen den Kinderwagen dieser Frau gelehnt. Sie kann sich gut daran erinnern, dass sie es wegstellen musste, um an ihren Kinderwagen zu kommen.«
    Matthias räusperte sich. »Wenn Hugi den Schlüssel gestohlen hat und dieser zu einem Sicherungssystem gehörte, muss es einen Code oder eine Zugangsnummer geben. Wie soll Hugi sich die beschafft haben?«
    »Das ist eine der Fragen, die sich uns von Anfang an gestellt haben, und wir haben die Sache untersucht«, antwortete der Polizist. »Bei den Verhören von Haralds Freunden stellte sich heraus, dass er ihnen allen die Nummer gegeben hatte.«
    Dóra schaute ihn ungläubig an. »Wer soll denn das glauben? Warum zum Teufel sollte er das tun?«
    »Ich glaube, er fand die Nummer witzig. Er hatte nämlich die Zugangsnummer 0666 und diese Zahl scheint irgendwie mit dem Satan in Verbindung zu stehen und passte daher besonders gut zu ihm.«
    »Es ging eher um Magie als um den Satan«, bemerkte Matthias. Dann wechselte er schnell das Thema, um ausufernden Diskussionen über das Wesen der Hexerei zuvorzukommen. »Eine Sache könnten Sie uns noch mitteilen. Wir sind auf den Ausdruck einer E-Mail von Harald gestoßen, eine kurze Mitteilung an einen gewissen ›Mal‹. Haben Sie dazu etwas herausgefunden?«
    Der Polizist schaute ihn verständnislos an. »Ich muss gestehen, dass ich mich daran nicht erinnere. Wir haben eine ganze Menge Unterlagen durchgesehen. Wenn Sie möchten, kann ich das nachschlagen und Sie informieren.«
    Dóra beschrieb ihm den Inhalt der E-Mail in groben Zügen, obwohl sie nicht glaubte, dass die Polizei in diesem Zusammenhang von großem Nutzen wäre. Der Beamte hätte sich daran erinnern müssen, wenn man etwas darüber herausgefunden hätte. Er versprach, nachzuforschen, ob der Empfänger ausfindig gemacht worden sei. Allerdings hielt er die Sache, die Harald glaubte gefunden zu haben, nicht für besonders wichtig. »Wahrscheinlich meinte er irgendein Mädchen, hinter dem er her war oder so was. Und sonst? Haben Sie vor, sich noch länger mit dem Fall zu beschäftigen?« Er schaute Dóra und Matthias abwechselnd an.
    »Solange wie nötig«, entgegnete Matthias mit unergründlichem Gesichtsausdruck. »Ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass der richtige Mann in Untersuchungshaft sitzt – trotz Ihrer Informationen. Ich kann mich natürlich irren.«
    Der Polizeibeamte lächelte zögerlich. »Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns auf dem Laufenden hielten, da unsere Ermittlungen noch nicht beendet sind. Wir möchten jegliche Konflikte vermeiden, und es wäre besser, wenn wir zusammenarbeiten.«
    Dóra nutzte die Gelegenheit einzuhaken. »Wir haben einen Teil der Ermittlungsunterlagen erhalten, aber bei weitem nicht alles. Ich habe Ihnen einen Brief geschrieben, den sie voraussichtlich morgen bekommen werden. Darin fordere ich Sie im Namen der Angehörigen auf, sämtliche Unterlagen zur Verfügung zu stellen – steht dem Ihrer Meinung nach irgendetwas im Wege?«
    Der Polizist zuckte mit den Schultern. »An und für sich nicht; das ist allerdings nicht meine Entscheidung. Eine solche Anfrage ist ungewöhnlich, aber ich gehe davon aus, dass sie genehmigt wird. Es könnte nur eine Weile dauern, alles zusammenzustellen. Wir versuchen selbstverständlich …« Er kam nicht weiter, denn es klopfte an der Tür. »Herein«, rief er, und die Tür öffnete sich. Im Türrahmen stand eine junge Polizistin mit einem Pappkarton im Arm. Ein schwarzer Computer ragte aus dem Karton heraus.
    »Hier ist der Computer, den du haben wolltest«, sagte die junge Frau und trat ein. Sie stellte den Karton auf den Schreibtisch und holte ein Blatt in einer durchsichtigen Plastikhülle heraus. »Der Bildschirm ist unten am Empfang; er kommt direkt aus dem Archiv, da wir ihn nicht wirklich brauchten. Eigentlich war es völliger Blödsinn, ihn mitzunehmen«, sagte sie

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