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Das letzte Sakrament

Das letzte Sakrament

Titel: Das letzte Sakrament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kowa
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Hand.
    Er schüttelte sie. »Dann fahren wir jetzt mal ins Labor, oder?«
    Tamara nickte. Zusammen gingen sie in die Tiefgarage. »Eines möchte ich allerdings noch wissen«, sagte sie, als sie sich ins Auto setzte. »Ihr habt wirklich im Drive-in Hamburger verdrückt? Während ich in der Bank einen auf Buchhalterin gemacht habe?«
    »Mmh«, murmelte Pandera. »Ich hatte eine Wette gegen Deckert verloren und musste ihm das Essen zahlen.«
    »Eine Wette? Um was ging’s dabei?«
    »Das …«, begann Pandera und musste grinsen. »Das willst du gar nicht wissen.«

11
    Doktor Jörg Plattner saß hinter seinem gläsernen Schreibtisch, legte die Hände auf die Tischplatte, auf der Pandera mehrere Kaffeeflecken entdeckte, und sah die beiden Kommissare mit ausdruckslosem Blick an. Pandera und Tamara saßen wieder auf den runden Besucherstühlen aus Metallgitter, die Pandera in unangenehmer Erinnerung geblieben waren.
    »Wie läuft ihr Labor eigentlich so?«, begann Pandera.
    »Die Zeiten waren schon mal besser«, antwortete Plattner.
    »Wann? Vor drei Jahren?«, fragte Tamara.
    Plattner sah sie irritiert an.
    »Als Sie Proben des Turiner Grabtuchs im Hause hatten?«
    »Ich … ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Warum haben Sie uns bei unserem ersten Besuch nicht gesagt, dass Roland Obrist das Turiner Grabtuch untersucht hat?«, fragte Pandera.
    Plattner senkte den Kopf und strich mit den Händen über die Tischplatte. Als er wieder aufsah, lag Unsicherheit in seinem Blick. »Woher haben Sie Ihre Informationen?«
    Pandera antwortete nicht. »Fakt ist, wir wissen, dass dieses Tuch in Ihrem Labor untersucht wurde. Und dass Roland Obrist maßgeblich daran beteiligt war.«
    Plattner wollte eine Prise Schnupftabak nehmen, doch seine Hände zitterten so sehr, dass er es sich anders überlegte.
    »Warum hat man in der Öffentlichkeit nichts von den Untersuchungen erfahren?«, fragte Tamara.
    Plattner legte die Schnupftabakdose auf den Schreibtisch und atmete tief aus. »Im Regelfall entscheidet der Auftraggeber über eine Veröffentlichung.«
    »Also der Vatikan«, stellte sie fest. »Liegt es vielleicht daran, dass Sie herausgefunden haben, dass das Tuch eine Fälschung ist?«
    Plattner schüttelte den Kopf. »Die Untersuchungen waren von Anfang an nicht für eine Veröffentlichung vorgesehen.«
    »Weswegen wurden sie dann durchgeführt?«, fragte sie.
    »Das darf ich Ihnen nicht sagen«, antwortete Plattner. »Wir haben uns gegenüber dem Vatikan zu absolutem Stillschweigen verpflichtet.«
    »Was ist so eine Probe vom Turiner Grabtuch eigentlich wert?«, fragte Pandera. Er hätte sich jetzt gerne zurückgelehnt, um Gelassenheit zu demonstrieren, aber in diesen Stühlen war das ein Ding der Unmöglichkeit.
    »Man kann ihren Wert nicht bemessen. So etwas ist unbezahlbar«, antwortete Plattner.
    »Was haben Sie mit den Proben gemacht, nachdem die Untersuchung beendet war?«
    »Die Textilprobe wird bei der Untersuchung komplett vernichtet.«
    »Wieso das?«
    »Bei der Radiokarbonanalyse, die wir durchgeführt haben, wird die Probe verbrannt«, erklärte Plattner. »Denn erst die Messung des beim Verbrennen entstehenden Kohlendioxids liefert nach weiteren Umwandlungsprozessen das korrekte Datierungsergebnis. Deswegen ist der Vatikan auch nicht allzu freigiebig mit Untersuchungsmustern. Das Tuch soll schließlich erhalten bleiben und nicht zu Tode analysiert werden.«
    »Wenn Sie aber einen Teil der Probe vor Beginn der Untersuchung abgezweigt hätten, könnte Ihnen das niemand nachweisen, oder?«, fragte Tamara.
    »Das ist eine völlig absurde Unterstellung!«, rief Plattner und schnellte hoch.
    Tamara blickte ihn ruhig an. »Ist es auch eine absurde Unterstellung, dass Sie vor drei Jahren insgesamt anderthalb Millionen Schweizer Franken auf Ihr Privatkonto eingezahlt haben?«
    Plattner sank auf seinen Stuhl zurück. Er schien nach Worten zu suchen.
    »Den Vatikan wird es sicher interessieren, dass Sie ihn hintergangen haben«, sagte Pandera. Das Verhör machte ihm richtig Spaß. Tamara hatte den Laborleiter genau im richtigen Moment erwischt.
    »Das können Sie nicht machen!« Plattner fuhr sich mit der Hand durch seine ungekämmten Stoppelhaare. »Ich müsste eine absurd hohe Konventionalstrafe zahlen … Das … das Labor würde so etwas nicht überleben! Denken Sie an die Mitarbeiter, die hier arbeiten.«
    »Wir müssen einen Mordfall aufklären«, sagte Pandera. »Wenn wir dazu die Hilfe des Vatikans benötigen,

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